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Dark Fortress

DARK FORTRESS gehören sicherlich zu den originellsten ´Black´-Metal-Acts aus deutschen Landen, denn mit ihren bisherigen Alben hat es die Band geschafft, Metaller aus allen Richtungen zu Lobhudeleien zu veranlassen - auf keinen Fall unverdient! Ein Interview mußte also unbedingt her, und so stand mi

r Sänger Morean per E-Mail Rede und Antwort.

Wenn man sich die Entwicklung von legendären Black Metal Bands wie Mayhem anhört, die von Rumpel-Drums zu metallisch-getriggeretem Drumsound gewechselt haben, stellt sich natürlich die Frage, ob so eine Entwicklung auch bei Dark Fortress stattfindet. Habt Ihr die Drums auf "Ylem" getriggert (so wie Old-School Black Metal Bands) oder nicht?...

Teils-teils, und wenn nur Bass und Snare. Live niemals! Aber neben dem tonnenschweren Black Metal hat euer neues Album „Ylem“ auch ein paar ruhige Stellen parat.

Ist das Teil eurer natürlichen Evolution?

Absolut; nach Eidolon musste mal wieder ein bisschen Platz zwischen den Anschlägen her, und Santura's Celtic Frost-Gastauftritt hat dem ganzen auch nicht geschadet. Es muss halt auch für uns selber interessant bleiben, insofern war hier und da ein neuer Angang absolut notwendig. Trotz des hohen Abwechslungsreichtums hat euer neues Werk einen geschlossenen Gesamteindruck. Liegt das daran, dass immer die selben Typen die Musik schreiben? Hm, naja, V Santura schreibt immer den Grossteil, aber auf "Ylem" gibt's durchaus wichtige Beiträge von uns anderen. Ich denke dass die Geschlossenheit sehr mit der Produktion zusammenhängt, und mit der spezifischen Spielweise aller Musiker. Ich selber konnte die Platte erst als ganzes wahrnemen, als ich sie mir fertig gemischt mehr als 5x angehört hatte.

DARK FORTRESS spielen allerdings eine sehr originelle Art des Black Metals, mit einer dreckigen Herangehensweise, was euch deutlich von vielen anderen Bands abhebt. Ist das eure persönliche Power, oder kommt mir das durch die raue Produktion nur so vor.

Vielen Dank! Die Kunst liegt ja oft darin, zwar einen glasklaren Sound zu kreieren, der aber nicht den Sauberkeitstod gestorben ist. Genauso bein einspielen: Natürlich muss man aufs Klick spielen, aber es gibt da immer eine Grauzone im persönlichen Mikrotiming, die genau den Unterschied zwischen sacklos und beseelt ausmacht. Tom G. Warrior nennt das "den Satan im Finger", und er muss es ja wissen! Generell ist es so, dass Dark Fortress ja schon immer sowohl progressive Elemente als auch dirty Black'n'Roll-Einschläge hatten. Wir versuchen eigentlich immer, beide Seiten zu respektieren, sonst würde was fehlen.

Wie sieht´s beim Gitarrensound aus? Wie viele Gitarrenspuren habt Ihr aufgenommen, um so einen fetten Sound auf dem neuen Album zu erreichen?

Ehrlich gesagt weiss ich das gar nicht genau, aber ich glaub oft sind's tatsächlich nur 2, weil das, wenn diese beiden einen echt geilen Sound haben, oft fetter und weniger schwammig klingt als 4 oder gar 6. Das war z.B. ein bisschen das Problem auf Eidolon; der Ylem-Sound ist soviel fetter! Santura hat halt auch wieder einen Haufen dazugelernt.

Wie gestaltet sich bei Euch das Songwriting? Jammt Ihr einfach drauflos-was bei dieser Geschwindigkeit etc. ja eher schwierig sein dürfte-oder benutzt Ihr andere Hilfsmittel?

