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  • Architects, Stray From The Path, Northlane, More Than Life - Batschkapp Frankfurt (14.04.14)

    | Konzerte

Die neue Batschkapp ist zu meiner Überraschung überaus gut gefüllt, es sollen über 800 Tickets verkauft worden sein. Warum es mich überrascht? Der Preis lag bei fast 30 Euro/Ticket und das ist doch schon ein immenser Betrag. Besonders wenn man den Altersdurchschnitt, der bei den optischen 18-20 liegt, beachtet. Aber sei es drum. Dem Metalcore bin ich zwar schon seit einiger Zeit nicht mehr so zugetan, aber die Architects haben mich mit ihrer Life-Performance auf dem Summerbreeze 2013 doch ein bisschen beeindruckt und da wollte ich mir mal angucken, was sie bei einer Headliner-Tour zu bieten haben.

Den Beginn machen MORE THAN LIFE, die pünktlich um 20 Uhr starten. Stilistisch kann man sie dem melodischen Hardcore zuordnen. Der Shouter flucht und schimpft ordentlich und hüpft wie ein aufgebrachtes Rumpelstilzchen auf der Bühne herum. Aber das gehört wohl dazu, denn die Menge hinter der Absperrung ist damit beschäftigt es ihm gleich zu tun. Mitreißende Riffs von "Weight of the World", " You're not alone" und schlussendlich auch "Love let me go" halten die Meute konstant in Stimmung, aber pünktlich um 20.25 ist Schluss. Und hier überrascht mich das Team, welches für den Auf- und Abbau dieses Abends zuständig ist.

Denn fünfzehn Minuten danach stehen schon die Jungs von NORTHLANE auf der Bühne und geben ihr Bestes. Die Band, welche ihre Inspiration von den Songs der englischen Architekten bezieht, ist neben dem Haupt-Akt mein persönlicher Höhepunkt an diesem Abend. Sie werden euphorisch begrüßt und Frontmann Adrian ich sichtlich begeistert, vor so einem großem Publikum spielen zu dürfen. Dementsprechend motiviert auch die Interaktion mit den Fans und diese gehen auf die Wünsche der Band nach mehr rumgehüpfe und Circle Pits brav ein. Der Musikstil lässt sich als progressiver Metalcore einordnen, mit vielen elektronischen Einflüssen a la Enter Shikari. Bei "Dream Awake" singen alle mit und als am Ende "Quantum Flux" gespielt wird, ist die gesamte Menge zwischen Mischpult und Bühne in Bewegung. Ein paar Crowdsurfer sind ebenso unterwegs und die Stimmung ist auf dem Höhepunkt dieses Auftritts. Party! Aber um 21.10 ist auch hier wieder Schluss. Adrian und sein Gefolge kommen kurz zu den Fans runter und es werden fleißig Hände geschüttelt und Dankesbekundungen entgegen genommen.

Zehn (!) Minuten später springen die Amerikaner von STRAY FROM THE PATH auf die Stage und repräsentieren uns Hardcore dem die Bloodhound Gang einen auf die Schnauze verpasst hat. Naja. Jedem das seine. Die Amis spielen eine ganze Nummer härter als ihre Vorgänger und versuchen dem NYHC Ehre zu machen. Die Menge vor der Bühne hat sich etwas gelichtet und der Aufforderung zum Circle Pit wird nur sehr schleichend nachgekommen. Allerdings sind zahlreiche Crowdsurfer der Meinung dieser Band ganz nahe sein zu müssen und, sehr zur Freude meines Fotografen hinter der Absperrung, die ganze Zeit unterwegs. Der Shouter Drew ist damit aber nicht ganz zufrieden und beschimpft die Meute, sich doch etwas mehr zu bewegen. Die Bühne scheint ihm auch nicht sauber genug zu sein, denn es wird konstant auf die Bretter gespuckt. Hoffentlich rutscht da keiner aus... Zu "Black Friday" werden dann volle Getränke-Becher Richtung Band geschmissen und endlich kommt auch ein Circle Pit zustande. Dennoch bin ich froh, dass um 21.50 nach "False Flag" endlich Schluss ist und die Bühne frei (und sauber?) für den Headliner des Abends gemacht wird. In der dies mal etwas längeren Umbau-Pause werden die Anwesenden mit Techno-Beats zum tanzen bewegt und bei Michael Jackson kommt wieder richtig Stimmung auf.

