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Annihilator

Workaholics gibt es im Rock Business sicherlich so viele, wie beispielsweise Sterne am Himmel, doch ein gewisser Jeff aus Vancouver ist regelrecht die Personifizierung des Begriffes "Arbeitstier".

Nicht nur, dass er jedes Jahr pünktlich ein bemerkenswertes Werk in Form einer neuen CD abliefert, seit kurzem ist er auch noch als Produzent und Mixer tätig und wirbt schon mal fleißig mit solchen Sprüchen, wie "NEED YOUR BAND’S CD TO SOUND LIKE GOD? (or Satan?) – Jeff Waters (Annihilator guitarist/song-writer/producer/mixer) is now available to produce/mix cd projects. Please Serious Inquiries Only! (the man’s a busy guy!)" für sein neues Studio. Deswegen lebt der gute 2m Mann auch bescheiden und investiert sein schwer verdientes Geld lieber in sein modernes und teures Equipment. "Acht Jahre habe ich übrigens nun schon mein eigenes Reich, und über die Jahre habe ich da wirklich schon eine Menge Geld reingesteckt," klingt es hörbar gut gelaunt aus dem Telefonhö¶rer. "Mittlerweile nehmen immer mehr Leute bei mir auf, also ich produziere sie oder widme mich dort einigen anderen Projekten. Was aber neue Gitarren und andere Instrumente angeht, bin ich momentan dank der Endorsement-Verträge ganz gut bedient. Das meiste Geld, was ich so in die Musik investiere, geht hauptsächlich für Annihilator drauf, oder ich verwende es für mein Aufnahmestudio." Aber auch sonst bleibt ihm kaum Zeit zum Atmen. "Wenn ich nicht gerade Songs schreibe und aufnehme - denn Riffs gibt’s ‘ne Menge im Hinterkopf - bin ich mit dem Organisieren beschäftigt. Ich schreibe zwar nicht acht Stunden am Stück Riffs, vielleicht zwei, drei Tage in der Woche. Wenn nun aber die Zeit für ein neues Album gekommen ist, habe ich dann gleich immer einen ganzen Sack voll Riffs zusammen. Es gibt auch auch viel zu tun, um eine Tour als Beispiel zu organisieren. Ich übernehme zwar nicht die Arbeit eines Tourmanager oder ähnliches, aber alleine die Band zusammenzubringen, zu proben, Flüge zu buchen und das Studio herzurichten, damit noch andere hier aufnehmen können, nimmt schon verdammt viel Zeit in Anspruch. Ich könnte alleine acht Stunden, ohne irgendeine Musik zu machen, für diverse Arbeiten rund um die Band verbringen. Alleine das Beantworten von 65 E-Mail-Interviews nimmt schon eine lange lange Zeit ein! Man kann sich sicher vorstellen, wieviel Wochen das einem in Beschlag nimmt - es ist halt ein Full-Time-Job!!" Die neue CD Waking The Fury ist seit einigen Monaten erhältlich und obwohl Herr Waters für mich eindeutig wieder hervorragende Arbeit abgeliefert hat, gibt es dennoch verschiedene Meinungen zur neuen Scheibe. "Es gibt eine Sache, an der sich die Geister scheiden, denn es ist auch die erste CD, bei der ich mir überlegt habe, endlich mal einen anderen Gitarrensound zu verwenden. Es herrschte zwar bisher immer ein wunderbarer, großartiger und druckvoller Sound auf den vergangenen Alben, aber ich habe halt immer das gleiche gemacht; immer auf die selbe Art und Weise aufgenommen. Diesmal aber, habe ich mir mal keine Sorgen über den Klang gemacht. Mir war es egal, ob nun der Sound am Ende gut oder schlecht klingt - hauptsache anders!! Ich hab dann hier und da mal ein bißchen rumprobiert und plötzlich war ich mir sicher, dass ich den richtigen Sound gefunden hatte! Das Interessante daran ist, dass ich jetzt das erste mal zwei verschiedene extreme Meinungen wahrnehme. Die einen rufen euphorisch und loben: Hey...das ist der beste Sound bisher, er ist super druckvoll, aggressiv und verzerrt!! Wobei andere wiederum sagen: woo...ey...wir hassen den neuen Gitarren-Sound, klingt ja schrecklich!! Aber allgemein gesehen ist es doch ne coole Sache, die