Drone hatte ich leider verpasst und so spielten schon Mortal Sin, als ich in die Halle kam. Und selten hat wohl ein Anheizer für Overkill so gut gepasst, wie diese Truppe. Nicht nur das der Sänger sowohl gesangs- als auch frisurtechnisch einige Parallelen zu Blitz aufweist, auch die Musik von Mortal Sin ist eine einzige Hommage an die goldenen Zeiten des Thrash Metal Mitte der Achtziger. Sound und Songs waren gut und die Band legte viel Spielfreude an den Tag. Besonders Sänger Mat Maurer wahr in seinem Bewegungsdrang kaum zu bremsen und kletterte auf den Bühnenaufbauten herum, dass einem das ein oder andere Mal Angst und Bange wurde, der Junge möge sich doch nichts brechen.
Gut angeheizt sollte dann die Hauptattraktion des Abends folgen. Das Musikzentrum war ordentlich gefüllt und die Vorfreude offensichtlich groß, kann sich doch wohl niemand der Anwesenden an einen schlechten Gig der New Yorker Legende erinnern. Zum Opener „Devils In The Mist“ vom neuen Album „Immortalis“ wurde die Bühne passender weise zugenebelt. Als dann die ersten Stroboskop-Blitze durch die Schwaden zuckten, legten Overkill los wie die Feuerwehr. Um die Altfans auf ihre Kosten kommen zu lassen wurden gleich „Hello From The Gutter“, „Rotten To The Core“ und „Bastard Nation“ nachgelegt. Was für ein Auftakt! Die Laune aller Anwesenden war prächtig und sogar D.D. Verni konnte sich hier und da ein Lächeln nicht verkneifen. Und über Bobby „Blitz“ Elsworths Entertainerqualitäten Worte zu verlieren ist kaum nötig. Sympathisch, gut bei Stimme und bestens in Form (Mann, ich wünschte, ich hätte solche Sixpacks…). Weiter ging es dann erstmal nicht ganz so spektakulär. So folgten zwar coole Songs wie „Thanx For Nothin’“ oder „Hammerhead“, aber auch der ein oder andere verzichtbare Song. Doch nach dieser Verschnaufpause wurde das Tempo zum Ende hin wieder angezogen: „Wrecking Crew“ und „Elimination“ wurden begeistert aufgenommen. Blitz stellte noch kurz Ron Lipniski als „besten Drummer in der ganzen Band“ vor und dann konnte auch schon der Zugabenteil folgen, in dem den Fans mit „Necroshine“, der coolen Hymne „Old School“ und ein um „Dirty Deeds Done Dirt Cheap“ erweitertes „Fuck You“ endgültig der Rest gegeben wurde. Auch wenn Songs wie „In Union We Stand“; „Deny The Cross“ oder „I Hate“ fehlten, bessere Thrash Metal Unterhaltung hat es in der alten Messestadt lange nicht gegeben. Man darf gespannt sein, ob Exodus das im April toppen können.