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Sólstafir, Nordic Giants - Übel und Gefährlich, Hamburg (03.02.2015)
Solstafir hatten geladen und mussten auch nicht lange bitten. So findet man sich im ausverkauften Konzertsaal wieder und schon zur Vorband steht die Meute dicht gedrängt.
SOLSTAFIR haben einen sehr passenden Opener im Gepäck: NORDIC GIANTS.
Was genau NORDIC GIANTS nun sind vermag ich gar nicht sagen. Ein Duo, dass eine atemberaubende Live Performance an den Tag legt. Eine Mischung aus Stroboskop Leuchtfeuer, Kurzfilmen auf Videowand und einem sehr ambient lastigen Akustik-Teppich. Bewaffnet mit Keyboard Schlagzeug, gestrichener Gitarre und einem zarten Gesang (Wechsel zw. Mann und Frau) reißen sie das Publikum in eine tief finstere Welt. Die Dunkelheit auf der Bühne unterstütz mit aller Macht die Erschaffung der ganz persönlichen Welt, in der man sich dieser Musik hingibt.
Und es funktioniert. Die Band wird frenetisch gefeiert und darf ab sofort wohl den ein oder anderen Fan mehr verbuchen.
Umbaupause, Soundcheck, dann ist es Zeit für Island.
Adalbjörn bietet sich als hervorragender Reiseführer an und führt durch ein knapp zweistündiges Set feinster Melodien. Bei SOLSTAFIR verhält es sich ja so, dass man nach 30MInuten udn dem ersten Lied so langsam warm wird, und es eigentlich nie lang genug gehen kann. So auch heute. Fast schon ruckartig wird der Zuschauer nach sehr kurzweiligen 90 Minuten schon wieder entlassen.
Doch fangen wir vorne an. "Köld" öffnet die Pforte zu Island und reißt von Beginn an die Menge mit. Das eher schnellere Stück lässt reihenweise Köpfe wippen und erweist sich als brillanter Opener. Weiter geht die Fahrt mir Stücken von "Svartir Sandir" und natürlich "Otta". Der letzte genanntere Silberling hat es im vergangengen Jahr wohl in allerlei Herzen von Fans und Redakteuren geschafft. Und nun zeigen sich auch ganz klar die Livequalitäten der einzelnen Songs. Eine unheimliche Sound wannd rollt sich über den Zuschauer und umschlingt ihn fest.
Die Show an sich ist dabei geprägt von witzigen Zwischenansagen und kleineren Flirts vom Frontmann. Späße über die eigenen Heimat ("Was hat Island dennns chon zu bieten? , Wie haben nur Vulkane, die eure Flüge stören") sowie die Nachfrage nach Musikwünschen ("We dont play them anyways") runden den Auftritt ab.
Ein Fan darf dann auf deutsch den nächsten Song vorstellen und "Schwarzer Sand" bildet vorerst das letzte Liedg, nicht ohne theatralisch langgezogenes Ende...
Als Zugabe kommen zwei Werke: Das nie fehlen dürfende "Fjara" sowie das epochale "Goddes of the Ages".
Bevor man in die dunkle Nacht entlassen wird, kann man sich von der Band noch CD und Shirt signieren lassen, und bereitwillig wird für jedes Foto posiert. Das ist gelebete Fannähe. Sehr lobenswert.