Zum Hauptinhalt springen
Kosmische Visionen - Interview mit Dangerous Project

Geleitet von einer kosmischen Vision, hat sich im fernen Lima eine überaus talentierte Band namens DANGEROUS PROJECT zusammengefunden. Das erste musikalische Lebenszeichen “Cosmic Vision” ist tief im neoklassischen Melodic Metal verwurzelt und wird nun als CD vom niederländischen Label Shaded Moon Entertainment veröffentlicht. Aus diesem Anlass stand uns Fingerflitzer Oscar J. Martin Rede und Antwort.
Geleitet von einer kosmischen Vision, hat sich im fernen Lima eine überaus talentierte Band namens DANGEROUS PROJECT zusammengefunden. Das erste musikalische Lebenszeichen “Cosmic Vision” ist tief im neoklassischen Melodic Metal verwurzelt und wird nun als CD vom niederländischen Label Shaded Moon Entertainment veröffentlicht. Aus diesem Anlass stand uns Fingerflitzer Oscar J. Martin Rede und Antwort.

Schaut man sich die Bandgeschichte so an, so klingt es ein bisschen nach einer Highschoolliebe, die erst 10 Jahre nach dem Abi zueinander gefunden hat. Erzähl uns doch mal etwas zur Bandgeschichte.

Hahaha, was du sagst klingt interessant und ich hätte es nicht besser beschreiben können. Es ist so gekommen, da es nicht gerade einfach ist in Peru Heavy Metal zu spielen. Die meisten peruanischen Heavy Metal Musiker müssen ihr Geld anders verdienen und die Musik verkommt dann zur Nebensache. Wir haben schon seit Jahren Musik gemacht, aber wir mussten die Sache immer wieder aufschieben.
Ich habe Eddy Geott bei YAWARHIEM getroffen. Wir spielten in der Band und wurden gute Freunde. Mit der Zeit löste sich die Band auf, doch die Freundschaft und der Wunsch Musik zu machen blieben.
Mit José Gaona war es etwas anders. Ich hatte einen Proberaum im Stadtzentrum und viele Bands kamen immer in mein Studio. Eines schönen Tages tauchte José mit seinen Freunden zum Proben auf und als ich ihn hörte, sagte ich: “Wooooh”, ich bin beeindruckt.” Man weiß nie wer durch die Tür kommt, aber ich denke, dass José bisher immer noch nicht gemerkt hat, was er für ein Talent hat…
Natürlich hab ich ihn nicht gehen lassen. Ich habe ihm alle meine Songs gezeigt und am selben Tag nahmen wir einen Song names “Astral Fire” auf. Einige Zeit später rief ich ihn an, weil er in meiner Band ICARUS singen sollte, aber das ist eine andere Geschichte.
Ich sah meine Freunde dann für eine Weile nicht und lebte für einige Jahre in Frankreich. Als ich zurückkehrte, besuchte ich Eddy in seinem Haus im Norden der Stadt. Er hatted ort sein Equipment und er stellte mich Adnagum Franco vor. An diesem Tag hatten wir einige gute Gespräche, wir tranken, wurden besoffen und begannen zu rocken. Für die nächste Woche luden wir José ein und Luber kam auch hinzu. Wir jamten und haten Spaß, aber die Nachbarn wollten uns töten. Sie haben uns wirklich gehasst und alle möglichen Dinge nach uns geworfen. Das Projekt wurde also wirklich gefährlich und so ist der Name entstanden. Wir fanden es cool, da DP auch die Initialen einer unserer Lieblngsbands sind.
Zu diesem Zeitpunkt spielten wir viel in Bars in Lima und anderen Städten in Peru und es war großartig. Wir hatten ein tolles Repertoire, die Leute haben sich während unserer Gigs betrunken und wir hatten alle eine gute Zeit. Allerdings wollten wir nicht als “Cover-Band” alt warden und daher begannen wir an unserem ersten Album zu arbeiten. Und nun sind wir hier: In diesem Rock `N` Roll Abenteuer namens DANGEROUS PROJECT.