Leute reden darüber! Ich finde, der Klang der neuen Scheibe ist echt super gelungen. Denn gleich vom ersten Lied an, wird deine Aufmerksamkeit völlig auf die CD gerichtet und zwingt dich zu einer Entscheidung." Auf den ersten Höreindruck zu urteilen, klingt Waking The Fury sogar teilweise sehr industrial-like. "Ja, genau...du hast recht, es war zwar nicht beabsichtigt," klärt Jeff auf, "aber als ich meine Gitarre an das neue Teil, namens "Line 6 Part Pro", von meinem Studio Equipment anschließ und gleich darauf einige Slayer Stücke spielte, um mir mal einen Eindruck vom Sound zu machen, dachte ich sofort: das klingt cool, das muß ich nehmen! Eigentlich ist es eins der vielen neuen Elemente, die im Amplifier enthalten sind, und davon gibt es wirklich eine Menge. Lustigerweise hab ich‘s bisher auch nie benutzt, bis zu just diesem Tag, als ich mein Gitarrenkabel in die Buchse einstöpselte! Und das war’s dann!! Plötzlich kamen verzerrte Klänge aus meinen Lautsprechern und als ich dann die besagten Slayer-Riffs spielte, schrie ich nur: whoou...this is cool!! Diese Entscheidung hat nur ganze zwei Minuten gedauert!!! Das witzige daran ist, dass das Teil einige gute Sounds macht und davon hab ich mir sogar noch eins der schlechteren ausgesucht!! Haha!!" Ganz im Gegensatz zur schnellen Entscheidung des Sounds, war es um so schwieriger, sich ein entsprechendes Cover auszudenken. "Das Cover und sogar der Titel der neuen Scheibe waren zwei Sachen, bei denen ich enorme Probleme hatte. Ich hatte irgendwie 'n Brett vorm Kopf - mir fiel einfach nichts passendes auf die Schnelle ein. Joe und ich haben uns dann schnell die einzelnen Texte des Albums angeschaut, und ein Song namens Striker beginnt mit den Worten "Waking The Fury" und sofort waren wir uns einig, dass das ein sehr guter Titel sei! "Fury" paßt auch sehr gut, denn die CD klingt böser und aggressiver, als all‘ die bisherigen - deswegen ist "Waking The Fury" nahezu perfekt! Die Entscheidung hat aber auch nur ca. 10 Sekunden gedauert!! Beim Cover hingegen, konnten wir an gar nichts denken! Ich sprach dann mit der Plattenfirma, sie sollen mal einige Bandfotos, die wir zu Promotionszwecken gemacht haben, rausrücken. Zuhause habe ich dann mit meinem Computer eine Szene, ein dunkles, dreckiges Bild aus einem Annihilator Video aus dem Jahre 1996 ("Syn. Kill 1" vom Album "Refresh The Demon"), in den Hintergrund gesetzt. Ich hab’s dann gleich der Plattenfirma per E-mail zugeschickt und mir nur gedacht, dass sie sicher gleich wieder zurückschreiben, weil es ihnen nicht gefällt und wahrscheinlich noch ärgerlich werden, weil wir kein passenderes haben. Aber es kam eine Mail mit den Worten: "We love is, we love it; what a great idea with the bandfoto!" Dann sagten mir im Nachhinein viele Leute über die Verbindung zwischen dem Cover, Bild und Titel, wie sie es so empfinden: oh...ich weiß, was ihr damit ausdrücken wollt, hieß es dann immer, ihr wollt damit sagen: hier kommt die Band, hier ist der Titel und hier ist die Musik! Sehr rauh und schnell auf den Punkt kommend!" Und ich hab' nur geantwortet, Jeap! Ja, das ist unsere Idee!!!" Was einem aufmerksamen Hörer, wie mir, aber auch noch auffällt, ist das durchaus positive Erscheiningsbild der Songs des mittlerweile ? Werkes von Annihilator. "Es gab mehrere Energien, die aufflammten, als ich die Lieder von Waking The Fury komponierte. Die eine ist jene Energie, die man als Beispiel spürt, wenn man auf einem Konzert ist und sich in der ersten Reihe befindet. Ich habe mich da auch an mein erstes Judas Priest Konzert erinnert, als ich noch sehr jung war und gegen die tosende Menge in den vorderen Reihen ankämpfte, regelrecht mit allen Extremitäten um mich schlug!! Dann kam schließlich