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Overkill, Angelus Apatrida, One Machine – Hannover, Capitol, 3.9.2024 - Scorching The Earth Tour 2024
| Thorsten Zwingelberg | Konzerte
Der Sommer neigt sich dem Ende, doch OVERKILL und ihre Supportbands sollten dafür sorgen, dass der Schweiß im Capitol an diesem Dienstagabend literweise fließt.
Für einen Dienstagabend war das Capitol recht ordentlich gefüllt, auch wenn die obere Etage geschlossen war. Aufgrund der hohen Temperaturen blieb der Zuschauerraum während der Show des Openers ONE MACHINE jedoch noch recht übersichtlich gefüllt. Davon ließ sich die international zusammengestellte Band jedoch nicht aufhalten und der Fünfer tobte über die wenigen Quadratmeter Bühne, die die drei Drumsets für Stageacting übrigließen. Etwas überraschend ist die Teilnahme der Band schon, denn das letzte Album von ONE MACHINE ist 2015 erschienen. Mit ihrer wilden Mischung aus Thrash und Speed Metal gepaart mit einer Stimme, die permanent zwischen Bruce Dickinson und Russ Anderson schwangt, sorgte die Truppe zumindest für einige gute Momente. Insgesamt war mir die Mischung aber zu wild, zumal der Sound nicht immer ideal war, was dazu führte, dass gerade die schnellen Parts etwas beliebig klangen.
Das war bei den Spaniern ANGELUS APATRIDA ganz anders. Die Thrash Metaller hatten an diesem Abend für meine Begriffe den besten Sound und sorgten mit ihren fetten Riffs und der Mischung aus alter und neuer Schule für viele gereckte Fäuste und wildes Headbanging. Kein Wunder also, dass es im Hexenkessel Capitol zunehmend heißer wurde. So heiß sogar, dass sich Frontmann Guillermo Izquierdo dazu hinreißen ließ zu sagen, dass es in Hannover heute heißer als in Spanien sei. Für mich – und viele andere Zuschauer – gehören die Spanier mit ihrem in der Bay Area verwurzelten Thrash auf jeden Fall zu den Hoffnungsträgern der Szene, was sie an diesem Abend auch mit einem eindrucksvollen Set unterstrichen. Stellenweise erinnerte Izquierdo sogar an den Jungen Max Cavalera. Gute Show, geile Songs!
Doch auch der Auftritt von ANGELUS APATRIDA konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Publikum letztlich vor allem wegen der Jersey Boys von OVERKILL in die Landeshauptstadt gekommen war. Und Bobby Blitz, D.D.Verni & Co besorgten es ihren Fans amtlich. Mit dem Opener „Scorched“ und dem folgenden „Rotten To The Core“ wurden die Grenzen der Playlist abgesteckt und es folgte ein wilder Ritt durch 40 Jahre Bandgeschichte. Alle Alben zu berücksichtigen ist dabei natürlich unmöglich, dennoch pickte sich die Band Songs aus allen Dekaden heraus. Wie man es von OVERKILL gewohnt ist, gibt es dabei auch immer mal wieder Überraschungen. So wurde das aktuelle Album mit „Scorched“ und „The Surgeon“ lediglich mit zwei Songs bedacht, ebenso wie das 2010er Album „Ironbound“, aus welchem es neben dem Titeltrack noch „Bring Me The Night“ gab. „Necroshine“ hätte ich persönlich nicht gebraucht, da hätte mir ein Song wie „Battle“ mehr gegeben. Das gilt auch für „E.vil N.ever D.ies“, welches seinen Platz im Zugabenteil fand. Kein schlechter Song, aber da hätte ich lieber „I Hate“ oder „Time To Kill“ gehört. Aber so ist das nun mal. Klassiker wie „Elimination“, „In Union We Stand“ oder das geniale „Hello From The Gutter“ sorgten sicherlich dafür, dass die Masse der Fans zufrieden nach Hause gegangen ist.
