Die Speerspitze der „New Wave of Swedish Sleaze“ dürften sicherlich die Herren von Crazy Lixx sein.
Mit ihrem neuesten Werk „New Religion“ zeigen sie, dass sie sich diese Position nach wie vor verdient haben: feinster Hardrock der Marke FCKW-Haarspray! Grow some hair und genieß die Reise ins Los Angeles der frühen 90iger: Crazy Lixx bieten den perfekten Soundtrack! Andy und Luke beantworteten uns einige Fragen.
Fasst doch für die Leser einmal kurz die wichtigsten Stationen der Bandgeschichte seit „Loud Minority“ zusammen.
Andy: Wir haben uns viel weiter in der Welt ausgedehnt, natürlich vor allem in Europa. Seit dem Release von „Loud Minority“ haben wir in Großbritannien, Italien, der Schweiz, Deutschland usw. gespielt. Das war wirklich großartig für uns.
Doch diese Touren brachten auch den Wechsel an der Gitarrenposition mit sich, denn am Ende der Tour mit den Hardcore Superstars entschied sich Vic Zino dafür, zu den HS zu wechseln. Es dauerte eine Weile, bis mit Andy Dawson ein neuer Mann gefunden war. Wir ist dies von statten gegangen?
Luke: Zunächst brauchten wir jemanden, der mit Vic mithalten konnte, aber nicht nur eine bloße Kopie war. Wir suchten jemanden, der etwas mitbringen würde, eine Vitaminspritze für die Band. Mit Andy haben wir dies gefunden – und noch mehr!
Wenn ich jetzt mal in meinem Hirn stöbere, kommen auch Erinnerungen an einen Kontest für ein neues Bandlogo in mir hoch. Wie war das denn?
Andy: Also das waren die Jungs von Crash Diet, hehe.
Ups. Na ja, aber immerhin tragen die auch den modernen Sleaze in die Welt. Wie erklärt ihr euch denn, dass diese Welle gerade aus Schweden kommt?
Andy: Nun, zunächst liegt es einfach daran, dass viele der besten Bands dieses Genres aus Schweden kommen, z.B. die Hardcore Superstars, Crashdiet, Babylon Bombs, Sister Sin und natürlich Crazy Lixx.
Luke: Ich stimme mit Andy überein. Überhaupt gibt es bei uns eine starke Musikszene und wir sind mit talentierten Musikern verwöhnt. Jede neue musikalische Bewegung wird also in Schweden immer sofort bemerkt werden.
Worin seht ihr denn die größten Unterschiede zwischen den 80iger/90iger Big Hair Bands aus LA (Mötley Crüe, Poison, LA Guns usw) und eurem Stil?
Luke: Nun, die Produktion ist eine Sache. Wenn man damals eine dezente Orchestrierung haben wolle, musste man gleich ein Orchester engagieren und man konnte nicht so viele Energie in die Produktion und den Sound packen, da einfach die Nadel des Plattenspielers abgefallen wäre. Daher ist der heutige Sound viel dichter und massiver. Eine Sache, die den meisten Bands heute abgeht ist die Einsicht, dass es okay ist, dann und wann ein wenig schmierig zu sein. Nur weil etwas nicht völlig durchgestyled ist oder etwas rau ist, bedeutet es nicht, dass es nicht gut ist.
Mit Frontiers Records habt ihr nun allerdings auch bei dem derzeit größten Hardrock Label Europas unterschreiben. Welche Erwartungen verbindet ihr damit?
Andy: Nun, hoffentlich werden sie weiterhin an uns glauben und uns unterstützen. Ich denke es ist wichtig, dass wir mit diesem Album wachsen und daher fühlt es sich großartig an, bei Frontiers zu sein.
Was ist denn eigentlich euer Ziel mit eurer Musik. Sollten Musiker sich z.B. um Politik kümmern? Oder was wollt ihr erreichen?
Luke: Wenn sich Musiker um Politik kümmern wollen, sollen sie es tun. Kunst war schon immer ein politisches Forum. Ich denke aber auch, dass es wichtig ist, die Bands zu haben, die keine tiefgründige Message verbeiten wollen. Wenn wir über Girls und Parties oder über einen Psychokiller schreiben wollen, dann tun wir das auch.
Dann könnt ihr ja vielleicht zum Abschluss noch die besten Big Hair/Sleaze Alben aller Zeiten aufzählen.
Andy:
Guns N'Roses - Appetite For Destruction
Def Leppard – Hysteria
Aerosmith – PUMP
Skid Row - Slave to the grind
Aerosmith - Get A Grip
Lest diese Playlist und ihr wisst, dass der Mann weiß wovon er spricht! In diesem Sinne: Vielleicht ist es ja Zeit für eine neue Religion – die Crazy Lixx machen mit ihrer neuen Scheibe ein verlockendes und überzeugendes Angebot.