Halford mit seiner Harley auf die Bühne und spielte Hell Bent For Leather. Ich erinnerte mich also genau an das Gefühl, wenn das Herz ungefähr 160 bpm macht - also der ultimative Adrenalinschub. Und als ich dann auf die Slayer Show vor einigen Monaten ging, hatte ich genau das selbe Gefühl! Dieses Energiegefühl empfinde ich auch bei Musik wie Priest, bei AC/DC und auch bei Annihilator-Shows. Ich denke auch, wenn wir dieses Energiegefühl nicht mehr hätten, wären wir nicht mehr Annihilator!!" Nun gab es aber für Jeff aber auch schlechte Tage und Monate in seiner Karriere. "Zur Zeit meiner Scheidung machte ich eine schreckliche Zeit durch, geprägt von Depressionen und Alkohol. Und einmal, als die Depressionen ganz schlimm waren, schaute ich auf mein bisheriges Leben und wurde plötzlich total ernst, weil mir schlagartig klar wurde, dass ich gerade im Begriff war, alles zu verlieren. Und davor hatte ich natürlich große Angst. Ich lief sofort ins Krankenhaus und ließ mir schließlich diversen Pillen und Antidrepressiva verschreiben, die mir Gott-Sei-Dank weiterhalfen. Aber ich habe es geschafft, da durch zu kommen, nicht zuletzt durch die Hilfe meiner Kinder. Indem sie für mich da waren und bei mir bleiben durften, habe ich es geschafft. Seit dieser Zeit begann ich dann auch wieder mit Annihilator, und es ging stetig bergauf - jede Scheibe übertraf die vorhergehende!" Trotzdem war dieser Neuanfang nicht der alleinige Grund, weswegen Jeff 1999 begann, sein altes Line-Up aus der Alice In Hell-ära wieder neu zu formieren. "Es gab eigentlich keinen direkten Plan dafür, ich wollte einfach nach einem Jahr Pause, die ich für meine Probleme brauchte, zurück zur Musik. Ich rief dann schließlich meinen Drummer Ray Hartman an und der meinte, mensch ruf doch mal den Randy Rampage an. Es sah zwar wie eine Reunion aus, aber es waren auch nicht alle fünf der original Mitglieder dabei, es fehlte schließlich unser alter Bassist Wayne Darley. Wir wollten es dennoch einfach mal ausprobieren. Denn bei jeder Platte, die ich gemacht habe, habe ich etwas anderes ausprobiert. Das gehört einfach zu Annihilator, es muß einfach anders klingen!! Jetzt haben wir ja auch wieder was neues, wir haben Joe in der Gruppe, eine neue Plattenfirma, ein neues Management und 'ne neue Touragentur!" Der erneute Split mit Alki Randy Rampage ist ja damals monatelang durch die gesamte Presse gewandert. Ob es Jeff nun leid war, mit diversen Launen eines Sängers leben zu müssen? Oder wie konnte man sich erklären, dass nun plötzlich Jeff ab dem 94er Album King Of The Kill für einige Werke das Mikro übernahm? "Die Sache war die, dass wir 1993 mit Aaron Randall ein Album namens Set The World On Fire gemacht haben. Wir haben dann eine große Tournee in Japan und in Europa gemacht und die Platte verkaufte sich auch sehr gut. Aber es war ein viel melodiöseres Werk, als das vorherige alte Thrash Zeug. Als dann Aaron uns verließ, um mit einigen Kids sein eigenes Soloprojekt zu starten (Speed – Anm.desVerf.), war es an der Zeit, sich mal wieder nach einem neuen Sänger umzuschauen. Mein Co-Writer John Bates, (der schon einige Lyrics für Annihilator verfaßt hat; er hat auch z.B. Alice In Hell mit mir geschrieben), meinte dann einmal: hey, du kannst doch auch singen, wieso machst du es nicht? So habe ich es dann versucht - eigentlich aus einem Spaß heraus. Dann erkannte ich, dass ich fortan nicht mehr nach einem Sänger zu suchen brauchte, um jedesmal erneut zu hoffen, dass er ja keine Drogen-, Selbstfindungs-, oder Egoprobleme besaß. Ich habe dann bei drei Alben den Gesang übernommen und zu dieser Zeit, zu King Of The Kill, haben wir auch die meisten Touren bestritten. Aber nach langer Zeit dachte ich dann doch:...vergiß es!! Es