Mittlerweile ist es eigentlich so, dass jeder für sich alleine arbeitet, zumindest Santura und ich. Manchmal kommen dann Asvargr oder Seraph mit Ideen, die wir dann zusammen ausarbeiten, aber so gut wie nie im Proberaum, einfach aus logistischen Umständen. Bei "Redivider" z.B., wo ja 4 Leute die Finger drin hatten, haben alle so lange verschiedene Versionen hin-und hergeschickt, bis wir uns auf eine geeinigt hatten. Ist recht spannend! Einiges, wie z.B. "Wraith", ist in seiner finalen Version erst bei den Aufnahmen entstanden.

Welche Aufgabe hat ein Produzent bei euch? Einfach die Sachen aufs Band zu bringen oder mehr?

Bei uns ist der Produzent auch gleichzeitig alleiniger Engineer, Hauptsongwriter, Lead-Gitarrist und Bandchef. Insofern bedeutet "Produzent" bloss einen Sammelbegriff für alles, was Santura bei einer Studioproduktion macht.

Welche Gedanken stecken hinter dem Coverartwork von "Ylem"? Und wie wichtig ist der visuelle Aspekt bei DARK FORTRESS?

Der generelle Stil sollte völlig tot und ausgetrocknet werden, aber es sollte doch die spirituelle Komponente nicht ganz verloren gehen. Stephen Lenfestey hat das prime hingekriegt finde ich. Der visuelle Aspekt ist sehr wichtig für uns; leider haben wir da selber keine Skills auf dem Gebiet, und es ist recht schwierig, die richtigen Leute zu finden, denen man nicht alles von Adam und Eva an erklären muss. Auch scheitert's oft natürlich am Budget, bei einer kleinen Band wie uns. Wir hoffen, irgendwann man die Möglichkeit zu haben, z.B. ein Video, aber auch ein Bühnenkonzept nach unseren Wünschen zu erstelen. Bis dahin müssen wir allerdings leider nehmen, was wir kriegen können. Wir sind aber sehr glücklich mit den Artworks für Ylem, und Century Media haben uns auch schon oft geholfen mit dem Visuellen.

Wenn Ihr von der Arbeit heimkommt, was für Musik hört ihr Euch an? Metal?

Also, das einzige das bei der Produktion von Ylem lief, war Austrian Death Machine. Und bei mir ist es so, dass ich mich teilweise fast schon zwingen muss, Musik zu hören, das ich jeden Tag den ganzen Tag nur am Musik machen bin. In letzter Zeit höre ich durchaus gern Metal, vor allem Meshuggah, Exivious, Behemoth und Anaal Nathrakh. Aber ich schau viele Filme oder lese, weil ich oft mein Hirn durchlüften muss nach 12 Stunden Daueroutput jeden Tag.

Um die DARK FORTRESS Power und Präzision zu erreichen, braucht es sicher einige Proben pro Woche, oder?

Schön wär's! 2 von uns wohnen in Holland, deswegen proben wir leider nur äusserst selten. Auf der Tour jetzt haben wir jeden Tag neue Songs gespielt, die wir nicht einmal zusammen gespielt hatten bevor wir auf die Bühne gingen. Auch musste ich neulich bei einem Gig in Prag den kranken V Santura an der Gitarre ersetzen und dazu singen, auch ohne das je zuvor gemacht oder geübt zu haben. Das gute ist, dass jeder ziemlich genau weiss, was er zu tun hat, und dass wir uns auf der Bühne zu 150% aufeinander verlassen können. Da wirft die Routine dann halt doch Früchte ab.

Nun hört man ja immer wieder von "rechten" Leuten in der Black Metal-Szene...

Ja, beim einen Ohr rein, beim andern raus. Wir haben nichts mit solchem Abschaum zu tun. Misanthropie und Rassismus gehn schon rein logisch nicht zusammen. Aber mei, Idioten gibt's überall. Musik und Politik sollten getrennt bleiben, genau wie Staat und Kirche.

Gibt es schon Pläne fürs nächste Jahr?

Wir machen eine kleine Headliner Tour im Februar; danach muss sich jeder erstmal um sein anderes Zeug kümmern, also gibt's eine kleine live-Pause. Wenn irgendwo was ausfällt, wird Dark Fortress aber bestimmt die erste Instanz sein, die die erhältliche Zeit auffrisst.... wir werden sehen.


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Infos

  • Erstellt am

    18. Dezember 2009
  • Line Up

  • Redakteur

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