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Therapy? Sixxxten
| Tobias Trillmich | Konzerte
Die Jungs von SIXXXTEN sind früh dran, ehrlich gesagt bin ich aber auch nicht übermäßig traurig, dass ich nur noch drei Songs von den Hamburgern mitbekomme. Musikalisch ist der Alternative Rock ganz gelungen, mir aber geht der Sänger ziemlich auf die Nerven. Da scheine ich nicht alleine zu sein, mehr als Höflichkeitsapplaus können SIXXXTEN nicht einheimsen.
Nachdem THERAPY? auf der letzten Tour das gesamte ´Troublegum´ Album durchgespielt haben, gehen die Iren nun wieder auf eine normale Tour, um das aktuelle Album ´A Brief Crack Of Light´ vorzustellen. Und das tun sie in aller Ausführlichkeit. Andere Bands starten mit dem Opener des aktuellen Langeisens, THERAPY? aber starten mit dem Instrumental ´Marlow´ in den Abend, für den sie sich in feinen Zwirn geworfen haben.
Dann wird es Bassist Michael McKeegan zu warm und er entledigt sich des Jacketts, während Frontmann Andy Cairns bis zur letzten Zugabe die Etikette wahrt. Mit dem großartigen ´Exile´ gibt es dann den stärksten Track von ´Crooked Timber´. Das besondere an THRAPY? ist, dass es bei ihren Songs auch nach einigen Durchläufen noch etwas zu entdecken gibt. Ein Beispiel dafür ist ´Get Your Dead Hand Off My Shoulder´, das mir zu Beginn nicht viel gesagt hat, sich live aber als Kracher präsentiert.
Es hat sich ja inzwischen rumgesprochen, dass die drei gute Musiker sind, aber die Leistung von Drummer Neil Cooper war mal wieder herausragend. Er hat es einfach drauf, den Songs durch Akzentuierungen viel Dynamik mitzugeben, ohne sich zu verlieren, denn über die Toms macht er ordentlich Druck. Wozu andere Drummer drei bis vier Hände bräuchten, spielt Herr Cooper an diesem Abend sogar mit gebrochenem Finger. Auch das Timing sitzt und so findet sich die Band schnell wieder zueinander, auch wenn Andy wegen des Stageactings mal einen Tuck zu spät dran ist.
Als die Band dann wieder auf die Bühne kommt, widmet sie die erste Zugabe dem britischen Premierminister David Cameron und das Publikum singt den Chorus „if you live like a fucker, you die like a motherfucker“ textsicher mit. Nach zwei weiteren Songs war dann endgültig Schluss. Ich habe die Band schon oft gesehen, aber dass sie nichts von ihren kommerziell erfolgreichsten Alben ´Troublegum´ und ´Infernal Love´ spielen, ist mir noch nicht untergekommen. Und auch Bandhymnen wie ´Church Of Noise´ oder ´Teethgrinder´ haben den Sprung auf die Setlist heute nicht geschafft.
Auch wenn einige Fans enttäuscht waren, dass es die üblichen Verdächtigen nicht zu hören gab, war es ein absolut überzeugender Gig. Stellt euch mal vor, Metallica wären auf Tour und sie lassen komplett ´Master Of Puppets´ und das ´Black Album´ weg und verzichten auch auf Songs wie ´One´ oder ´Seek And Destroy´. Nicht auszudenken, was da los wäre. THERAPY? nutzen die Tatsache, dass ihre Popularität auf ein gesundes Maß geschrumpft ist und nehmen sich alle Freiheiten. Gerade das macht es so lohnenswert, auf jede Tour zu gehen. Und im letzten Jahrtausend war es ja auch der Sinn einer Tour, das aktuelle Album zu promoten, einige von euch werden sich erinnern.
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