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  • Rebellion Tour 2013, Madball, Comeback Kid, Terror, Your Demise, AYS, The Setup

    | Konzerte

Datum: 23.03.2013
Ort: Leipzig, Werk 2
Dabei: Daniel Krause, Enrico Miersch

Die von Mr. Freddy Cricien zum 10-jährigen Bandjubiläum ins Leben gerufene Rebellion Tour ging dieses Jahr in die 4. Runde und zum zweiten Mal hatte die Bekleidungsschmiede Mazine etwas zum Spritgeld dazugegeben und die Tourkarawane wieder nach Leipzig gelotst. Und wenn der mit einem feinen Line-up geschmückte Hardcore Zirkus schon mal um die Ecke seine Zelte aufschlägt, kommt man natürlichP1090710 Madball nicht umhin, diesem wilden Treiben einen Besuch abzustatten. Die Manege wurde dieses Jahr allerdings vom Conne Island ins etwas größere Werk 2 verlegt. Das war an diesem Abend auch gut mit einem breiten Publikumsquerschnitt gefüllt. So drängte sich dicht aufgereiht Metalhead an Old School-Tattoo-Stiernacken an Student an Rock’n’Roller an Impericon-Jünger an Daniel und an mich. Rein platzmäßig war das Werk 2 sicherlich ein Gewinn, allerdings setzten ein anfangs mäßiger Sound und ein Securitygraben vor der Bühne dem Yin das entsprechende Yang entgegen. Nichtsdestotrotz war die Vorfreude groß und das Publikum heiß. Es folgen nun ein paar Auszüge aus der Gala des Abends.

Your Demise
Nur gut, dass wir es rechtzeitig zum Auftritt von YOUR DEMISE ins Werk 2 schafften. Denn wie die Band am  15. April 13 auf YouTube bekannt geben sollte, wird es neben einigen ausgewählten Festivalauftritten nur noch eine Abschiedstour geben, da sich die Band neu orientieren möchte und die Mitglieder neue Wege beschreiten wollen (https://www.youtube.com/watch?v=o2YAaiM-Knw). Ich kann nur jedem geneigten Fan nahe legen, sich rechtzeitig über Tourtermine zu informieren. Besonders ans Herz legen möchte ich dabei unbedingt das With Full Force-Festival. Der härteste Acker Deutschlands scheint mir als geeignet, der Kapelle einen würdigen Abschied zu erweisen. Der abendliche Auftritt im Rahmen der Rebellion Tour hinterließ bei mir jedoch aus vielerlei Hinsicht bleibende Eindrücke. YOUR DEMISE waren von erster Minute an sehr präsent und wusste mit ihrem energetischen Auftreten zu überzeugen. Es wurde uns eine gute halbe Stunde lang ein ordentliches Brett von feinstem britischen Hardcore um die Ohren geschleudert. Sehr schade, wenn es dann nach Ihrer Abschiedstour vorbei sein soll. Also unbedingt an geeigneter Stelle rechtzeitig informieren, wann YOUR DEMISE vielleicht zum letzten Mal in eurer Nähe aufschlägt.

Terror
Zu den mittlerweile regelmäßig in Leipzig aufschlagenden und immer wieder gern gesehenen Protagonisten des Hardcore gehören TERROR. Sie verstehen es auf jeden Fall seit langem uns mit ihrer alles andere als „Terror für die Ohren“ zu umschreibenden Musik zu beglücken. Längst haben sie eine feste Fancrew um sich geschart und nicht wenige Leute pilgerten an diesem Abend vielleicht nicht ausschließlich, aber doch auch wegen TERROR ins Werk 2 nach Leipzig. So bedurfte es keiner Anlaufzeit und die Menge tobte vom ersten „Klang“ an, wobei sie sich durch eine erstaunliche Textsicherheit auszeichnete. Die Tatsache, dass TERROR nur als Co-Co-Headliner auftrat, ist meiner Meinung nach auf keinen Fall der Qualität oder dem Bekanntheitsgrad geschuldet. Das gesamte Line-up des Abends bestand aus einer sehr ausgewogenen, abwechslungsreichen Mischung von Freunden vor, auf und hinter der Bühne.