Und das erste Lebenszeichen der Band kam mit dem digitalin “Demo” “Cosmic Vision”. Habt ihr dies auch an Labels versendet? Wie ist David an euch herangetreten?

Eins unserer Ziele war es mehr und mehr Menschen zu erreichen und zu diesem Zweck sind die digitalin Plattformen und ein Label sehr hilfreich. Wir hatten Angebote von südamerikanischen Labels, konnten aber kein für uns fairen Deal ergattern. Daher haben wir die Veröffentlichung als Eigenproduktion geplant, um später mit dem fertigen Produkt auf Labelsuche zu gehen. Als David mich kontaktierte, merkte ich, das ser eine faire Person ist, ein netter Typ mit gutter Einstellung, transparent und korrekt. Ich merkte, dass er sich mit Musik auskennt und er zeigte stets Respekt gegenüber unserer Musik. Er schenkte mir viel Vertrauen und bisher läuft alles ziemlich gut und wir sind glücklich ein Teil von Shadow Moon zu sein.

Eure Einflüsse sind ja ziemlich offensichtlich, dennoch klingt ihr für mich etwas rauer als viele der anderen neoklassichen Bands, was wohl vor allem an dem kraftvollen Schlagzeug-Sound liegt. Die Snare klingt wirklich heftig. Wir hab ihr die Drums ausgenommen? Es klingt wie in den 80ern, als die Drums in riesigen Räumen aufgenommen wurden.

Wir wussten genau wie wir klingen wollten und es war nicht einfach einen Ort zu finden, der die Möglichkeiten hatte, um so zu klingen wie in den 80er. Wir mussten die Drums drei mal aufnehmen, da ich nicht mit dem Sound zufrieden war. Das sorgte für einige Spannungen in der Band, aber in meinen Augen klingen heute viele Alben zu digital. Sie klingen alle gleich und man hat das Gefühl, das salle Bands die selben Plugins nutzen, die selbe Software und die selben Produzenten. Es war schwierig jemanden zu finden, der die Regeln brechen wollte. Leonardo Yupanqui ist ein Engineer der in vielen Genres gearbeitet hat und der nicht durch die Vorgaben des Metal Genres beeinflusst war. Sein Studio “Demo Music Records” liegt in den Vororten von Limas Norden und er hat dort große Orchester aufgenommen. Der Ort schien mir ideal zu sein und ich war mir sicher, dass wir an diesem Ort und mit Leonardos Erfahrung den Sound finden würden, den ich suchte.

Ist dieser besondere Sound auch Teil deiner “Cosmic Vision”? Oder um was geht es bei dieser Vision?

Ich spreche eigentlich nich oft darüber, aber deine Frage ist ja ziemlich konkret. Ich werde mal versuchen es kurz zusammenzufassen. 1998, Marcahuasi in Peru: Ich war dort auf einer Exkursion und wir campten nahe eines Plateaus. Alle schliefen, nur ich konnte nicht einschlafen. Mir war heiß und ich entfernte mich etwas vom Camp. Dort sah ich plötzlich eine leuchtende Kugel am Himmel, die erst zirkelte und dann über mir anhielt und etwa in 100 Meter Höhe schwebte. Ich sah die Kugel einige Sekunden an und bekam Angst und rante wieder zum Camp. Die Kugel verschwand mit großer Geschwindigkeit im Himmel. All das hatte einen großen Einfluss auf mich und ich suchte nach Antworten. Nach einiger Zeit begab ich mich in den peruanischen Dschungel und suchte einen echten Schamanen auf. Die Einheimischen erzählten mit von einem gewissen Tayta und ich ging zu ihm. Von ihm erfuhr ich von Ayahuasca und anderen Pflanzen die die spirituelle Welt darstellen. Ich konnte viele Dinge um mich herum sehen und aus diesen Erfahrungen sind Songs wie “Hide in the Shadows”, “Burning Angel”, “Cosmic Vision” und “Never Surrender” entstanden.

Zu dieser Geschichte habt ihr ja das passende Coverartwork ausgesucht. Es erinnert mich ziemlich an die esoterische Atmosphäre von Uli Jon Roth. Ist er auch ein Einfluss für die Band?