Gegen 22.20 ist es dann endlich so weit und der Headliner haut uns mit einem Hammer Sound aus den Latschen. ARCHITECTS beginnen mit "Gravedigger" und die Fans rasten aus. Die Batschkapp ist sehr voll, nur hinter dem Mischpult ist das Publikum etwas lichter verteilt. Tropische Temperaturen zu "C.A.N.C.E.R." und "Alpha Omega" (am Ende unterstützt von Adrian) pushen die Emotionen in hoch-euphorische Bereiche und eine Welle der Begeisterung schwappt durch den Raum. Der Moshpit vor der Bühne nimmt keinen Abbruch, doch bei "Even If You Win, You're Still A Rat" wird jeder einzelne Besuche in die Knie "gezwungen". Das sieht von hinten ziemlich beeindruckend aus, vor allem als dann alle wieder aufspringen. Mir fällt es langsam schwer, mich auf den Bericht zu konzentrieren und nicht in der Menge mitzufeiern. Sam Carter ist mit seiner Stimme im Metalcore-Bereich wirklich eine Größe, sowohl was die Screams und Shouts, als auch den klaren Gesang betrifft. Ich wage zu behaupten, dass er die Band mit seinem Beitritt 2007 unglaublich nach vorne gebracht hat. Aber auch Tom und Tim an den Gitarren, sowie Alex am Bass und Dan hinter dem Schlagzeug legen sich ordentlich ins Zeug. Die jahrelange Bühnenerfahrung als eingespieltes Team merkt man den Typen wirklich an. Trotzdem sind sie von der Batschkapp als Konzert-Location beeindruckt und teilen das den Fans auch mit. Von Auftritten in den UK, sei das heute Abend der größte Raum in dem sie als Headliner bisher spielen durften. Vor "Devils Island" bitten sie deswegen auch um Applaus für die Vorbands und hier sahnen Northlane am meisten ab. Zu Recht! Mit "Broken Cross" bedanken sie sich bei ihren Fans, welche noch einmal komplett ausrasten. Nach einer knappen Stunde Spielzeit wird die Bühne verlassen. Aber der Applaus und die rufe nach einer Zugabe enden nicht und darum wird mit "Red Hypergiant" und "These Colours Don't Run" allen der Rest gegeben. Während des letzten Liedes schmeißen sich Sam und Tom mit ihrem Mikro und Gitarre von der Bühne, Stage-Diven! Danach ist aber wirklich Schluss und um halb zwölf ist das Konzert vorbei. ­

Fotos: René Kuhn

Ort

Batschkapp, Frankfurt am Main

Kategorie

Setlist

More Than Life: Intro, Faceless Name, Weight Of The World, Fear, You're Not Alone, Never Ender, Do You Remember, Love Let Me Go

Northlane: Aenesis, Aspire, Dream Awake, Worldeater, Windbreaker, Quantum Flux

Stray From The Path: Badge And A Bullet, Mad Girl, Negative And Violent, Deathbeds, Landmines, Damien, Black Friday, Bring It Back To The Streets, False Flag

Architects: Gravedigger, C.A.N.C.E.R., Alpha Omega, Even If You Win, Day In Day Out, Devil Is Near, Dead Man Talking, Follow The Water, Colony Collapse, Devils Island, Early Grave, Broken Cross, Red Hypergiant, These Colours Don't Run

Spielzeit

2 Stunden 40 Minuten

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