Comeback Kid
Als dann anschließend das CBK-Banner gehisst wurde und die 5 Herren aus Kanada die Bühne enterten, war klar, dass es eine gute Entscheidung war, Comeback Kid dCBKie Rolle des Co-Headliners zukommen zu lassen. Zum Einen war der energiegeladene Melodic-Hardcore musikalisch ein gelungener Kontrastpunkt zu den soundmäßig recht ähnlichen Terror und Madball, zum Anderen lagen in meinen Augen COMEBACK KID auch in Sachen Bühnenshow konditionell eine Nasenlänge vor ihrer Vorband. So fegte Shouter Andrew Neufeld von der ersten Minute an rennend, springend und slamdancend über die Bretter und verteilte immer wieder Air-Kicks und -punches als gelte es tausend unsichtbaren Gegnern den Garaus zu machen. Kein Wunder also, dass dementsprechend spätestens nach dem zweiten Song „False Idols Fall“ das Publikum genauso unter Strom stand wie die Band selbst und man das Gefühl hatte die Wände der altehrwürdigen Industriehalle gerieten in die gleiche Schieflage wie der Funkturm auf dem Broadcasting-Cover. Der Kanadische Fünfer wusste auch bestens wie man diesen Stromfluss am Laufen hält und drehte mit Krachern wie „All An A Year“, „Broadcasting“, „Do Yourself A Favor“ bis hin zu „The  Trouble I Love“ ordentlich am Spannungsregler. Immer wieder springt Mr. Neufeld in den Security-Graben, um trotz der komischen Zäune auch physisch ein Maximum an Publikumskontakt zu erreichen. Apropos physisch….einigen Anwärtern im Pit bekam anscheinend die Hitze und das Testosteron nicht ganz so gut, doch nach dem kurzen aber hochsympatischen Statement der Band dazu „Don’t take yourself to serious and just have a good time, it’s Satuday night!“ war die Sache dann auch erledigt. Nachdem noch einmal Applaus für die restliche Rebellion-Familie eingeholt wurde, läutete Andrew mit dem „Wake The Dead“-Chorus das Finale ein. Ein textsicheres Werk 2 und Unmengen von Fingerpoints antworteten routiniert und sorgten damit für einen würdigen Abschluss und ein überbreites Grinsen im Gesicht. Großartig!
    
Madball
Wie immer mit epischem Einmarsch-Intro betraten Madball die Bühne, um sich mit ihrem typischen NYHC-Sound  den Weg frei zu schießen, man merkte sofort, diese Tour ist ihr Baby! Auch nach so vielen Jahren des Schuftens und Ackerns an den Hardcore-Docks dieser Welt hat man immer wieder das Gefühl, diese Herren brennen für ihre Sache. Ein hervorragend P1090693 Madballaufgelegter und trotz der Tourstrapazen topfitter Freddy Cricien wirbelte wie immer über jeden Quadratzentimeter der Bühne und holte noch einmal die letzten Energiereserven aus dem Publikum heraus. Mit einer Setlist aus Stücken wie „Set It Off“, „100%“, „Don’t Look My Way“ „Infiltrate The System“ oder „All Or Nothing“ ließen Madball nichts anbrennen und präsentierten sich routiniert als ein berechtigter Headliner ihrer eigenen Tour. Freddys Ansagen unterstrichen immer wieder wie wichtig ihm der Movement-Gedanke dieses Musikgenres ist und erwies Agnostic Front im speziellen die gebührende Ehre als eine der Bands, die es maßgeblich beeinflusst haben. Folgerichtig gab es daraufhin „It’s My Life“ auf die Ohren. Nach etwa einer Stunde Schweiß, Sidekicks und einer gefühlten Marathon-Sprintleistung von Mr. Cricien war die offizielle Spielzeit dann erst einmal vorbei. Doch das Werk 2-Auditorium pfiff zur Verlängerung und die New Yorker kamen gern zurück, galt es doch noch Gitarrist Mitts ein Geburtstagsständchen zu singen, da die Uhr gerade frisch den neuen Tag eingeläutet hatte. So gelang mit einem aus hundert Kehlen gesungenem „Happy Birthday“ und „Hardcore Still Lives“ ein schöner Abschluss und ein zufriedener Abgang in die kalte Nacht!

Ort

Leipzig, Werk 2

Kategorie

Setlist

Spielzeit

Tags

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