Anfänglich musste man sich etwas Sorgen um Frontmann Blitz machen, der jede gesangsfreie Sekunde nutzte, um hinter der Bühne zu verschwinden – aber vielleicht war es ihm einfach nur zu heiß. D.D. Verni scheint seine Operation hingegen gut überstanden zu haben und tänzelte in gewohnter Manier mit seinem Bass über die Bühne. Zwar sind OVERKILL seit ca. 20 Jahren ziemlich stabil was das Line Up angeht, doch am Schlagzeug gab es jüngst eine Veränderung, da sich Jason Bittner wieder mehr auf SWALLOW THE SUN und CATEGORY7 konzentrieren will. Ersatz fand man in Jeramie Kling, der offenbar auch das für 2026 in Aussicht gestellte Album eintrommeln soll.
Dass Blitz & Co mittlerweile auch keine 20 mehr sind war durchaus offensichtlich, denn vor allem Blitz wirkte mitunter etwas steif in der Hüfte. Macht aber nichts, denn erstens ist das Publikum zusammen mit der Band in Würde gealtert, und zweitens wirken OVERKILL auch anno 2024 absolut authentisch auf der Bühne. Hier braucht es keine Aufblastiere, Masken oder sonstige Gimmicks. OVERKILL überzeugen durch angeborene Coolness und diese strahlten sie auch während des gesammten Gigs aus. Insofern erlebte das Publikum im Capitol an diesem Abend eine tolle Show und es war super, dass Living Concerts die Band aus New Jersey endlich mal wieder nach Hannover gebracht hat. Hoffentlich dauert das nächste Wiedersehen nicht wieder so lange!
Für einen Dienstagabend war das Capitol recht ordentlich gefüllt, auch wenn die obere Etage geschlossen war. Aufgrund der hohen Temperaturen blieb der Zuschauerraum während der Show des Openers ONE MACHINE jedoch noch recht übersichtlich gefüllt. Davon ließ sich die international zusammengestellte Band jedoch nicht aufhalten und der Fünfer tobte über die wenigen Quadratmeter Bühne, die die drei Drumsets für Stageacting übrigließen. Etwas überraschend ist die Teilnahme der Band schon, denn das letzte Album von ONE MACHINE ist 2015 erschienen. Mit ihrer wilden Mischung aus Thrash und Speed Metal gepaart mit einer Stimme, die permanent zwischen Bruce Dickinson und Russ Anderson schwangt, sorgte die Truppe zumindest für einige gute Momente. Insgesamt war mir die Mischung aber zu wild, zumal der Sound nicht immer ideal war, was dazu führte, dass gerade die schnellen Parts etwas beliebig klangen.
Das war bei den Spaniern ANGELUS APATRIDA ganz anders. Die Thrash Metaller hatten an diesem Abend für meine Begriffe den besten Sound und sorgten mit ihren fetten Riffs und der Mischung aus alter und neuer Schule für viele gereckte Fäuste und wildes Headbanging. Kein Wunder also, dass es im Hexenkessel Capitol zunehmend heißer wurde. So heiß sogar, dass sich Frontmann Guillermo Izquierdo dazu hinreißen ließ zu sagen, dass es in Hannover heute heißer als in Spanien sei. Für mich – und viele andere Zuschauer – gehören die Spanier mit ihrem in der Bay Area verwurzelten Thrash auf jeden Fall zu den Hoffnungsträgern der Szene, was sie an diesem Abend auch mit einem eindrucksvollen Set unterstrichen. Stellenweise erinnerte Izquierdo sogar an den Jungen Max Cavalera. Gute Show, geile Songs!