hat zwar Spaß gemacht, aber ich wünschte mir lieber wieder einen richtigen Sänger herbei, um mich nur auf mein Gitarrenspiel zu konzentrieren." Man hört und liest ja bekanntlich immer so einiges über Musiker, die sich (meist unfreiwillig) als Chef der Band offenbaren. Sie werden gemeinhin gleich in die Gattung der Diktatoren gepreßt, die der gute Kanadier sich sicher auch schon des öfteren anhören mußte. "Das ist eine Sache, die viele Leute während einer bestimmten Zeit gesagt haben, aber das ist nunmehr auch schon wieder ungefähr 10 Jahre her! Aber das waren auch Menschen, die uns nicht mochten, oder nicht so viel mit Annihilator anfangen konnten. Dann hieß es, hey...hier kommt die Band mit dem riesigen Ego als Bandleader oder ähnliches. Aber Fans und Leute, die uns kennen und mögen, wissen sicherlich, dass es auf eine Art ein Soloprojekt ist, wo ich die meisten Lieder schreibe – halt mein Baby! Aber andererseits wissen diese auch, dass Joe z.B. ein großer Songschreiber auf der neuen und auch auf der letzten Scheibe war. Er hat großartige Arbeit abgeliefert! Oder Randy Black, der mit mir damals die meisten Lieder auf Refresh The Demon geschrieben hat. Die Jungs haben das auch sofort versanden, als sie in die Band kamen. Keiner wird benachteiligt, es sind alle hervorragende Musiker und letztendlich erhält jeder in der Gruppe auch am Ende der Tour das gleiche Geld. Sogar Curran Murphy, der bekanntlich vorher Tourgitarrist war, bei uns aber noch bei keiner Show seine Finger für uns wund spielen durfte – auch er bekommt am Ende das gleiche Geld wie wir alle! Das ist dann auch der Grund, wieso ich so gute Musiker in der Gruppe habe!" Da stört es auch nicht, wenn der Drummer in Berlin und der zweite Girarrist in Seattle lebt – weit weg von Kanada. "Wir sind eine sehr internationale Band. Unser neuer Gitarrist Curran Murphy ist beispielsweise aus Seattle, USA. Mein Bassist und ich leben hier in Vancouver und Joe (der Sänger) lebt in New York. Aber es ist eigentlich sehr einfach, die anderen Leute fliegen ca. zwei Wochen vor der Tour hier nach Vancouver und wir proben dann gemeinsam zwei Wochen lang. Dann geht‘s als Beispiel auf Europatournee und Randy bleibt dann gleich dort, denn da wohnt er ja schließlich. Der Rest fliegt wieder nach Hause!!" Und was denken seine Kinder so über einen Daddy, der sein Geld mit der Musik verdient und bestimmt nicht sehr oft zu Hause sein kann? "Gottseidank liegt mein Studio nur zwei Flure von ihnen entfernt, so dass ich sie jeden Tag sehen kann. Ich habe übrigens drei Kinder," zählt der stolze Vater auf, "zwei davon, mein Sohn und meine Tochter, sind beide sieben Jahre alt und unser jüngster Sohn ist noch fast ein Baby, gerade erst fünfzehn Monate jung!! Aber was das Touren betrifft, wir übertreiben's natürlich nicht. Wenn ich ein Album aufnehme, warte ich erstmal bis es veröffentlicht wird, und das kann schon mal bis zu 8 Monaten dauern. Dann gehe ich normalerweise auf eine 5 wöchige Tour, doch danach bin ich aber gleich wieder für einige Monate zu Hause. Schlecht sieht es nur aus, wenn wir großen Erfolg in Nordamerika haben, dann sind wir natürlich rund um die Uhr unterwegs! Aber für meine Kinder ist es das ganz normale Leben, sie kennen es ja auch nicht anders. "Euer Dad hat aber einen coolen, zwar seltsamen, doch interessanten Job", kommt dann manchmal rüber, wenn sie in der Schule von meinem Berufsleben erzählen. Einige fänden das sicher sehr aufregend, wenn der Vater mal eben für eine Tournee in Europa ist. Aber für sie ist es halt eine ganz normale Sache!" Jedenfalls kann sich nun kaum noch einer mehr über das äußere Erscheinungsbild des Daddys Waters stören, denn seine berühmte Matte verlor er ja nun schon vor über 5 