Erst mal wurde das altehrwürdige Docks von Old Man Markley angewärmt, und das ist durchaus wörtlich zu verstehen.
NOFX in Deutschland zu erleben ist ja ein wirklich seltenes Vergnügen. So freute es mich ganz besonders, die ehemaligen Mittelstufen-Helden, die uns unzählige Pausen versüßt haben, mal live in Augenschein zu nehmen.
Erst mal wurde das altehrwürdige Docks von Old Man Markley angewärmt, und das ist durchaus wörtlich zu verstehen. Während die acht Personen auf der Bühne ihre flotte Mischung aus Folk und Country zum Besten gaben, stiegen die Temperaturen enorm an. Auf jeden Fall machte die Musik, wenn auch nicht gerade Punkrock, viel Spaß und bot einen guten Sound zum Biertrinken. Besonders hervorzuheben der epileptisch zuckende Mann am Waschbrett (Waschbrettist? Mann, der die Kartoffelreibe bedient??) und der Bassist, dessen Instrument hinterrücks einen einer Blechbadewanne nicht unähnlichen Gegenstand montiert hatte. Fidel gut, alles gut!
Teenage Bottlerocket passten anschließend musikalisch besser zum Headliner, waren aber musikalisch auch deutlich unspannender als die erste Vorband. Immer wieder schlichen sich Ramones-Parallelen ein, was natürlich bei dieser Art von Musik auch nicht weiter verwundert. Ging in Ordnung, riss aber kaum vom Hocker.
Dann war es endlich Zeit für die Ami-Legende, die an diesem Montag das erste von zwei aufeinanderfolgenden Konzerten im Docks spielte. Man war definitv gut bei Laune und bereit, dass Publikum mit Musik und dummen Sprüchen zu unterhalten. Beim Blick ins Auditorium stellte man fest, dass NOFX vor allem Semester erreichen, die ihre Teenager-Jahre schon einige Zeit hinter sich haben, auch wenn man betonte, dass man trotz schicker Schlump-Frisur keineswegs alt sei (das seien schließlich Bad Religion, so Fat Mike bei einer seiner zotigen Ansagen). In den folgenden gut anderthalb Stunden gab es einen ordentlichen Ritt durch die bandeigene Diskografie. Mir persönlich fehlten leider „Stickin’ In My Eye“, „Green Corn“ und „Don’t Call Me White“ – aber sei es drum. Die Menge pogte, die Band hatte Spaß und so kann man nur von einem gelungenen Abend sprechen, der mit „Kill All The White Man“ würdig beschlossen wurde. Bemerkenswert wären noch die günstigen Merch-Preise – wo gibt’s heutzutage noch Shirts für 15 Euro? Bei Maiden? Hahaha….