Doch auch der Auftritt von ANGELUS APATRIDA konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Publikum letztlich vor allem wegen der Jersey Boys von OVERKILL in die Landeshauptstadt gekommen war. Und Bobby Blitz, D.D.Verni & Co besorgten es ihren Fans amtlich. Mit dem Opener „Scorched“ und dem folgenden „Rotten To The Core“ wurden die Grenzen der Playlist abgesteckt und es folgte ein wilder Ritt durch 40 Jahre Bandgeschichte. Alle Alben zu berücksichtigen ist dabei natürlich unmöglich, dennoch pickte sich die Band Songs aus allen Dekaden heraus. Wie man es von OVERKILL gewohnt ist, gibt es dabei auch immer mal wieder Überraschungen. So wurde das aktuelle Album mit „Scorched“ und „The Surgeon“ lediglich mit zwei Songs bedacht, ebenso wie das 2010er Album „Ironbound“, aus welchem es neben dem Titeltrack noch „Bring Me The Night“ gab. „Necroshine“ hätte ich persönlich nicht gebraucht, da hätte mir ein Song wie „Battle“ mehr gegeben. Das gilt auch für „E.vil N.ever D.ies“, welches seinen Platz im Zugabenteil fand. Kein schlechter Song, aber da hätte ich lieber „I Hate“ oder „Time To Kill“ gehört. Aber so ist das nun mal. Klassiker wie „Elimination“, „In Union We Stand“ oder das geniale „Hello From The Gutter“ sorgten sicherlich dafür, dass die Masse der Fans zufrieden nach Hause gegangen ist.
Anfänglich musste man sich etwas Sorgen um Frontmann Blitz machen, der jede gesangsfreie Sekunde nutzte, um hinter der Bühne zu verschwinden – aber vielleicht war es ihm einfach nur zu heiß. D.D. Verni scheint seine Operation hingegen gut überstanden zu haben und tänzelte in gewohnter Manier mit seinem Bass über die Bühne. Zwar sind OVERKILL seit ca. 20 Jahren ziemlich stabil was das Line Up angeht, doch am Schlagzeug gab es jüngst eine Veränderung, da sich Jason Bittner wieder mehr auf SWALLOW THE SUN und CATEGORY7 konzentrieren will. Ersatz fand man in Jeramie Kling, der offenbar auch das für 2026 in Aussicht gestellte Album eintrommeln soll.
Dass Blitz & Co mittlerweile auch keine 20 mehr sind war durchaus offensichtlich, denn vor allem Blitz wirkte mitunter etwas steif in der Hüfte. Macht aber nichts, denn erstens ist das Publikum zusammen mit der Band in Würde gealtert, und zweitens wirken OVERKILL auch anno 2024 absolut authentisch auf der Bühne. Hier braucht es keine Aufblastiere, Masken oder sonstige Gimmicks. OVERKILL überzeugen durch angeborene Coolness und diese strahlten sie auch während des gesammten Gigs aus. Insofern erlebte das Publikum im Capitol an diesem Abend eine tolle Show und es war super, dass Living Concerts die Band aus New Jersey endlich mal wieder nach Hannover gebracht hat. Hoffentlich dauert das nächste Wiedersehen nicht wieder so lange!
Ort
Capitol Hannover
Kategorie
Setlist
OVERKILL Setlist
Scorched
Rotten to the Core
Bring Me the Night
Hello From the Gutter
Deny the Cross
Electric Rattlesnake
Mean, Green, Killing Machine
Necroshine
Horrorscope
Under One
The Surgeon
Ironbound
Elimination
Zugaben:
In Union We Stand
E.vil N.ever D.ies
Fuck You
One Machine Setlist
Forewarning
The Distortion of Lies and the Overdriven Truth
The Final Cull
New Plane of Existence
Armchair Warriors
Into my world
Scorched
Rotten to the Core
Bring Me the Night
Hello From the Gutter
Deny the Cross
Electric Rattlesnake
Mean, Green, Killing Machine
Necroshine
Horrorscope
Under One
The Surgeon
Ironbound
Elimination
Zugaben:
In Union We Stand
E.vil N.ever D.ies
Fuck You
One Machine Setlist
Forewarning
The Distortion of Lies and the Overdriven Truth
The Final Cull
New Plane of Existence
Armchair Warriors
Into my world
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