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Agathodaimon

Wie das bekannte mystische Federvieh erheben sich nun Agathodaimon aus der Asche der „Schaffenspause“. Der aktuelle Longplayer bietet ein wirkliches Brett feinster deutscher Black Metal Schmiedekunst.

Vom Sound über die Songs bis hin zum Coverartwork haben die Herren hier eine runde Sache abgeliefert. Also schnell ein paar Fragen vorbereitet und an Bandkopf Sathonys geschickt.

Ich war nie ein Fan eurer Band und habe auch alle CDs bislang immer weitergereicht. Wie erklärst du dir, dass ich von „Phoenix“ plötzlich begeistert bin?

Ich würde sagen, Menschen verändern sich auch zum Besseren, haha! Nein im Ernst, ich sehe eigentlich keinen wirklich gravierenden Unterschied zwischen bspw. dem letzten Album SERPENT’S EMBRACE und PHOENIX. Dennoch gibt es natürlich Veränderungen, die sich auffällig äußern, wie bspw. unser neuer Sänger Ashtrael, der natürlich etwas anders als Frank „Akaias“ Nordmann klingt. Allerdings hoffe ich, dass es an der Qualität der Songs liegt, denn wir haben wirklich lange bzw. intensiv daran gefeilt. Gerade die neuen Mitglieder haben sich auch sehr motiviert eingebracht und natürlich ebenso Einfluss gehabt.

Ihr habt einige Jahre zwischen „Serpent’s Embrace“ und „Phoenix“ verstreichen lassen. Wie habt ihr die Zeit genutzt? Neben einigen personellen Veränderungen wurde ja auch am Sound gefeilt.

Wie üblich, mit Koks und Nutten. Aber davon abgesehen wurde natürlich besonders an Songs und Texten gearbeitet. Die größte Bremse waren natürlich die Besetzungswechsel, was mitunter auch frustrierend war. Gerade wenn Du denkst, jawohl, wir sind wieder komplett, und kurze Zeit später muss man schon wieder Nachwuchs suchen. Das ist ja leider immer ein langwieriger Prozess, weil es nicht nur darum geht, einen fähigen Musiker, sondern auch einen Typ zu finden, mit dem man untereinander auskommt und der sich in die Band integriert.

Ihr hattet in der Vergangenheit schon mal etwas „Ärger“, weil sich Leute über die Kommerzialisierung der Band (z.B. auf Photos) aufgeregt haben. Als wie eng empfindest du das Korsett, das einer Band/einem Musiker durch seinen Musikstil angelegt wird?

Ich glaube, wir haben weniger mit einem Musikstil als mit dem Scheuklappendenken mancher Leute zu kämpfen. Wir sind garantiert keine Band, die Humor in ihre Musik integrieren will, aber genauso wie wir musikalisch uns nicht von einem Subgenre einengen lassen, sind wir mitunter auch offen für andere Dinge, was den visuellen Aspekt angeht, oder betrachten manches Klischee mit Augenzwinkern.
Aber was den Begriff „Kommerz“ angeht – Leute, von welchen Relationen spricht man denn da im Metal? Sind wir plötzlich in den Charts oder bei „Wetten, dass?“? Wir machen einfach unser Ding, und aus meiner Sicht ist es sicher kommerzieller, immer einem Stil unbeirrt zu folgen und auf Nummer Sicher zu gehen als ständig an einer Weiterentwicklung zu arbeiten und zu experimentieren. Insofern lassen wir uns kein Korsett anlegen, sondern folgen unserem eigenen Instinkt, und eine gewisse Zielsetzung, einen gewissen Rahmen gibt es natürlich immer- wenngleich wir auch mal für eine Ausnahme zu haben sind.

„Phoenix“ hat, glaube ich, erstmals drei verschiedene Gesangsarten, was in Songs wie „Ground Zero“ und „Devil’s Head“ unglaublich cool kommt. Wann habt ihr diese Entscheidung getroffen? Ihr spannt ja auf diese Weise den bogen von Gothic über Black bis zum Death Metal.

