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Der große Hype um Lordi scheint vorbei zu sein. Dies lässt sich daran ablesen, dass mit der Markthalle nur eine mittelgroße Location gebucht war und diese auch nicht ganz ausverkauft war.

Vielleicht liegt es daran, dass es für Lordi keine eindeutige Zielgruppe gibt. Von Altmetallern werden die Monster gerne mal als Kasperletheater verspottet, während für Normalos und Grand-Prix-Fans zuviel Metal geboten wird und die meisten Gelegenheitszuhörer eh nur "Hard Rock Hallelujah" kennen. Sei es drum, die Halle war gut gefüllt und dennoch konnte man entspannt das Konzert genießen.

Als wir die Halle betraten, hatten Reverse Grip leider schon gespielt, wussten aber durch Old-School-Sleaze-Outfit am Merch-Stand optisch zu beeindrucken.

Los ging es dann mit einer handfesten Überraschung: Tri State Corner. Die Multikulti-Truppe macht kernigen Hardrock und Melodic Metal. Soweit, so unspektakulär. Interessant wird das Ganze durch das eingesetzte Bouzouki (griechisches Lauteninstrument). Das hört sich erstmal etwas seltsam an, verleiht dem Sound der Band mit orientalisch anmutenden Meldodien aber einen ganz eigenen Charakter. Außerdem bemüht sich der Frontman permanent und auf symphatische Weise, das Publikum zu animieren.

Mit leichter Verspätung (Mr. Lordis Zeit in der Maske wurde wohl etwas überzogen) stiegen dann die finnischen Monster-Metaller ein. Der laute, etwas basslastige Sound ließ die Lautstärkenanzeige auf einem auf dem Mischpult befindlichen Laptop sofort ins Rote schnellen und meine Begleiterin Tini, sonst eher der Hochkultur zugetan, gab zu, doch etwas Angst zu haben. Diese sollte jedoch schnell verfliegen: Trotz theatralischer Momente (Einlagen wie eine Enthauptung, Kreissägen, etc.) ziehen Lordi ihre Show immer mit einem Augenzwinkern durch. Wer die Band auf die Show reduziert, übersieht dabei, dass Lordi mittlerweile auch einen großen Fundus an überragenden Hits fernab von "Hard Rock Hallelujah" im Programm haben (mein Lieblingssong "Devil Is A Loser" kommt spät aber furious zu Ehren). Auch die neuen Songs, allen voran das sehr coole "The Riff" kommen live gut an. Pannen wie eine abgekackte Gitarre werden gekonnt überspielt und den Zuschauern wird ein knapp zweistündiges Spektakel geboten. 

Wer den Heavy Metal immer nur ernst nimmt, ist hier definitv fehl am Platze. Wenn man sich neben großartiger Mucke auch auf showtechnische Elemente einlassen kann, der bekommt bei den Finnen die absolute Vollbedienung. Toll!

 

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