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Brazen Abbot

Brazen Abbot gehören seit Jahren zu den ganz konstanten Größen der Melodic Metal Szene. Die Musikergesellschaft um Gitarrist Nikolo Kotzev ließt sich wie ein Who is Who der ganz Großen der Rockszene.

My Resurrection gab mir nun endlich Gelegenheit, mit dem Mastermind der Band Rücksprache zu halten.

Bislang hast du auf allen Alben mit einem relativ konstanten Line-Up gearbeitet. Für My Resurrection gab es einige Veränderung bei den Sängern und auch bei den Musikern. Welche Vorteile hat es für dich, die Band als „Solo-Project“ weiterzuführen und nicht als echte Band?
Es geht nicht um Vorteile, sondern darum, was möglich ist und was nicht. Ich lebe an einem abgelegenen Ort – auf einer Insel in der Ostsee und es ist recht schwierig in der Rockszene in Skandinavien und Europa aktiv zu sein, wenn man so weit weg von der Action lebt. Eine Rockband muss reisen, live spielen usw. Das war zu Beginn meiner Karriere viel zu schwierig und zu teuer. Daher habe ich mich damit zufrieden gegeben, Alben unter einem Namen zu veröffentlichen und immer gute Musiker zu diesem Projekt einzuladen. Wie auch immer, mittlerweile könnte ich Brazen Abbot ohne Probleme zu einer Band machen.
Auch auf dieser Scheibe hast du mit Joe Lynn Turner, Goran Edman, Tony Harnell und erstmals Erik Martensson wieder vier fantastische Sänger am Start. Auf welche Weise werden den Sängern die Songs zugeteilt? Hast du beim Schreiben der Songs bereits bestimmte Sänger im Blick?
Ja, ich schreibe fast immer Songs mit einem bestimmten Sänger im Hinterkopf. Ich teile die Songs aber erst in der Pre-Productionphase zu, wenn ich die Demos habe, die Keys stehen und ich den Stimmumfang und die Tonfarben usw. kenne. Einige Songs kommen beginnen früher zu leben als andere. Ich versuche eine Balance zwischen den Sängern zu halten und die Kriterien für die Zuteilung der Songs sind immer sehr streng und fordernd. Je nach Art des Songs muss ich sie an einer bestimmten Stelle im Album platzieren. Dies erfordert vorsichtige Planung und es ist wichtig, die richtige Wahl des Sängers zu treffen.
Du hast zwar 4 Sänger in der Band, diese gehen aber stilistisch alle in eine ähnliche Richtung. Würde es nicht mehr Sinn machen, Sänger zu nehmen, die stärker voneinander variieren?
Auf keinen Fall. Ich bin nicht auf der Suche nach unterschiedlichen Stilen. Ich versuche Variationen in den Emotionen und der Einstellung zu erreichen, aber immer innerhalb des Stiles von Brazen Abbot. Andernfalls würden meine Alben wohl wie Compilations klingen.
Ein Unterschied zu den vergangenen Alben ist, dass du diesmal ein echtes Orchester für die Aufnahmen zur Verfügung hattest. Wieso reichten diesmal die Samples nicht aus?
Ich wollte ein sehr hartes Album. Das Problem war, dass das Album, je heavier es wurde, immer einfacher klang. Dies führte aber zu sehr vom Brazen Abbot Stil weg. Durch die Teilnahme des Orchesters konnten wir eine neue Farbe zum Sound hinzufügen, etwas Frisches und Ungewöhnliches für diese Art von Musik. Ich benutzte das Orchester, um die Riffs noch härter zu machen. Die softeren Songs klingen üppig. Ich mag es wirklich und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Welche Qualitäten unterscheiden denn Brazen Abbot von den zahlreichen anderen modernen Rockbands? Mit anderen Worten: Weshalb sollte irgendjemand gerade eure Alben kaufen?
