Zum Hauptinhalt springen
  • Cannibal Corpse + Dark Funeral + Ingested + Stormruler - 11.04.2023 Hannover, Capitol

    | Carsten Brand | Konzerte

Der Osterhase war gerade durch die Gärten gehoppelt, da kündigte sich das nächste Highlight an: Cannibal Corpse kamen mal wieder nach Hannover. In alter Trautsamkeit zogen neben dem Corpsegrinder DARK FUNERAL als zweiter Headliner durch die „European Tour 2023“.

Neben diesen beiden Boliden waren auch INGESTED und STORMRULER im Gepäck, und sollten für eine feine Überraschung sorgen.

Doch fangen wir vorne an. Das Konzert fand im Capitol statt und wurde von Hannover Concerts organisiert. Der Einlass erfolgte problemlos und das gesamte Personal strahlte eine souveräne Professionalität aus.

Stormruler beginnen als Opener Band und ballern Black metallisch fröhlich drauf los, dass die ersten Matten wackeln. Für mich eine bis dato unbekannte Band, wissen die Amerikaner, wie man posed. Eine sehr positive Überraschung. Das Capitol ist an diesem Abend gut gefüllt, wenngleich man dem Veranstalter ein paar mehr zahlende Besucher wünscht. So ist aber zu jederzeit ein gutes Durchkommen durch die Location möglich und die Zuschauer können recht locker verteilt stehen.

Ingested sind als nächstes dran. Auch hier war mir der Bandname vorher kein Begriff. Das ändert sich nun schlagartig. Die Energie der Band und allen voran Frontmann Jason Evans schwappt sehr schnell auch auf das gut angeheizte Publikum über. Ein zu stark aufgezogener Flummi beschreibt es wohl am besten, was da auf der Bühne passiert. Evans läuft wild umher, animiert fleißig mit allerlei Ansagen und schafft es schließlich, eine Wall of Death herbeizuzaubern. Da rutscht dann auch dem sonst sehr finster dreinblickendem Frontmann ein Lächeln übers Gesicht.

 

Dann wird es Zeit für den ersten Headliner. In gewohnt martialischer Optik betreten DARK FUNERAL die Bühne. Es gibt kein großes vertun mit Schnick Schnack Ansagen und die Black Metal Walze nimmt stoisch Fahrt auf. Ich habe bisher keinen einzigen schlechten Auftritt der Schweden beiwohnen  können und auch heute Abend machen die Herren alles richtig. Spätestens jetzt sind alle Nachwehen eines Osterfestes weggepustet. „Gott ist heute nicht hier“ ist da das passende Motto. Sänger Helharmadr hat ohne große Mühen das Publikum fest in der Hand. Mit Smashern wie „Mail them to the Cross“ und „Vobiscum Satanas“ gehen die Schweden fast schon auf Nummer sicher, eine gute Show abzuziehen. Ein paar neue Werke mischen sich aber nahtlos in die Setliste mit ein und zeigen, dass auch DARK FUNERAL sich weiterentwickeln. Zum Abschluss weht Helharmadr nochmal die DARK FUNERAL Fahne, so dass auch die letzte Reihe nochmal mitbekommt, wer da gerade gezockt hat. Ein würdiger erster Headline, der nach gefühlt zu kurzer Spielzeit den Platz für das Death Metal Monster freimacht.

 

CANNIBAL CORPSE bedürfen wohl keiner großen Ankündigung und Vorrede. Entweder man mag die Band oder eben nicht. Und spätestens seit Ace Ventura kann man ja schon fast behaupten, die Band ist im Mainstream allseits bekannt. Ein überaus gut gelaunter George Fischer begrüßt mit „Scourge of iron“ und zack ist sie da: die us amerikanische Todeswalze. Nach wenigen Momenten kommt auch schon die Windmühle des Todes und Fisher animiert scherzhaft, dass es ihm wohl keiner so gut nachmachen kann. CANNIBAL CORPSE liefern eine satte Show, sind zurecht der Headliner des Abends und machen deutlich, dass sie bestimmen, wo die Messlatte zu liegen hat. Auch wenn die Ansagen mittlerweile blind mitgesprochen werden können, so sind es doch die feinen Nuancen, die Fischer und Co so liebenswert machen. Die Amis spielen sich von einem Hit zum nächsten, wobei aus der gesamten Diskografie geschöpft wird. All Time Favs wie „Devoured by Vermin“ oder „Unleashing the Bloodthirsty“ zeigen einem zwar schnell, wie alt man eigentlich schon ist. Auf der anderen Seite kreiselt der Corpsegrinder munter den Schädel umher, als gäbe es kein morgen. Das Publikum ist mittlerweile in einen komplett MoshCirclePit verwandelt und es bleiben nur wenige Köpfe ruhig.

Es bleibt ein letzter Song, der Most Wanted Hit: „Hammer Smashed Face“ schließt das überragende Set von CANNIBAL CORPSE gebührend ab.

 

Und irgendwie sagt der Körper ab ins Bett, müde. Das Grinsen auf dem Gesichter könnte aber breiter nicht sein. Fakt: Das war ein sehr gelungener Abend mit 4 hervorragenden Bands, die alle für sich abgeliefert haben. Mit INGESTED und STORMRULER gibt es zwei Neulinge, die es sich zu beobachten lohnt. Und bei DARK FUNERAL und CANNIBAL CORPSE weiß man einmal mehr, dass es sich immer lohnt, den Weg zum Konzert auf sich zu nehmen.

Ort

Capitol Hannover

Kategorie

Setlist

Spielzeit

| Carsten Brand | Konzerte

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.