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  • Lordi, The Dogma, Kaledon

    | Konzerte

Welch ein Abend: die Landeshauptstadt verschwindet langsam aber sicher im Schnee und im Capitol steht ein mehr oder weniger italienischer Abend auf dem Programm. Die Monstermänner von Lordi haben sich nämlich mit den Kaledon und The Dogma gleich zwei melodische Drachentöterbands aus dem Land der Caesaren und Pizzen in den Tourbus geholt.

Als wir uns um kurz nach 20 Uhr unseren Weg durch die zunehmend an Narnia erinnernden Straßen Hannovers gebahnt hatten und das Capitol betraten, hatten die Römer von Kaledon bereits angefangen zu spielen. Die Jungs hatten sichtbar Spaß auf der Bühne und wurden, da es der letzte Abend der Tour war, auch ein bisschen vom Tonmann auf die Schippe genommen. In Erinnerung geblieben ist von den 30 Minuten Auftritt aber vor allem eines: die Lautstärke. Diese hat dann auch verhindert, dass man Instrumente oder Melodien heraushören konnte. Unterm Strich also eher ein lauwarmer Gig in bitterkalter Nacht!

Gegen 20.45 betraten dann The Dogma die Bühne, im Gepäck eine vollkommen neue Rhythmussektion. Doch mittlerweile war man eingespielt. Der gefällige Melodic Metal der Marke Edguy, Helloween & Co konnte durchaus überzeugen. Und dass diese Musik durchaus tanzbar ist, zeigten die heißen Hüftschwünge der Kollegen von Kaledon, die zwischenzeitlich immer mal die Bühne stürmten und so für Schwung und Stimmung sorgten.
„I've never been frightened of monsters
or tentacles under my bed. [...]
I'm simply not scared of the darkness,
except when you turn off the light.”
Und es dauerte bis kurz nach 22 Uhr, bis die Hallenlichter ausgingen und somit das Kommen der finnischen Monsterrocker von Lordi ankündigten. Bevor es losging, wurden allerdings drei (!!) Intros verbraten, darunter natürlich der komplette Kiss Klassiker „God of Thunder“. Doch dann war es endlich soweit und Mr. Lordi, Ox & Co enterten die Bühne, um der überschaubaren Menge vor der Bühne „Babez For Breakfast“ um die Ohren zu hauen. Danach folgte „My Heaven Is My Hell“ und es wurde sofort deutlich, dass auch Monster Spaß am Heavy Metal haben – zumal die Band live deutlich rauer rüber kam, als z.T. auf Scheibe, was vor allem an den bratenden Klampfen von Amen lag.



Der musikalische Höhepunkt wurde schon an vierter Stelle der Playlist erreicht, denn dort stand „Nonstop Nite“ – einer der besten Songs aus der Feder der Monster Men.
Besonders bemerkenswert an Lordi ist, dass man hier tatsächlich noch von Show im klassischen Sinne sprechen darf. Neben den Monsterkostümen, wird mit jeder Menge Nebel herumgepustet, Gimmicks wie Motorsägen oder ein elektrischer Stuhl dürfen nicht fehlen und bei Songs wie „Granny’s Gone Crazy“ darf auch schon mal eine verrückte Seniorin über die Bühne flitzen.
Das der Fünfer weit mehr gute Songs als nut „Hardrock Hallelujah“ im Gepäck hat, zeigte sich mit „Devil is a loser“, „This is Heavy Metal“, „Rock Police“, „Who’s Your Daddy?“ oder „Blood Red Sandman“. Zu „Dr. Sin is in“ wurde dann gleich mal ein OP-Tisch auf der Bühne platziert und Mr. Lordi zeigte am toten Beispiel seine chirurgischen Fähigkeiten. Dann doch lieber 10 Euro Praxisgebühr und dafür lebend vom Tisch springen.



In ihrer etwa 2stündigen Show haben die finnischen Metalmonster ordentlich Gas gegeben – auch wenn niemand das kurze Drum- bzw. Gitarrensolo brauchte. Natürlich erinnert die Show auch irgendwie an GWAR, nur eben als entschärfte Version für’s Vorabendprogramm. Mich hat das aber nicht gestört, denn der Abend hat Spaß gemacht, die Songauswahl war gelungen und so konnte jeder mit einem zünftigen Ohrenpfeifen durch den Schnee Richtung Heimat stapfen!

Ort

Hannover, Capitol

Kategorie

Setlist

Spielzeit

| Konzerte

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