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Hail of Bullets

Passender könnte ein Bandname die stilistische Ausrichtung einer Kapelle nicht umschreiben als in diesem Fall: Hail of Bullets. Aber dass auf dem Debut „of Frost and War“ alles stimmt, ist kein Zufall, schließlich verbirgt sich hinter dem Bandnamen eine Reihe wahrer Death Metal Ikonen.

Mir stand Trommler Ed Warby, der hauptberuflich die Stöcke bei den Holländern von Gorefest schwingt, Rede und Antwort.

Wenn man sich eure Besetzung mal ansieht, sollte man denken, dass ihr alle mit euren „Hauptbands“ (z.B. Gorefest, Asphyx, Thanatos usw.) völlig ausgelastet seid. Weshalb habt ihr dennoch an der Idee für dieses neue Projekt festgehalten?

Da wir alle Spaß an dieser besonderen Stilrichtung des Death Metal haben. Zudem war es etwas, das in unseren Systemen war und raus wollte. Es ist zwar nicht immer einfach Zeit für die Band zu finden, aber es ist großartig in ihr zu sein.

Ihr habt euch entschlossen, einige Songs als Downloads ins Netz zu stellen bevor ihr einen Plattenvertrag hattet. Weshalb habt ihr das gemacht und hat es euch in den Verhandlungen mit Metal Blade geholfen?

Wir haben einige hundert Promos auf CD gepresst, aber viele Leute haben davon keine abbekommen, daher haben wir uns entschlossen, die Songs auch als hochwertige mp3s ins Netz zu stellen und zudem das Artwork als pdf anzubieten. Es hat uns sicher geholfen bekannt zu werden. Die Macht von myspace und Mundpropaganda ist enorm. Metal Blade haben wohl die positiven Reaktionen mitbekommen und außerdem mochten sie unsere Musik.

Wessen Idee war es denn dann ein konzeptalbum über das “Unternehmen Barbarossa” zu schreiben?

Das war Martins Idee (Martin van Drunen, voc.). Er wollte das schon seit Jahren machen, hatte aber nie die richtige musikalische Basis dafür. Als er die ersten Songs von uns hörte, wusste er, dass dies die richtige Mucke dafür sein würde. So konnte er sein Konzept über die Ostfront umsetzen.

Was war zu erst da, die Songs oder die Texte? Mit anderen Worten, habt ihr versucht die Musik der Thematik anzupassen?

Erst kam die Musik, aber ich schätze, dass wir unbewusst von der konzeptionellen Idee beeinflusst wurden, als erstmal feststand, dass wir dieses Konzeptalbum machen wollten. Meist haben wir die Texte der Musik angepasst, aber manchmal haben wir auch die Songs umstrukturiert, um sie Martins Vocallines anzupassen. Die meisten Songs waren bereits sehr „Gesangsfreundlich“ und es war ziemlich klar, welche Teile Vocals benötigten und welche nicht.

Das Album wurde ja von ex-Edge Of Sanity/Nightingale Mastermind Dan Swanö produziert. Habt ihr im Vergleich zur Promo noch Veränderungen vorgenommen?

Es waren keine geplanten Veränderungen, aber das Album klingt etwas anders als die Promo. Es wurde anders aufgenommen, so dass es logischerweise etwas anders klingt. Ich schätze, dass das Album einen viel fetteren Gitarrensound hat, die Promo hatte dafür hörbarere Drums. Es ist immer ein Kompromiss, wenn du mit einer Wand aus heruntergestimmten Gitarren zu tun hast. Ich glaube aber, dass das Resultat genau das tut, was es tun soll: es schlägt dich mitten ins Gesicht!

Womit wir auch beim Thema wären: was macht denn ein richtig gutes Death Metal Album für dich aus? Ihr klingt ja durchaus sehr oldschool…

Wirklich? Wir, oldschool? Hahaha! Ein gutes Death Metal Album sollte gute Death Metal Songs und eine gute Produktion haben und viel Atmosphäre. Left Hand Path, Severed Survival, Scream Bloody Gore, Altars Of Madness, Symphonies of Sickness, Warmaster…nur einige Beispiele für Alben, die ich für perfekte Death Metal Scheiben halte.

Immer wenn ich behaupte, dass Metalcore großer Mist sei, halt mir unser verweichlichter Chefredakteur vor, dass das wohl zu hart für mich sei. Wie stehst du denn der Metalcore Szene gegenüber?

Ich habe eigentlich keine Meinung zu Metalcore, das ist eine fremde Welt für mich. Ich mag Hatesphere, weil sie so einen fetten Sound haben, aber die Vocals und dieses Machoimage des Metalcore geben mir nicht viel. Ich glaube nicht, dass Metalcore härter ist als Death Metal, das Selbe gilt für Deathcore. Es mag zunächst eindrucksvoll klingen, aber nach zwei Songs wird die dauerhafte Aggression langweilig. Echter Death Metal ist die härteste Musik auf der Welt und nichts kann ihn übertreffen.

Ihr habt einige eurer Songs sogar auf Vinyl veröffentlicht. Weshalb? Viele Leute haben ja nicht mal mehr einen Plattenspieler

Ich auch nicht. Aber es gab eine große Nachfrage nach Vinyl. Wir haben eigentlich mehr Platten als CDs von der Promo verkauft – ich schätze, es ist ein echtes Underground-Medium. Auf Vinyl gibt es die Songs, die auch zum Download zur Verfügung standen, so dass auch die Fans ohne Plattenspieler die Songs hören können. Das Album ist jetzt auch in einer genialen Doppel-LP Klappcoverversion erhältlich. Das Logo wurde auf die vierte Seite graviert.


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Infos

  • Erstellt am

    29. Mai 2008
  • Line Up

  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
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