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Wie kommt es zu den anhaltenden Zappelbewegungen der Anwesenden? Eine Erklärung wäre, dass die Fußbodenheizung zu hoch aufgedreht war. Oder die für gewöhnlich politisch überkorrekten Göttinger Studenten wollten auf die unhaltbare Situation des russischen Tanzbären aufmerksam machen. Die dritte Möglichkeit wäre, dass die Erlanger Fiddler's Green in der Stadt gewesen sind.
Vielleicht spielten alle Möglichkeiten eine Rolle. Sichtbar war jedoch vor allem der Zusammenhang zur dritten These. Mit dem "Sports Day" Intro der aktuellen Scheibe "Sports Day At Killaloe" wurde die Show in Göttingen eröffnet und sofort setzte sich der Mob vor der Bühne in Bewegung und hatte bald schon den Rest der Halle ergriffen.
Die zweite Tour und das zweite Album nach Peter P. zeigte in erstaunlicher Weise, dass Gitarrist Patrick keinesfalls der "Neue" ist - im Gegenteil, er übernimmt mehr und mehr den Posten des Frontmanns: er übernimmt viele Ansagen, heizt dem Publikum ein, singt Songs und steht über weite Strecken der Show im Mittelpunkt der Show. Doch das Konzept geht auf. Die Fiddler's wirkten frischer und spielfreudiger denn je und die Göttinger dankten es ihnen. Der Saal kochte wesentlich schneller, als ich es je in Hannover erlebt habe.
Die Erlanger konzentrierten sich bei ihrem Programm vor allem auf die beiden letzten Alben: "Sporting Day", "This Old Man", "Empty Pockets, Empty Fridge", "Life Full of Pain", "Bottom of our Glass", aber auch "Irish Air, "Folk's Not Dead", "The Night Pat Murphy Died", "Rollin'" "Marie's Wedding", Captain Song" und "Shamrock Tunes". Es blieben wenig Wünsche offen. Zu "Halts Maul und Tanz" wurde traditionell das Publikum nach Backgroundtänzern abgesucht - was sich etwas schwierig gestaltete und nur durch das Verschenken des passenden T-Shirts gelöst werden konnte. Aber auch das Crowdsurfen zwecks Bierbeschaffung für den Folk Raider und Patrick sorgte für gute Stimmung im Saal. Und man durfte sogar eine Polonaise beobachten!
Und endlich durfte ich auch mal "Blarney Roses" live genießen - auf den letzten Touren wurde dieser Song nicht gespielt. Und in meinem Review zur neuen Scheibe habe ich ja auf die Liveshow der Band verwiesen und man darf sagen, dass z.B. ein Song wie "Change", der mich als Studioversion nicht begeistert, live durchaus seine Qualitäten hatte.
Nun mögen viele Leute sagen, dass ihnen die Vergangenheit der Fiddler etwas zu kurz kam, doch ich meine, dass die Jungs eine der besten Playlisten der letzten Jahre ausgewählt hatten. Sicherlich fielen mir noch einige Songs ein, die ich auch gerne gehört hätte, doch muss man sagen, dass das Fehlen in diesem Fall dem Konzert keinen Abbruch tat. Die Fiddler waren in Höchstform und haben dieses Spiel sicherlich für sich entschieden!

Ort

Göttingen, Musa

Kategorie

Setlist

Spielzeit

| Thorsten Zwingelberg | Konzerte

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