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Bodyfarm

Insgesamt vier sogenannte Bodyfarmen gibt es in den USA. Dort wird der postmortale Verwesungsprozess des Menschen erforscht. Kann man sich einen schöneren Arbeitsplatz vorstellen? Na ja, ich schon. Und Thomas, seines Zeichen Gitarrist und Sänger der Niederländer von BODYFARM, wohl auch – immerhin dürfte die Luft im Proberaum der Schwermetaller deutlich besser sein als auf einer Bodyfarm. Ordentlich Schweiß und Schwermetall dürfte allerdings auch bei den Niederländern in der Luft liegen, immerhin hat man mit „Malevolence“ ein richtig gutes Death Metal Album der alten Schule abgeliefert…

Insgesamt vier sogenannte Bodyfarmen gibt es in den USA. Dort wird der postmortale Verwesungsprozess des Menschen erforscht. Kann man sich einen schöneren Arbeitsplatz vorstellen? Na ja, ich schon. Und Thomas, seines Zeichen Gitarrist und Sänger der Niederländer von BODYFARM, wohl auch – immerhin dürfte die Luft im Proberaum der Schwermetaller deutlich besser sein als auf einer Bodyfarm. Ordentlich Schweiß und Schwermetall dürfte allerdings auch bei den Niederländern in der Luft liegen, immerhin hat man mit „Malevolence“ ein richtig gutes Death Metal Album der alten Schule abgeliefert…

 

Thomas, gibt uns doch mal einen kurzen Überblick über die Bandgeschichte.

Wir haben im Spätsommer 2009 begonne, als Quint (Drums) und ich die Idee hatten, eine Metal Band zu gründen. Es war sofort pure Magie im Proberaum und wir haben unsere erste EP (schlicht „Bodyfarm“ benannt – TZ) in wenigen Sessions geschrieben. Während der Aufnahmen zur 2010 erschienenen EP sind Mathieu (Bass) und Bram (Gitarre) zur Band gestoßen. Was als Experiment begann, entwickelte sich schnell zu einer ambitionierten Band – allerdings vergessen wir trotzdem nicht, wie man Spaß hat.

Wieso habt ihr euch gerade für diesen Oldschool Death Metal entschieden anstatt lieber moderne Sounds zu spielen?

Wir haben uns eigentlich gar nicht für einen speziellen Sound entschieden, allerdings haben die modernen Death Metal Bands uns auch nie wirklich etwas gegeben. Es ist uns alles zu technisch, experimentell oder core-ig. Oldschool Death Metal platzt vor Kraft und Aggression und das ist eine gute Sache. Wir versuchen möglichst viele dieser Zutaten in unsere Musik zu stecken und das Hauptkonzept des Songs nicht aus den Augen zu verlieren. Wir wollen kein Shred-Fest, das mehr nach 3minuten Solo klingt.

Hatte die frühe Death Metal Szene den etwas zu bieten, was es heute nicht mehr gibt?

Ich glaube nicht, dass heute Dinge fehlen, es ist nur alles anders. Zunächst muss ich sagen, dass ich erst 24 Jahre alt bin. Obwohl ich schon seit jungen Jahr ein Death Metal Fan bin, habe ich die Anfangstage der Szene natürlich nicht miterlebt. Ich weiß aber, dass es viel Tape Trading gab und Leute, die tatsächlich Alben gekauft haben – nicht übers Internet, sondern bei Gigs. Man konnte ein neues Album nicht anhören bevor die Band in deine Stadt kam und für dich gespielt hat. Heute scheint sich alles nur noch ums downloaden zu drehen und es gibt nur noch eine Handvoll Leute, die Alben kaufen. Allerdings werden es scheinbar wieder mehr Menschen – und auch der Oldschool Death Metal kommt zurück!

Die Bands entscheiden meist in welche Richtung sie gehen wollen: US Death Metal, schwedischer, deutscher oder niederländischer Sound – ihr mischt viele Stile. Interessiert dich, welcher Schule eine Band angehört und woher sie kommt?

Nein, wir geben einen Dreck daruaf woher eine Band kommt. Ich glaube auch, dass diese speziellen Sounds, z.B. Göteborg Death Metal, mittlerweile so häufig kopiert werden, dass es sich eher zu einem Sub-Genre entwickelt hat als dasss es noch mit einem Ort zusammen hängt.

Wir interessieren uns eher dafür, wie eine Band wirklich klingt, aber das hängt eher mit der Produktion und der Qualität der Musiker und der Vocals zusammen.

