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  • Oomph! Glanzvoller Tourauftakt in Hannover

    | Sven Niemeyer | Konzerte

Mit dem Tourstart in Hannover mache ich, nach Plattenreview und Interview mit den sympathischen Herren Flux und Der Schulz, den Oomph! - Hattrick voll. 
Auf der Fahrt zum Capitol in Hannover haben wir uns darüber unterhalten, dass wir dieses Mal vor einem Konzert nicht nur vorfreudig sind, sondern fast schon ein wenig aufgeregt. Das erste Mal seit Ewigkeiten wusste niemand von uns und den rund 800 Zuschauern, was uns erwartet. Klar, Der Schulz ist ein fantastischer Sänger und Oomph! machen seit 30 Jahren super Musik, aber wie funktioniert das zusammen? Wie reagiert das Publikum? Zünden die alten Songs und wird sich jemand Dero zurückwünschen?

Die Fragen stellen wir aber erst einmal zurück, zuerst wurde uns von  BÖSE FUCHS eingeheizt. Die Band hat vor kurzem ihr Debüt veröffentlicht und hat den Abend sehr gut genutzt, live mit ihrem sehr abwechslungsreichen Sound einen Eindruck zu hinterlassen. Growls, Shouts, glockenheller Gesang, harte Riffs und Dubstep Breakdowns, hier war einiges geboten und das hat durchaus Spaß gemacht. Ausklingend mit einem Hypa Hypa Cover von Electric Callboy leitet uns BÖSE FUCHS um Growlerin, Gitarristin, Keytaristin und Bandkopf Valeria Ereth zum heiß erwarteten Auftritt von Oomph über.

Zum Intro von “Ein kleines bisschen Glück” und mit langen Fellmänteln bekleidet betreten die Protagonisten des heutigen Abends erstmals live mit neuem Lineup die Bühne. “Soll das Liebe sein?” vom neuen Album “Richter und Henker” war dann der Auftakt zu einem bemerkenswerten Konzertabend. Und die Frage, ob das denn Liebe sein soll, zwischen Oomph!, Daniel und dem Publikum, lässt sich nach dem ersten Song schon eindeutig mit Ja beantworten. Das Publikum war vom ersten Moment an da und half durch seine Begeisterung dem Schulz durch seine Anfangsnervosität. 
Der zweite Song war dann schon der erste Klassiker. Mit “Träumst du” wurden dann sämtliche Restzweifel, wenn es sie denn gegeben hat, ausgeräumt. Der Song sollte auch nicht der einzige Klassiker bleiben. “Labyrinth”, “Gott ist ein Popstar”, “Das weiße Licht” und “Der neue Gott” durften natürlich auch nicht fehlen. Erweitert wurde das Programm durch zum Teil sehr alte Songs aus dem Frühwerk von Oomph! (“Mein Herz”, “Mitten ins Herz”) und natürlich durch die Songs vom neuen Album.
Zu diesem Zeitpunkt waren die langen Mäntel schon lange ausgezogen und wurden durch feine Sakkos, später durch ärmellose Shirts ersetzt. Der Abend war für alle schweißtreibend.
Ungefähr die Halbzeit des Konzertes markierte “Jede Reise hat ein Ende”, der, vielleicht nur zufällig, inhaltlich perfekt passte:

Jede Reise hat ein Ende
Uns're endet jetzt und hier
Deine Augen sprechen Bände
Darum sag' ich nun zu dir
Eine Tür geht zu - eine Tür geht auf
So ist nun mal der Lauf
So ist nun mal der Lauf
Es geht auch ohne dich

Dass es auch ohne den mittlerweile umstrittenen Dero geht, wurde uns heute mit jedem Song bewiesen.
Ein besonderer Moment für alle war mit Sicherheit die bewegende Soloversion von “Brennende Liebe”, die Daniel allein mit Akustikgitarre zum besten gab. “Vor diesem Moment hatte ich am meisten Angst”, sagt Der Schulz im Anschluss, aber die war völlig unbegründet. 
Um nicht zu emotional zu werden, knallen uns Oomph! im Anschluss mit “Wem die Stunde schlägt” den Opener vom neuen Album und die erste Single mit neuem Frontmann entgegen.
“Augen auf” markiert das vorläufige Ende des Konzerts, das begeisterte Publikum hatte aber nicht genug. Zu drei Zugaben lassen sich Oomph!, die diesen Abend von ihren Bühnenmusikern Hagen, Lajos und Simon unterstützt wurden, hinreißen. Noch einmal feiern, noch einmal mitsingen, noch einmal richtig abgehen, ehe mit “Niemand” ein unvergesslicher Abend für alle Beteiligten endet.

Abschließende Worte:
Ich habe es in meiner Review zum Album “Richter und Henker” schon geschrieben, dass es kaum eine Band gibt, die ich öfter live gesehen habe als Oomph!. Allein deswegen konnte ich mir diesen Abend, der eine Zäsur, eine “Tür, die aufgeht”, darstellt, gar nicht entgehen lassen. Und was mussten wir Fans uns gedulden. Eine Tour ohne Sänger wird angekündigt, ein Album ohne Sänger announced. Dann letztendlich Daniel Schulz zu präsentieren, war die beste Entscheidung, die man treffen kann. Oomph! in seiner jetzigen Besetzung passen einfach perfekt zusammen. Der Schulz bringt, auch und gerade, menschlich so viel mit. Er präsentiert sich auf der Bühne nicht als Egomonster, sondern warmherzig und dankbar. Dass er darüber hinaus auch noch jeden neuen sowie alten Song perfekt präsentiert, so, als hätte es nie jemand anderen gegeben, macht das ganze absolut rund.

Danke Oomph!, dass wir dabei sein durften, nach diesem Abend gehen wir sehr glücklich nach Hause.


Fotos: Sabrina Ahrens

Ort

Capitol Hannover

Kategorie

Setlist

1. Intro Ein kleines bisschen Glück
2. Soll das Liebe sein
3. Träumst du
4. Richter und Henker 
5. Labyrinth
6. Bis der Spiegel zerbricht
7. Mein Herz
8. Nur ein Mensch
9. Sandmann
10. Nichts wird mehr gut
11. Gekreuzigt
12. Jede Reise hat ein Ende
13. Brennende Liebe / Daniel solo mit Gitarre
14. Wem die Stunde schlägt
15. Kein Liebeslied
16. Gott ist ein Popstar
17. Schrei nur, schrei
18. Der neue Gott
19. Kleinstadtboy
20. Das weiße Licht
21. Mitten ins Herz
22. Es ist nichts, wie es scheint
23. Augen auf
24. Zugabe: Alles aus Liebe
25. Zugabe: Sag jetzt einfach nichts
26. Zugabe: Niemand

Spielzeit

2 Stunden

Tags

| Sven Niemeyer | Konzerte

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