Nun, das war an sich nichts neues, da wir bereits auf unseren vorherigen Alben immer cleanen Gesang und Kreischgesang hatten. Die Death Metal-Growls sind diesmal allerdings etwas prominenter, da Ashtrael diese durchaus überzeugend darbieten kann. Insgesamt ist wohl auch der Anteil an cleanem Gesang angewachsen, weshalb die Abwechslung generell größer geworden ist. Eine Entscheidung im Voraus war dies allerdings nicht, es hat sich bei den Arbeiten an den Songs ergeben. Im Endeffekt haben wir uns sogar dafür entschieden, den cleanen Gesang etwas zu reduzieren, weil dieser sonst zu dominant geworden wäre, natürlich auch zu Lasten der Heavyness.

Ihr habt auf Phoenix einen wirklich druckvollen Sound, der die Körperteile des Musikfreundes in Bewegung bringt. Welchen Song siehst du als „Tanzflächenfüller“ der Metaldiscos? Welchen Song würdest du eher als Bühnensong für Konzerte sehen und welchen Song werden wir wohl niemals live erleben?

Herrje, tanzen? Das haben wir ehrlich gesagt bislang nicht probiert, haha! Aber ich denke, einen guten Groove hätte bspw. Devil’s Deal, aber auch der Opener Heliopolis. Bei Konzerten eignen sich aus meiner subjektiven Sicht eher druckvolle, treibendere Songs wie Ghost Of A Soul. Allerdings könnte ich nicht sagen, welchen Song wir live nicht bringen würden- eigentlich hätte ich da als ersten Kandidaten Winterchild genannt, da der Song am ehesten als Ballade bezeichnet werden kann. Aber die ersten Wünsche der Fans lassen darauf schließen, das wir den Song auch mal live darbieten müssen- da wir die Setlist mehr variieren wollen, ist also alles möglich.

Kannst du uns kurz etwas über deine Ausstattung sagen? Welche Gitarre spielst du (mit was für Pick Ups) und welche Gerätschaften benutzt du live und im Studio?

Live und im Studio benutze ich eine B.C. Rich KKV und eine Jackson Explorer, zum üben daheim eher eine angenehm im Sitzen zu spielende Gitarre wie eine Ibanez HG550. Übrigens keine modifizierten Pickups, ich nehme die Gitarre wie sie ist. Allerdings bin ich auch kein Technikfreak, für mich ist die Haptik einer Gitarre mindestens genauso wichtig.

Wie ist deine Einstellung gegenüber Modellingsounds? Oder gibt es für dich nur die Röhre?

Sehr aufgeschlossen. Ein Röhren-Fan war ich noch nie, früher habe ich über einen Marshall Valvestate gespielt, derzeit spiele ich noch über einen V-Amp Pro mit einem Rack-Amp von Engl, habe mir aber kürzlich einen Pod X3 Live besorgt, den ich die kommenden Wochen testen werde. Die Technik bewegt sich gerade in diesem Bereich stark weiter, und die Flexibilität ist dadurch weitaus größer als mit einem regulären Amp, der noch dazu meist ein Vielfaches kostet.

Gibt es einen Gitarrenpart, den du mal geschrieben hast, für den du dich im Rückblick noch auf die Schulter klopfen würdest, weil er so gut geworden ist? Wenn ja, welcher?

Darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht, letztendlich bin ich eher der Typ, der immer etwas zu meckern hat. Und dazu muss ich auch noch sagen, dass ich eher ein Liebhaber von monotoneren und groovigen Riffs bin, wie beispielsweise bei alten Samael und Celtic Frost. Insofern würde ich bspw. das letzte Riff von Heaven’s Coffin auf HIGHER ART OF REBELLION, oder das Hauptriff von DEPARTURE von Chapter III.


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Infos

  • Erstellt am

    27. März 2009
  • Line Up

  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
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