Natürlich, ich liebe Uli und alle in der Band sind mit dieser Musik aufgewachsen. Als Gitarrist spielt er für mich aber eine besondere Rolle. Ich war acht Jahre alt und sah eine Nachricht über die SCORPIONS, während im Hintergrund “We’ll burn the Sky” life. Dieser Moment in dem ich Uli Jon Roth mit seiner Stratocaster sah, hat sich bei mir eingebrannt. Es war wie “Waoooooh!”. Er hat eine ganz besondere Art zu spielen. Sein Sound und die mystischen Wellen, die er produziert haben mich sehr beeinflusst.


Auf der CD Version von “Cosmic Vision” sind die spanischen Versionen von “Keeper of the Sun” und “The Fire in my Heart” enthalten. Waren diese Versionen zuvor nicht erhältlich und sind sie eure Hommage an die Fans in Peru?

Die beiden Songs wurden eigentlich auf Spanisch geschrieben und als Demo veröffentlicht. Sie hatten einen großen Einfluss auf die lateinamerikanischen Fans. Wir haben sie erneut aufgenommen und auf die CD getan. Es war ein Wunsch unserer peruanischen und lateinamerikanischen Fans, da sie diese Songs mitsingen und sich mit den Lyrics identifizieren können. Von den anderen Songs gibt es allerdings keine spanischen Versionen.

Du gehörst laut Bandinfo zu den bekanntesten Gitarristen Perus und euer Sänger Jose wurde Zweiter in “The Voice Peru”. Hilft euch diese Medienpräsenz in Peru?

Die Medienpräsenz für Metal und Rock Bands in Peru ist gleich null. Die einzig gute Sache ist, dass viele der Leute, die Jose Gaon aim Fernsehen verfolgt und sich niemals für Hard Rock interessiert haben, nun DANGEROUS PROJECT entdeckt haben und die Band lieben. Es gibt also einige neue Rocker, die ihre Seelen dem Rock `N`Roll verschrieben haben.
Was mich angeht, muss ich sagen, dass ich dankbar bin, dass Menschen mich als guten Gitarristen ansehen. Es ist eine persönliche Genugtuung, aber mehr nicht. Unsere Art der Musik ist in Peru nicht sonderlich beliebt, doch die Social Media Plattformen haben uns dabei geholfen ein anderes Publikum zu erreichen. Ohne diese hätte David Van Hartingsveldt uns nicht entdeckt.

Das Internet hat für euch als Band also eine bedeutende Rolle gespielt. Trifft das auch für euch als individuelle Musiker zu?

Natürlich ist das Internet sehr wichtig gewesen und es bleibt es auch. Wir können mit unseren Fans in Peru und der Welt in Kontakt bleiben und während der Corona-Krise konnten wir dank des Internets aktiv bleiben. Wir haben Konzerte organisiert, Merchandise verkauft und die Fans über unsere Aktivitäten auf dem Laufenden gehalten.

Welche Aktivitäten gibt es den da zu berichten? Was dürfen wir als nächstes von DANGEROUS PROJECT erwarten?

Wir arbeiten bereits am nächsten Album und hoffen, es nächstes Jahr veröffentlichen zu können. Es wird sehr bald ein Video zu einem der neuen Songs geben. Das wird großartig. Wir werden im November und Dezember zudem bei Online Metal Festival spielen, die in Chile und Argentinien organisiert werden. Wir sind bereit zu rocken und dies ist alles erst der Anfang. DANGEROUS PROJECT haben viel Rock`N`Roll in den Adern, daher werdet ihr mehr von uns hören. Wir laden euch alle ein, uns auf unseren Social Media Seiten zu folgen und unser Album “Cosmic Vision” zu kaufen. Dreht die Lautstärke auf, hört euch unsere Musik an und habt eine tolle Zeit. Beneht euch gut und long live Rock and Roll!




Bild Copyright:

Infos

  • Erstellt am

    29. September 2020
  • Line Up

    Oscar J. Martin - Guitar
    Jose Gaona – Vocals
    Eddy Geott - Bass
    Adnagun Franco - Drums
  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg