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Hellorados

Ursprünglich die Bezeichnung für einen Mann, „der Goldene“, später für eine Stadt und schließlich für ein ganzes Land in Südamerika: das sagenhafte Goldland „El Dorado“. Heute vor allem als Bezeichnung für südamerikanische Restaurants in Deutschland bekannt, diente der Name auch als Vorlage für eine süddeutsche Metal Formation – genreentsprechend am geändert in Helldorados! Nach einigen Problemen der Beta-Version, steht die Band nun voll unter Dampf und donnert uns ihr Debüt um die Ohren. Zu hören gibt es lupenreinen…. ja, was eigentlich? Sänger Pierre und Klampfer Steve standen uns Rede und Antwort.

Ursprünglich die Bezeichnung für einen Mann, „der Goldene“, später für eine Stadt und schließlich für ein ganzes Land in Südamerika: das sagenhafte Goldland „El Dorado“. Heute vor allem als Bezeichnung für südamerikanische Restaurants in Deutschland bekannt, diente der Name auch als Vorlage für eine süddeutsche Metal Formation – genreentsprechend am geändert in Helldorados! Nach einigen Problemen der Beta-Version, steht die Band nun voll unter Dampf und donnert uns ihr Debüt um die Ohren. Zu hören gibt es lupenreinen…. ja, was eigentlich? Sänger Pierre und Klampfer Steve standen uns Rede und Antwort.


Ihr werdet als Sleaze Band angepriesen. Für mich passt diese Kategorie gar nicht zur Band und mir scheinen da eher marktwirtschaftliche Interessen eine Rolle gespielt zu haben, da Sleaze Bands im Moment ja wieder hoch im Kurs stehen. Was macht euch denn, deiner Meinung nach zur Sleaze Band?

 

Pierre: Ganz ehrlich? Scheiß auf die Kategorisierung. Aber wenn man es genauer betrachtet, erfindet doch heute kaum einer mehr das Rad neu. Als Newcomer musst Du Dich aber irgendwo positionieren, damit die Hörer, die Medien und die Verwerter Dich irgendwo einordnen können. Früher war das einfacher, alles mit Gitarre war Rock, etwas später hat man die Saiten einen Halbton tiefer gestimmt und das war dann Heavy Metal und spätestens seit den 1980er Jahren kommt jedes Jahr eine neue Schublade hinzu. Was muss ich heute denn noch kreuzen um überhaupt Aufmerksamkeit zu bekommen? Nu-Metal, technischer Deathcore, Heavy ´n‘ Roll. Wer blickt da noch durch?

Steve: Wir schreiben, spielen und präsentieren genau die Art von Musik die WIR geil finden und die uns Spaß macht. Ich will keinem Trend hinterher laufen oder die x-te Kopie einer anderen Band sein. Jeder von uns hat andere musikalische Vorbilder und trotzdem ist uns vier ganz klar, wohin wir mit Helldorados wollen. Das ist ja das aufregenden an der Band. Es entsteht etwas komplett Neues. Vielleicht sollten wir unsere eigene Musikrichtung erfinden. Nenn es Hell Metal.

 

Hell Metal trifft es gut, finde ich. Doch zurück zum Anfang. Erklärt doch nochmals kurz, warum die aktuelle Scheibe als euer Debüt in die Geschichte eingehen soll, obwohl ihr vor einigen Jahren schon eine Platte unter dem Namen Helldorado veröffentlicht habt.

 

Pierre: Die erste Scheibe „Just Rock“ haben wir ja komplett im Eigenvertrieb raus gebracht. Außer Gunnar (bass) und mir war auch die Besetzung noch eine andere. Das erste Album ist mittlerweile auch ausverkauft und ich glaube, nur noch digital bei Amazon und Co. zu erhalten.

Steve: Die aktuelle Platte ist auch ein „Neuanfang“ der Band. Zudem erscheint sie über ein etabliertes Label. Du kannst es auch Labeldebüt nennen.

 

Wann wurde klar, dass es mit der ursprünglichen Besetzung mit Olli und Bob nicht funktionieren würde? Und wo und wie habt ihr dann Ersatz gefunden?

 

Pierre: Es ist wie bei jeder „normalen“ Band die sich irgendwie erst einmal finden muss. Iron Maiden haben ursprünglich 1975 angefangen und Demos in verschiedenen Besetzungen aufgenommen. Oder nimm Metallica oder Pantera oder wie sie alle heißen. Es gibt eine Frühphase in der man sich ausprobieren und finden kann. So sehe ich auch die ersten zwei Jahre von Helldorados. Nachdem aber beide andere Interessen als die Band hatten, haben wir uns getrennt. Mit Gunnar habe ich dann Ende 2009/Anfang 2010 über einen grundlegenden Neustart nachgedacht.

Steve: Ich bin über einen Freund auf die Helldorados aufmerksam geworden. Es gab mehrere Auditions für Schlagzeuger und Gitarristen. Gunnar und Pierre haben dabei nicht nur auf die musikalischen Faktoren geachtet, sondern auch ob es man menschlich gut zusammen passt. Ich denke es passt (lacht).

 

In der Selbstbeschreibung tauchen bei euch die Vergleichsgrößen „ABBA“, G’N’R und Pantera“ auf. So wirklich klingt ihr nach keiner der Bands. Weshalb haltet ihr diese Vergleiche dennoch für gelungen?

 

Steve: Eigentlich ist doch alles dabei. Es geht uns nicht darum diese Bands zu kopieren, sondern vielmehr Ihre Ideale herauszuarbeiten. Schau mal, GnR hatten diese großartige „Scheiß drauf!“ Attitüde. Pantera hatten extrem viel Energie in ihren Songs. Sehr mächtig, brutal und eben Heavy Metal. Und ABBA hatten schlicht und einfach das Fingerspitzengefühl ausschließlich Hits zu schreiben. Jeder Hook und jede Melodie bleibt einfach irgendwie im Ohr hängen. Egal ob wir die Musik jetzt hassen oder total abfeiern. Hit bleibt Hit und ihre Zahlen sprechen für sich.  

 

Warum ist eure Wahl auf das Horus Sound Studio gefallen?

 

Pierre: Irgendwie kommt man an so einer legendären Klangschmiede nicht vorbei. Die Scorpions, Kreator, Helloween oder Sodom. Viele namhafte Bands und Künstler sind dort ein- und ausgegangen. In der Neuzeit auch die Guano Apes oder Revolverheld. Das Studio ist ein Raumschiff, das 40 Jahre lang das beste Equipment, Erfahrung und Produzenten eingesammelt hat. Wir waren auch in anderen Studios in Deutschland und haben uns mit Produzenten unsere Demos angehört. Es war uns wichtig, jemanden zu finden der wirklich Bock auf unseren Kram hat. Die menschliche Komponente war uns genauso wichtig wie die Arbeitsmoral.

Steve: Wir wollten keine Kompromisse eingehen, was den Sound und die Produktion angeht. Alles ist echt: Auf Bandmaschinen gemastert, keine Amp-Simulationen, kein künstliches Schlagzeug usw. Zudem hatten wir schon vor der Entscheidung, in welches Studio wir gehen, einen guten Draht zu Frank Bornemann und seinem Team. Ich denke, es ist wie mit allem was wir tun. Wir suchen uns hoffentlich immer die richtigen Leute aus, mit denen wir zusammen arbeiten wollen. Das fängt beim Grafiker an und geht dann bei der Suche des Produzenten und des Studios weiter.

 

War die Platte schon fertig bevor ihr mit Massacre ins Geschäft gekommen seid, d.h. haben sie das fertige Produkt gekauft?

 

Steve: Nein. Wir haben schon 2011 eine 4 Track starke Promotion-EP in Hannover aufgenommen. Als der Deal mit Massacre eingetütet war, haben wir den Rest der Platte wieder in den Horus Sound Studios produziert.

 

Welche Songs auf der Scheibe sollte man inhaltlich Ernst nehmen, und welche sind eher als Spaß zu verstehen?

