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Wenn Hannover Concerts zu Motörhead lädt ist das quasi ein Pflichttermin für Hardrock- und Metal Fans, also lassen auch wir uns nicht lumpen und bewegen uns standesgemäß in einer Gruppe gut gelaunter Rocker Richtung AWD Hall. Kurz zuvor zogen wir noch kurz den Neid eines Typen auf uns, der - scheinbar nach der Arbeit - in der Bahn stand und plötzlich fragte: „Zu Lemmy?“ und als wir ihn bestätigten meinte, er könne leider selbst nicht hin. Tja 'arme Seele', wärste mal doch! War nämlich witzig! Nach einer kleinen Startschwierigkeit kamen wir entspannt, jedoch ohne Fotopässe, gegen kurz nach Sieben in der Halle an wo BLACK STONE CHERRY bereits feinste Rockmusik in die Ränge pusteten. Der Vierer aus Kentucky kam dermaßen sympathisch daher, dass ich für meinen Teil zwei Dinge bedauerte: einmal nicht von Anfang an in der Halle gewesen zu und darüber hinaus das die Jungs überhaupt eröffnen mussten. Aber gut, dies ist nicht mehr zu ändern. Für alle die sich fragen was den Sound der Jungs prägt sei hier mal das Wort 'southern' in die Runde geschmissen. Wäre ich jetzt noch King in Sachen Rock, würde ich mich gern lang und schmutzig über BLACK STONE CHERRY auslassen – denn gut waren sie! Um mich nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen, kommt aber womöglich jeder besser davon wenn er sich selbst auf der offiziellen Seiten der Band einen Eindruck verschafft. Die Bühnenpräsenz der Jungs war auf jeden Fall stark. Sänger Ben Wells erinnerte äußerlich leicht an eine jüngere Version von Jack Black und das Bangen von Gitarrist Chris Robertson wäre auch bei einem Deathmetal Konzert durchgegangen Die Umbaupause ist ja zu Zeiten in denen anständige Rocker und Metalheads zum Rauchen die Konzerthalle verlassen müssen doch schon in ihrem Ansehen gestiegen. Nachdem das notwendige Übel also von vielen zum Genussmittelkonsum genutzt wurde trat DER W auf die Bühne der mittlerweile gut gefüllten Halle. Schon durch seine Präsenz auf Festivals wie dem With Full Force hat der ehemalige Onkelz-Basser Stephan Weidner deutlich gemacht, dass es eine Nachfrage für sein Soloprojekt gibt und auch in Hannover zeigte sich zu Beginn von DER W ein spürbarer Zulauf an Publikum.Was dann musikalisch und showtechnisch passierte vermochte die angereisten Weidner-Fans zu begeistern. Scheinbar muss man es einfach mögen. Kurzzeitig drängte sich mir die Frage auf wie es wohl gewesen wäre, hätten THIN LIZZY nicht ihre Touraktivitäten für das Jahr abgesagt und wären wie ursprünglich einmal geplant anstelle von DER W mit von der Partie gewesen? Um es kurz mit QOTSA-Worten zu beantworten: „No One Knows“... Nach der für meine Verhältnisse etwas zu glatten Show von DER W, der nächsten Völkerwanderung während des Umbaus, Bier rein – Bier raus und W-Fans raus - Motörhead-Fans rein, war es dann soweit. MOTÖRHEAD betreten die Bühne und das mittlerweile 63 Jahre alte Original Lemmy Kilmister eröffnet die Show mit den vertrauten Worten: „We're Motörhead and we play rock 'n' roll!“ Was dann kam? Einfach Motörhead! Die Band brachte einen ordentlichen Querschnitt durch ihre musikalisches Repertoire, darunter natürlich Hits wie Overkill und Ace Of Spades und zusätzlich zeigten Drummer Mikkey Dee und Gitarrist Campbell, dass sie es noch drauf haben. Speziell das Drum-Solo ist mir in positiver Erinnerung. Mit soviel Wums hatte ich bei den Herren anfangs nicht mehr gerechnet, doch glücklicherweise wurde ich ja eines Besseren belehrt. Im Nachhinein betrachtet boten MOTÖRHEAD den Abend genau das was man von ihnen erwartete, eben keine sensationelle Neuerfindung, sondern die gewohnt lässige Show. Diese war zwar früh - ich glaube es war noch vor 23 Uhr – vorbei, hinterließ aber dennoch einen Haufen zufriedener und gut gelaunter Fans. Persönliches Fazit: Trotz unbeabsichtigt eingefangener Bierdusche - gerne wieder!

Ort

Hannover – AWD Hall

Kategorie

Setlist

Spielzeit

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