Eine hohe Qualität der Performance von allen Beteiligten. Progressive aber verständliche Musik, unglaubliche Sänger und Musiker und hoffentlich auch gut geschriebene Songs. Brazen Abbot vereinigen all die Qualitäten und Werte, die uns alle zu unserer Liebe zur Rockmusik bewegt haben.
Du hast vorhin schon von den Problemen der Abgeschiedenheit gesprochen. Tatsächlich hat es vier Jahre gedauert bis ihr auf Tour gegangen seid. Wie war es für euch endlich auf der Bühne zu stehen und wie haben die Leute reagiert?
Es war großartig vor Publikum zu spielen. Es fand ja auch in vielen Ländern statt, so dass die Spannung noch größer war. Die Leute haben die Shows geliebt, die Musik und die Auftritte. Ich würde die Band sehr gerne auf eine längere Tour bringen.
Mit Nostradamus hast du auch eine eigene Rockoper geschrieben. Eine Idee, die von vielen Musikern angestrebt wird, aber sich immer wieder als kostspieliges Unterfangen herausstellt und daher nicht auf die Bühnen gelangt. Welche Neuigkeiten gibt es von dir zu berichten?
Ich versuche die ganze Zeit eine Möglichkeit der Finanzierung zu finden, um die Oper auf die Bühne zu bringen. Wir brauchen aber einen so hohen Betrag, dass es meine finanziellen Möglichkeiten weit übersteigt. Allerdings gibt es immer mehr interessierte Personen und mein Manager wird ständig mit Anfragen und Fragen kontaktiert, die die Umsetzung als Bühnenstück betreffen. Ich werde als auf den passenden Zeitpunkt warten und wenn sich die Möglichkeit bietet, sofort die Chance ergreifen.
My Resurrection erscheint auf dem italienischen Hardrock Label überhaupt, bei Frontiers Records. Aus welchem Grund habt ihr euch schon nach einer Scheibe von Spv in Hannover getrennt?
Es war nicht meine Entscheidung – es ist einfach so passiert. Natürlich bin ich daran interessiert mit einer Firma zu arbeiten, die mir großes Interesse zeigen. Frontiers haben Interesse an der Zusammenarbeit gezeigt und das reichte mir, um die Firma zu wechseln. Spv werden den Backkatalog wiederveröffentlichen, worüber ich sehr glücklich bin. Die alten Scheiben waren seit einiger Zeit vergriffen. Frontiers sind eine gute Plattenfirma und sie sorgen sich um Rockmusik. Das reicht, um der Firma und ihren Fähigkeiten zu vertrauen wenn es um den Vertrieb und die Promotion geht.
My Resurrection ist insgesamt ein starkes Album geworden. Kannst du schon absehen, welche Songs sich zu Klassikern entwickeln werden?
Ich liebe alle meine Songs, ansonsten würde ich sie nicht auf die Platten packen. Natürlich gibt es aber auch immer Songs mit denen man mehr zufrieden ist als mit anderen. Ich bin mir nicht sicher was die Klassiker betrifft, aber die meisten Songs des Albums werden in der Szene bemerkt werden, da sie zeitgemäß und doch klassisch, progressive und doch heavy klingen. Bad Madman, More than money, Dreams usw usw. sind alles gute Songs. Ich werde also das Publikum entscheiden welche Songs Klassiker werden.
Aus welchem Grund wurde My Resurrection als Titel für die Scheibe ausgewählt?
Es gibt kein Konzept hinter dem Titel. Der Song eignete sich als Opener und ist hervorragend aufgenommen. Der Titel eignet sich ebenfalls als Albumtitel. Das ist alles!

In diesem Sinne. Die Scheibe ist, wie auch die Vorgänger, ein wahrer Ohrenschmaus und sei daher allen Metalfans, die auf klassischen, aber nicht altbackenen Metal stehen ans Ohr gelegt. Ich find´s jedenfalls geil.


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Infos

  • Erstellt am

    24. Mai 2005
  • Line Up

  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
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