Jahren. Naja, man muß halt tun, was man tun muß! Wenn Kinder im Spiel sind, muß man halt alles versuchen, um seine Chancen zu verbessern, damit man auch seine Kinder behalten kann. Das war aber um 1996 und ich habe es bis dato noch nicht bereut! Momentan trage ich übrigens eine Art Punkrock-Mohikaner Frisur!!" Bei einigen Annihilator-Songs kann man unschwer den riesigen Einfluß, den AC/DC bei Jeff Waters ausgelöst haben, erkennen. Auf der Waking The Fury ist sicherlich der Song Nothing To Me zu nennen. "Meine Lieblingsscheibe der Australier ist definitiv Back In Black!! Weil es einfach die beste CD ist, die sie jeh gemacht haben - vom Songwriting, von der Produktion und vom Feeling! Es sind zwar alle irgendwie super, aber auf der Scheibe ist wirklich jeder Song brillant!! Außer AC/DC bewundere ich aber noch eine Menge anderer Bands, als Beispiel gehört das Songwriting von Glenn Tripton oder Halford, aber auch Iron Maiden eindeutig dazu. Es sind meist Individuen als Musiker, die ich großartig finde, wie Markus Jabs von den Scorpions, die Schenker Brüder, Rhandy Rhodes, Van Halen,...also die Liste ist lang! Wenn ich kurz antworten müßte und dir Bands nennen sollte, würde ich neben Priest, Maiden, Slayer und AC/DC noch Exodus, Anvil, Exciter und Raiser nennen. Aber auch die deutsche alte Thrash Bewegung fand ich sehr bewundernswert, mit Kreator und Destruction. Also die ganze 80er Melodic Heavy Metal Szene gepaart mit der Thrash, Bay Area Thrash Richtung!" Die kürzlich aufgelöste Gruppe namens Megadeth gehört ja sicher auch dazu. Wieso hast du denn damals Daves Angebot bei ihnen einzusteigen abgeschlagen? "Er rief mich damals 1989 im Hotel an, während einer Tournee mit Testament, wo ich verdammt viel um die Ohren hatte, und ich war wirklich sehr geehrt, von ihn gefragt zu werden. Aber erstmal fragte er nur nach einer Audition, wo dann auch Diamond Darrel und Marty Friedman beteiligt waren, und ich denke Marty war der beste Mann für diesen Job! Aber zu der Zeit wurde Alice In Hell ein riesiger Erfolg in nur wenigen Monaten nach der Veröffentlichung, und zu diesem Zeitpunkt wäre es ja dumm gewesen, die Band zu wechseln! Aber ich war auch gerade sehr, zu sehr dem Alkohol angetan, um nicht zu sagen verfallen. Leider war auch Dave abhängig vom Alkohol und zusätzlich noch von Drogen, so dass es sicher keine gute Entscheidung gewesen wäre, wenn er mich genommen hätte. Weil er mich bestimmt auch schnell wieder gefeuert hätte!!" Dann bleibt nur noch die Frage, ob er rückblickend auf seine musikalische Karriere zufrieden ist, oder was er eventuell ändern würde, wenn er die Möglichkeit dazu hätte? Dazu Perfektionist Jeff: "Ja, ich würde, denke ich mal, eine menge ändern. Es gibt immer etwas auszusetzen, hier und da stimmt der Gesang nicht so richtig, die Gitarren hätten lauter sein sollen, dort könnte wiederum der Sound besser rüberkommen. Aber was ich mache, wenn die CD im Kasten ist, dass ich mir erstmal einige Monate frei - also eine Art Auszeit - nehme. Dann höre ich sie mir wieder an, mache einige Notizen auf meinem Computer und nehme mir dann vor, das nächste mal die Dinge besser zu machen, oder sie ganz zu vermeiden. Aber ich habe gelernt, dass man nicht so viel Zeit daran verschwenden sollte, sich über Dinge sorgen zu machen, die man hätte ändern oder besser machen können. Es gibt letztendlich immer irgend etwas an irgend was auszusetzen. Man muß das Beste geben und daraus lernen!!" Wie weise Herr Waters!! übrigens, die perfekten Schlußworte für ein halbstündiges Pläuschen mit Jeff Waters!.........."Daniel" www.annihilatormetal.com


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Infos

  • Erstellt am

    29. Oktober 2002
  • Line Up

  • Redakteur

    Marcel Hübner