Montag Abend in Hannover, das Musikzentrum ist überraschend gut gefüllt für ein zweifelsohne abwechslungsreiches Package, welches angeführt von den schwedischen Heavy Metal - Skalden GRAND MAGUS durch Deutschland zieht.
Als Brustlöser fungieren die Australier von ELM STREET, die - ohne dies abwertend zu meinen - wie eine räudige Sentenced-Version ohne Gothic, stattdessen mit klassischen Achtziger - Heavy und Thrash Metal - Einflüssen daher kommt. Das ist stilistisch nicht sonderlich spektakulär aber handwerklich mehr als solide. Trotz den klischeebeladenen Coverbildern auf den Bannern und Aufstellern ist es allerdings äußerst unterhaltsam und spaßig. Hannover taut im Laufe des Sets mehr und mehr auf und weiß die Jungs, die sich performancemäßig auf begrenzter Bühne und mit wenig Licht noch nicht ganz so souverän in Szene zu setzen wissen, nicht erst mit dem, Altmeister Dio gewidmeten, Rausschmeißer "Metal Is The Way" angemessen zu huldigen. EVIL INVADERS wissen den begrenzten Raum und das Licht da schon viel effektiver einzusetzen und legen gleich mal zwei Schippen drauf. Auch die Belgier sind bisher unter meinem Radar hindurch geflogen.
evil invaders
Sie zünden jedoch ein beeindruckendes Speed-/Thrash Metal-Gewitter, dass vor Energie nur so strotzt. Wo Nifelheim in ihren musikalischen Fähigkeiten limitiert sind und über die Attitüde kommen, da krönen die Evil Invaders ihr infernalisches Chaos mit filigraner Klasse und grandiosen Leads. Angetrieben von einem Drummer, der die besten Eigenschaften von Lars Ulrich und Nicko McBrain in sich vereint, wissen die Herren hinter den stahlbewehrten Mikroständern um die Wirkung ihrer Posen im Zusammenhang mit der entfachten musikalischen Urgewalt, der sich kaum jemand entziehen kann und die zu Recht in allen Facetten zelebriert wird. Grand Magus setzen mit ihrer Epik danach wiederum einen gelungenen Kontrastpunkt. Die Musik von JB, Fox und Ludde enthält alles, um es klischeevoll und genretypisch zu überhöhen. Hymnen von Kriegern, Schlachten, Mythologie, Natur und Spiritualität. Doch es dürfte Grundlage von Erfolg und Respekt über (Sub-)Genregrenzen hinaus sein, dass das Trio sich seit jeher auf das Wesentliche konzentriert und allein die Musik für sich sprechen lässt. Bei einem Grand Magus - Konzert gibt es nichts weiter als drei Musiker, die mit aller Liebe und Hingabe ihre Musik, unterfüttert durch ihre Lebensphilosophie, welche sich in den Texten widerspiegelt, zelebrieren und damit den sich bietenden Raum imponierend ausfüllen.
grand magus
JB führt mit seiner nicht nur gesanglich markanten Stimme wie ein Geschichtenerzähler durch einen abwechslungsreichen Set, ist geschmeichelt und am Ende sogar sprachlos, dass das hannöversche Publikum seinen Überleitungen die finalen Titelansagen ein ums andere Mal vorweg nimmt. Aus dieser Interaktion entsteht genau jene Magie, die gute Konzerte zu herausragenden macht. Die Anwesenden sind textsicher und unterstützen Grand Magus nach Kräften und bescheren der Band ein rührendes Finale mit einem nicht enden wollenden Chor bei "Hammer Of The North".
Fazit: Krönendes Finale eines überaus gelungenen und kurzweiligen Konzertabend, zu dem alle drei Bands ihren ganz persönlichen Teil beigetragen haben.
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Setlist
Grand Magus:
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