Wir mischen verschiedene Sounds, da wir unsere Ohren offen halten und uns anhören, was uns gefällt. Schließlich fließt die Inspiration und wir schreiben unsere eigenen Riffs.

Quasi als Hommage an die gute alte Zeit ist dann wohl auch der Song “Cryptic Realms” vom MASSACRE Kult-Album “From Beyond” zu verstehen, zumal man ex-MASSACRE Shouter Kam Lee als Sänger gewinnen konnte.

Die Leute sehen Kam als echte Death Metal Legende an, aber es war gar nicht schwer mit ihm in Kontakt zu kommen. Rogga Johansson ist ein Freund und Labelkollege und wir sprachen über Gastvocals auf unserem Debüt. Rogga fragte Kam, ob er „Cryptic Realms“ mit uns covern würde und wir sind sofort in Mailkontakt getreten. Innerhalb von 3 Wochen hat Kam die Vocal-Tracks geliefert, die er in einem Studio in seiner Heimat aufgenommen hat. Das Ganze lief wirklich glatt und wenn Kam etwas verspricht, dann hält er es auch. Um es abzukürzen: Kam ist ein großartiger Kerl mit einer echten Leidenschaft für Death Metal.

Mittlerweile spielen viele Death Metal Bands mit 7saitigen oder sogar 8saitigen Gitarren, damit sie wirklich tief runterstimmen können. Wie sieht es bei euch aus?

Wie kommt man mit einer 8saitigen klar? Diese Dinger fühlen sich wie ein Holzklotz in meiner Hand an. Ich habe schon Probleme eine 7saitige Gitarre zu spielen. Wir benutzen ganz normale Äxte und stimmen auf B runter. Dazu nehmen wir wirklich dicke Saiten. Auf diese Weise erzeugt man einen völlig anderen Klang als mit einer 7saitigen, es klingt irgendwie brutaler. Ich sehe auch kaum Bands die unsere Art von Death Metal spielen, die die Extrasaite benutzen.

“Malevolence” ist ein gutes Album, aber es gibt nach wie vor viele gute Alben auf dem Markt. Warum sollten die Leute gerade eure Scheibe antesten?

Es ist wie du sagst: es gibt so viele geile Bands da draußen. Und wir finden nicht, dass es da eine Konkurrenz gibt. Wir machen was wir lieben und wir sind nicht besonders oder speziell. Was uns vielleicht von anderen abhebt ist unsere Produktion. Die meisten Oldschool Death Metal Bands benutzen das klassiche Boss HM2 Pedal, um diesen alten schwedischen Kettensägensound zu bekommen. Das Ganze klingt dann höllisch fett. Wir benutzen diese Technik nicht. Wir haben uns für einen sehr hellen Sound und eine klare Produktion entschieden, damit man jedes Element unserer Musik wirklich hören kann. Auf diese Weise klingt das Album viel aggressiver. Sogar die Vocals sind so natürlich wie möglich: keine Echos oder Kompressoren!

Wenn du dir 4 Bands für die ultimative Death Metal Tour aussuchen dürftest, mit welchen Bands würdest du dann touren wollen? Du könntest dir auch Songs wünschen…

Oh, jetzt fange ich an zu träumen. (lacht) Nun, dieses Package würde aus HAIL OF BULLETS bestehen. Sie sind wirklich eine unserer Lieblingsbands und tolle Kerle. Außerdem würden wir BOLT THROWER mitnehmen, denn die haben einige der besten Death Metal Alben gemacht. Dann würden wir GOREFEST zur Reunion zwingen. Sie müssten das komplette „False“ Album spielen. Als Letztes würden wir dann noch AMON AMARTH mitnehmen, um der ganzen Sache noch einen anderen Anstrich zu verpassen. Mann, das wäre eine kranke Tour. (lacht)

Welches sind den deiner Meinung nach die wichtigsten Death Metal Alben aller Zeiten?

Das ist natürlich eine persönliche Sache, aber meine Liste sähe so aus:

-Gorefest – False

-Grave – Into The Grave

-Obituary – Cause Of Death

-Death – Scream Bloody Gore

-Massacre – From Beyond

Du siehst, es ist fast nur altes Zeug. Einige der Alben kamen raus bevor ich geboren wurde, glaube ich. Aber sie hatten alle großen Einfluss auf unsere Liebe zum Death Metal.



 

 


Bild Copyright:

Infos

  • Erstellt am

    28. August 2012
  • Line Up

    Quint Meerbeek - drums

    Thomas Wouters - guitars/vox

    Mathieu Westerveld - bass

    Bram Hilhorst - guitars
  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
  • Tags