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Eigentlich hatte ich mich schon auf die Tatort-Wiederholung im Dritten gefreut, doch wenn Thorsten dazu aufruft, sich eine der stilprägenden Bands der 90er Jahre anzusehen, sagt man auch nicht nein. Und die Musik der Engländer passt dann auch irgendwie besser zu einem regnerischen Novemberabend, als die heiteren Brockmöller und Stöver.
Warum Samael als Vorband nicht mal auf der offiziellen Capitol-Homepage angekündigt waren, entzieht sich meiner Kenntnis. Auf jeden Fall standen die Schweizer schon auf der Bühne, als wir das passabel gefüllte, aber bei weitem nicht ausverkaufte Capitol betraten. Der Sound war ganz gut und die stimmungsvolle Lightshow wurde von passenden Videoanimationen unterstützt. Auch Vorph weiß nach wie vor, mit bösartiger Stimmlage zu punkten. Ihren musikalischen Höhepunkt hat die Band meiner Meinung nach jedoch nach „Eternal“ hinter sich gelassen. Umso schöner, dass mit „Into The Pentagram“ und „Ceremony Of Opposites“ auch etwas tiefer in die Trickkiste gegriffen wurde. So waren Samael ein durchaus würdiger Anheizer.
Bei Paradise Lost fiel dann auf, dass die Band durch ihre poppigen Ausflüge Anfang des Jahrtausends doch einige alte Fans vergrault zu haben scheint. Wenigstens ist die Band wieder auf dem Wege der Besserung und ihr neues Album „Faith Divides Us…Death Unites Us“ wenn auch nicht großartig, so zumindest doch wieder gut hörbar. Los ging es dann auch mit dem neuen „Rise Of Denial“. Doch was war mit Nick Holmes los? Sein Gesang war ohnehin nicht unbedingt in den Vordergrund gemischt. Außerdem hätte ich mit verbundenen Augen gedacht, die Band hätte den Sängerposten umbesetzt. Seine Stimme kam anfangs leider nicht annähernd an die Ausdruckskraft heran, die Alben wie „Shades Of God“ oder „Icon“ zu absoluten Klassikern werden ließen. So konnte man das folgende großartige „Pity The Sadness“ auch nur teilweise genießen. „As I Die“ kam dann überraschenderweise schon an fünfter Stelle des Sets. Erstmals wirklich nach Nick Holmes hörte sich der Gute dann beim „Draconian Times“ Opener „Enchantment“ an. Leider war auch die Songauswahl nur teilweise gelungen. Warum lässt man „Icon“ komplett außer Acht und spielt stattdessen Überflüssigkeiten wie „One Second“. Eine weitere Alternative wäre sicherlich, die Spielzeit einfach mal um 20 Minuten zu verlängern. Insgesamt 75 Minuten sind für eine Band mit dieser Diskografie und dieser Größe einfach nur unwürdig. „The Last Time“ und „Say Just Words“ im Zugabenblock sorgten dann noch einmal für Stimmung im Publikum.
Doch letztlich bleibt ein Fazit, dass für Paradise Lost mittlerweile nicht nur auf Platte, sondern auch Live zu gelten scheint: Ganz nett und gut hörbar, aber die großen Zeiten sind unwiderruflich vorbei.

Ort

Hannover, Capitol

Kategorie

Setlist

Spielzeit

| Konzerte

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