 

Pierre: Ich hoffe doch alle Songs! Nun mal ehrlich, wenn es um die Texte geht ist mir das wirklich ein Anliegen. Ich schreibe autobiographisch. Es sind immer Dinge die mich emotional berühren und hoffentlich können sich auch die Fans damit identifizieren. Nimm die erste Single „You Live, You Learn, You Die“ und z.B. die Zeile „... like a dove without a head, you never learn to fly“. Das ist ja symbolisch zu verstehen, aber ich mache eines Morgens das Fenster auf und bei meinem Nachbarn auf’m Dach liegen zwei tote Tauben mit abgebissenen Köpfen. Daneben eine Krähe, die darin rumstochert. Also schreibe ich das auf. Songs wie „Girls“ oder „Got Laid“ sind vielleicht nicht ganz so subtil, aber inhaltlich hoffentlich genauso nachvollziehbar (lacht). Über Schwerter und den Goldkessel am Ende des Regenbogens können andere schreiben. Das langweilt mich.

 

Massacre bieten euer Album zum „Kennenlern Preis“ an. Bleibt da überhaupt noch etwas für die Band über?

 

Pierre: Meinst Du wenn das Album zwei Euro teurer wäre, würde mehr hängen bleiben? Der Tonträgermarkt ist doch schon vor Jahren eingebrochen. Somit ist das gute alte Album zwar immer noch wichtig, um überhaupt am Markt wahrgenommen zu werden, aber nicht mehr die einzige Einnahmequelle. Mittlerweile musst Du Dich auch noch über Merchandise Lizenzdeals, Konzerte, Side-Projekte und andere Tätigkeiten finanzieren. Die Zeiten in denen Vorschüsse von mehreren hunderttausende Dollars für Newcomer ausgegeben werden, sind vorbei. Das bekommen vielleicht noch etablierte Bands wie Maiden, Bruce Springsteen oder die Fantastischen Vier, um einmal die komplette musikalische Bandbreite aufzuzählen. Aber selbst diese Künstler finanzieren sich heutzutage zusätzlich aus Lizenzdeals und anderen Projekten aber nicht mehr aus dem Verkauf von Tonträgern.

Steve: Bleibt heute noch für Bands irgendwas über, wenn du nicht gerade AC/DC heißt? Hard Rock und Heavy Metal Fans sind ja treue Kunden, die wir erst einmal für uns gewinnen müssen. Wir sind ja selber Rock und Metal Fans und für uns ist das nicht nur Musik, sondern eine Lebenseinstellung. Wenn wir andere von der Qualität der Helldorados überzeugen können und das Album dann auch noch für einen „Kennenlern Preis“ angeboten wird, ist das doch eine super Sache. Würde ich sofort kaufen und abfeiern.

 

9. War es euch wichtig, dass die Scheibe als Pressung erscheint oder wärt ihr in der heutigen Zeit auch mit einer digitalen VÖ zufrieden gewesen?

 

Steve: Es war uns absolut wichtig, dass die Platte gepresst wird. Momentan denken wir sogar über eine Vinyl-Pressung nach. Wir sind ja auch nur Fans unserer Helden. Wir alle kaufen CDs oder Platten. Pierre hat bestimmt die größte Plattensammlung von uns. Ich persönlich kaufe mittlerweile auch viel digital, aber der physikalische Tonträger ist gerade im Bereich Rock/Heavy immer noch ein wichtiger Bestandteil. Pierre: Dabei geht es ja auch um die Handerotik. Ein interessantes Booklet, tolle Bilder, Texte, Liner Notes, geiles Artwork. Wir haben mit dem Album jetzt auch einmal eine Brücke zwischen den Generationen geschlagen. Die Musik gibt es altmodisch auf einem Tonträger und als Bonus die filmische Dokumentation „Making Of The Album“, dann digital über einen QR Code im Booklet. Ein Mehrwert für jeden Käufer.

 

10. Was erwartet uns bei einem Helldorados Gig?

 

Pierre: Entertainment und jede Menge geiler Songs. Es ist uns ein großes Anliegen den musikalischen Faktor auch visuell umzusetzen. Das Publikum bezahlt dafür, also werden wir dafür auch bluten.

Steve: Um es in den Worten von KISS zu sagen: „You wanted the best, you get the best...“ (beide lachen)

 

Danke für das Interview.

Beide: wir haben zu Danken, gerne wieder.

 

Bild Copyright:

Infos

  • Erstellt am

    20. August 2012
  • Line Up

    Pierre (Lead Vocals)

    Steve (Guitars)

    Gunnar (Bass)

    Chris (Drums)
  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
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