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Arkona

Kürzlich hat die russiche Folk/Pagan Metal Formation Arkona ihre ersten drei Alben bei auch bei uns veröffentlicht. Slava stand mir netterweise für einige Fragen zu seiner Band zur Verfügung.

In Deutschland seid ihr ja bisher recht unbekannt.

Denkst du, dies ändert sich, nachdem ihr eure ersten drei Alben auch hier veröffentlicht habt?

Wir sind eigentlich in Deutschland so bekannt, wie im Rest von Europa. Wir touren zumindest überall. Wir stellen fest, dass viele Leute unsere Musik mögen und wärmstens in ihren Ländern willkommen heißen. Unser letztes Album "Ot Serdtsa k Nebu" ist jetzt bei einer großen Plattenfirma (Napalm Records) erschienen. Wir haben dort für 4 Alben unterschrieben und hoffen, dass mit ihrer Hilfe mehr Menschen in den Genuss unserer Platten kommen. Mit den Wiederveröffentlichungen von VIC-Records werden wir dann mehr und mehr neue Hörer dazugewinnen.

Beschreib doch mal die Unterschiede zwischen euren Alben.

Alle unsere Alben unterscheiden sich in Struktur, Sound und Herangehensweise voneinander. „Vozrozhdenie“ zum Beispiel kling nach Spaß und Freude und hat viele tanzbare Elemente. „Lepta“ ist ein ernsteres Album mit schauriger Atmosphäre und Black Metal Anleihen. Es ist der modernen Welt gewidmet und soll den Hörer dazu bringen, darüber nachzudenken, in welcher Welt er lebt. „Vo Slavu Velikim“ ist mehr ein Folk-Album. Auf diesem Album haben wir zum ersten Mal ursprüngliche Instrumente live eingespielt. Der berühmte Musiker Vladimir Cherepovskiy aus Moskau hat sie aufgenommen. Die Arrangements auf diesem Album sind besser und die Songs variieren mehr als zuvor. Außerdem ist die Platte länger als „Lepta“ ausgefallen und die Hörer finden es generell interessanter. „Ot Serdtsa K Nebu“ ist unsere härteste und komplizierteste Arbeit. Neben Cherepovskiy haben wir den weißrussischen Frauenchor eingeladen. Das Album ist epischer und dunkler geworden. Es wird von einer verzweifelten Atmosphäre durchzogen und ist lyrischer und trauriger geworden. Meine Gefühle beim Schreiben finden sich auf dem Album wieder – und dies war nicht gerade die beste Zeit meines Lebens! Es ist zwar für mich persönlich nicht leicht, die Platte anzuhören, dennoch bin ich der Meinung, dass es unser bisheriges Highlight ist. Das Konzept unserer Alben jedoch bleibt gleich: Ich preise meinen heiligen Glauben, die Wiedergeburt uralter Traditionen und will die Leute dazu bringen, danach zu suchen, was wirklich in unserer Natur liegt.

Wie ist es denn generell um die russische Folk/Pagan Szene bestellt?

Pagan Metal macht sich langsam in Russland. Konzerte werden von ca. 400 bis 1000 Leuten besucht. Es gibt lokale Labels, die sich auf diese Musik spezialisieren und auch internationale Plattenfirmen werden auf russische Bands aufmerksam, wie uns das jetzt auch mit Napalm passiert ist. Es gibt einige Bands, die den Kern der russischen Szene bilden: Svarga, Alkonost, Nevid, Kalevala oder Butterfly Temple. Mit diesen Bands spielen wir häufig zusammen, sowohl in Russland, als auch im Ausland. Doch auch bei den jungen Bands ist eine Entwicklung auszumachen, die mich sehr erfreut. Wir versuchen, sie dabei zu unterstützen.

Warst du mit Arkona schon in Deutschland und hat es dir gefallen?

Na klar, wir haben Deutschland schön öfters auf Tour besucht. Am besten fand ich das „Rock For Roots“-Festival in der Nähe von Berlin, auf dem wir 2006 unsere erste Deutschland-Show gespielt haben. Wir waren mit Helheim zusammen die Headliner. Auch das Ragnarok Festival 2008 war gut. Wir spielten vor ca. 5000 Fans und schrieben anschließend 2 Stunden lang Autogramme. Nach dem Konzert kam Nadir von Napalm Records auf uns zu und bot uns einen Vertrag an. Dieses Konzert war also ein echter Wendepunkt in der Geschichte der Band.

Was sind denn so deine Einflüsse und Lieblingsbands?

In letzter Zeit habe vor allem zwei Bands gehört: Metsatöll (Review und Interview auch auf dieser Seite zu finden) und Heidevolk. Ich mag auch die Rumänen Negura Bunget. Und natürlich die finnische Szene – fast jede Band dort rockt! Ich habe gerade nicht zu viel Zeit Musik zu hören, aber im Allgemeinen mag ich Pagan und Black Metal aller Ausrichtungen am liebsten und versuche, dort am Ball zu bleiben. Ich habe natürlich schon viele Bands angehört, habe aber keine Beziehung zu ihnen als Idole. Ich versuche die Musik zu schreiben, die aus mir selbst kommt.

Was sind deiner Meinung nach die 5 besten Alben aller Zeiten?

Turisas – The Varangian Way
Metsatöll – Hiiekoda
Vedan Kolod – Wolf’s Trail
Otyg – Sagovindars Boning
Storm – Nordavind

Kannst du sonst noch andere russische Bands empfehlen?

Neben den schon genannten: Tverd, Smuta, Grai und Natural Spirit aus der Ukraine. Auch sehr gut sind Ros und Vedan Kolod, aber dies sind reine Folk-Bands. Vor allem Vedan Kolod haben es mir in letzter Zeit angetan.

Noch einige letzte Worte?

Gebt acht auf eure Herkunft und passt auf euer Land auf, Freunde! Mögen eure Götter euch dabei helfen!


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Infos

  • Erstellt am

    13. Januar 2009
  • Line Up

  • Redakteur

    Eric Ossowski
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