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FAITHFUL BREATH - Interview mit Heinz ''Heimi'' Mikus

„Bochum… ich komm aus dir…“ vermeldete Herbert Grönemeyer 1984 und dies gilt ebenso für FAITHFUL BREATH, die Ende der 60er Jahre als eine Art Krautrock-Band begannen. Doch im Erscheinungsjahr von „4630 Bochum“ lieferte die Band um den späteren RISK Frontmann Heinz ''Heimi'' Mikus schließlich mit „Gold’n‘Glory“ ein schwermetallisches Juwel ab und präsentierte sich im verwegenen Wikinger-Outfit. Nur ein Jahr später folgte „Skol“, welches nun via High Roller Records neu aufgelegt wurde. Ein Grund also, um mit Heimi in der Mottenkiste des deutschen Heavy Metal zu kramen.
„Bochum… ich komm aus dir…“ vermeldete Herbert Grönemeyer 1984 und dies gilt ebenso für FAITHFUL BREATH, die Ende der 60er Jahre als eine Art Krautrock-Band begannen. Doch im Erscheinungsjahr von „4630 Bochum“ lieferte die Band um den späteren RISK Frontmann Heinz ''Heimi'' Mikus schließlich mit „Gold’n‘Glory“ ein schwermetallisches Juwel ab und präsentierte sich im verwegenen Wikinger-Outfit. Nur ein Jahr später folgte „Skol“, welches nun via High Roller Records neu aufgelegt wurde. Ein Grund also, um mit Heimi in der Mottenkiste des deutschen Heavy Metal zu kramen.

Zunächst mal zur Gegenwart: Steffen Boehm hat im letzten Jahr „Gold’n’Glory“ und heute „Skol“ wiederveröffentlicht. Von wem ging die Initiative aus? Und gab es irgendwelche Reaktionen auf die Re-Releases?

Das ging von Steffen Boehm aus. Die Reaktionen kann man im Moment noch nicht wirklich abschät-zen. Aber ich gehe da eigentlich von positiven Feedbacks aus.

Eure Wurzeln gehen ja bis in die 60er Jahre zurück. Was hat euch Anfang der 80er inspiriert die Band auf Heavy Metal zu trimmen?

Wir haben Ende der 60er Jahre eine Band gegründet und die Hitparade rauf und runter gespielt. Hatten ca. 60 Nummern drauf und spielten in Tanzclubs. Aber irgendwann reichte uns das nicht mehr und wir fingen an selber Songs zu schreiben. Die Besetzungen wechselten und somit kamen immer wieder neue Einflüsse in die Band rein. Wir machten zwei Lp's.  Auf der zweiten LP war schon so etwas wie eine Hardrock Nummer drauf. Ich hörte dann in einem damaligen Dortmunder Club (Fantasio) einige englische Hard Rock Bands die mich letztendlich, glaube ich, beeinflusst ha-ben. Auf jeden Fall hatte ich schon sehr früh eine Affinität zum Hard Rock aus dem hinterher der Heavy Metal entstanden ist.

Ich würde ja auch durchaus zwischen der 80er Frühphase mit „Rock Lion“ und „Hard Breath“ und der Spätphase mit „Gold’n’Glory“ und „Skol“ unterscheiden, da man anfangs ja durchaus den 70er Einfluss heraushörte. Erst mit „Gold’n`Glory“ kamen für mich die mächtigen Refrains und Riffs, was natürlich auch an der Produktion lag. „Skol“ ist für mich dann das Album, welches in allen Belangen den Test der Zeit am besten besteht. Wie siehst du das?

Ich würde sagen die 80er Frühphase war auch die Findungsphase. Am Anfang waren wir ja ein Trio, und da braucht man Leute am Bass und am Schlagzeug die den Background füllen. Wir hatten im-mer Probleme mit den Trommlern, die haben wir unheimlich oft ausgewechselt, was eine gewisse Unruhe in die Band brachte. Bis wir eines Tages Jürgen Düsterloh bei einem Gig seiner Band hörten. Wir haben alles in Bewegung gesetzt, dass er bei uns einstieg. Hat auch geklappt. Das war gerade für uns als Trio „schlagzeugmässig“ eine andere Welt.
Danach haben wir Gas gegeben und Songs geschrieben, Demos gemacht und am Ende einen Plat-tenvertrag bei Mausoleum Records unterschrieben. Mir gefallen eigentlich beide Scheiben. Aber die „Glory“ war für mich die interessantere Produktion. Somit hat für mich den Test der Zeit, wie du es beschreibst, die „Glory“ besser bestanden.

Inwiefern habt ihr von der Zusammenarbeit mit Udo Dirkschneider und Michael Wagner für die „Glory“ profitiert? Immerhin habt ihr ja in der Folge mehr und mehr Aufgaben selber erledigt.

Wir haben von den beiden produktionstechnisch sehr viel gelernt. Bei den Produktionen in Eigen-regie konnten wir das später gut gebrauchen.

Ich habe vermutet, dass Dirkschneider eine gewisse Inspiration für „Rock Rebels“ gewesen sein könnte, da der Song für mich am ehesten an ACCEPT erinnert. Ist da was dran?

Die Vermutung liegt nah, war aber nicht so. Ich finde, alle Heavy Metal Bands haben irgendwo Schnittpunkte, so dass Vergleiche immer wieder möglich sind.

Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit FAITHFUL BREATH. Der Wechsel zu Ambush Records hat sich für „Skol“ leider negativ ausgezahlt. Wie habt ihr die Situation damals wahrgenommen? Es muss frustrierend sein, wenn es gutes Album nur schwer zu bekommen ist und man als Band somit nicht an die Fans herankommt.

Der Plan war, dass Michael Wagner das Album wieder produzieren sollte. Das stellte sich aber als schwierig heraus. Wagner war in die USA übergesiedelt und machte eine Produktion nach der an-deren. Dadurch kamen wir terminmässig ins Schleudern. Wir machten dann die “Skol” mit Gerd Rautenbach in den “Dierks Studios”. Wir hatten aber innerhalb der Band mit Problemen zu kämp-fen. Bubi, unser zweiter Gitarrist, wollte aussteigen. Er hatte ein lukratives Angebot einer anderen Band bekommen. Er spielte die “Skol” noch mit ein, aber irgendwie war die Chemie in der Band nicht mehr die Gleiche. Für ihn kam später Thilo Herrmann.
Mausoleum machte dann auch noch überraschend Pleite. Stonne Holmgreen, der zweite Chef
von Mausoleum, gründete “Ambush Records” wo wir dann die “Skol” veröffentlichten

Die Zusammenarbeit währte jedoch nur kurz und schließlich landete die Band bei NOISE. Wie kam es zur Zusammenarbeit mit NOISE? Und welche Hoffnungen hattet ihr auf die Zusammenarbeit gesetzt?

Nach der “Skol” hatte sich die Sache mit “Ambush” dann auch erledigt. Wir haben uns dann ent-schlossen, noch eine Live Scheibe zu machen und dann erst mal Ideen für ein neues Konzept zu sammeln, um abzuchecken wie es weiter geht. Die Live Scheibe veröffentlichten wir bei “Noise Records”. Unser damaliger Manager Boggi Kopec war nach Berlin gegangen, um bei Noise zu arbei-ten, da lag es nah, dass wir die Livescheibe bei “Noise “ veröffentlichten.
Wir versprachen uns von der Zusammenarbeit erst mal gar nichts, weil wir kein spruchreifes Kon-zept hatten wie es weitergehen sollte. Der WDR hatte damals Livemitschnitte von einem Festival in der Eissporthalle Gelsenkirchen gemacht, die wir für die Livescheibe verwenden konnten. Danach holten wir uns zur Verstärkung noch den Gitarristen Roman Keymer von ANGEL DUST mit an Bord, schlossen uns im Proberaum ein und machten jede Menge Demos. Uns war schnell klar, dass sich das musikalisch so verändert hatte, dass das mit FAITHFUL BREATH nicht mehr viel zu tun hatte. Wir beschlossen uns umzubenennen. Es war ein großes Risiko. Zum Glück bekamen wir durch die De-mos, die wir in der Zeit gemacht haben, einen Plattenvertrag bei “Steamhammer/SPV”.

Ihr wart ja – so ist jedenfalls mein Eindruck – durch eure lange Tätigkeit im Musikbiz gut vernetzt. Beispielsweise habt ihr ja schon früh mit Boggi Kopec zusammengearbeitet. Inwiefern habt ihr da-von profitiert?

Mit Boggi verbindet mich eine lange Freundschaft. Wir haben mit 15 Jahren gemeinsam eine Lehre begonnen, wo wir unsere erste Band THE MAGIC POWER gründeten. Wir sind bis heute freund-schaftlich verbunden.




Bild Copyright:

Infos

  • Erstellt am

    29. März 2021
  • Line Up

    Heinz ''Heimi'' Mikus - Vocals, Guitars
    Thilo Hermann - Guitars, Vocals (backing)
    Peter Dell - Bass, Vocals (backing)
    Jürgen Düsterloh (R.I.P. 2014) - Drums, V
  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
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