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Seraina Telli, Exil Göttingen, 4.11.2022
| Thorsten Zwingelberg | Konzerte
Viel hat sich verändert in Göttingen den letzten 20 Jahren, doch für Rockmusik gab und gibt es in der Studentenstadt nach wie vor ein Plätzchen. Das EXIL ist mittlerweile im Iduna-Zentrum heimisch geworden und öffnete an diesem Freitagabend die Tore für die Schweizerin SERAINA TELLI, die sich im Vorprogramm von STAHLMANN für ihre anstehende Tour warm spielte.
Im Vorfeld war ich maximal verwirrt und hatte zunächst gar nicht gecheckt, dass STAHLMANN an diesem Abend die Hauptband sein würden. Dann ging ich davon aus, dass es neben SERAINA TELLI noch eine weitere Vorband geben würden. Lange Rede, kurzer Sinn: Kollege Christian und ich versammelten uns frühzeitig am EXIL, um den Auftritt der Schweizerin und ihrer Truppe auf keinen Fall zu verpassen. Und tatsächlich hatte sich gegen kurz nach 19 Uhr bereits eine Schlange vor dem Eingang gebildet. Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig studentisches Volk sich doch unter die Rockmeute mischt. Aber vielleicht waren 25 Euro Eintritt auch zu hochgegriffen für feierwillige Studierende. Wie dem auch sei, nach dem Einlass gab es auf jeden Fall noch ausreichend Zeit, um sich mit Getränken zu versorgen und das eine oder andere Gespräch zu führen.
Zur besten Tagesschauzeit enterte dann das Trio aus der Schweiz die vollgepackte Bühne und sorgte mit „Dreamer“ für ordentlich Ohrensausen bei den Anwesenden. SERAINA stand mit Animalprint, bunten Haaren und der ikonischen besprühten Lederjacke natürlich im Zentrum der Aufmerksamkeit, während Bassistin Carmen zumindest teilweise etwas im Schatten stand. Drummer Mike war am rechten Bühnenrand platziert und legte sich von Anfang an ordentlich ins Zeug.
Weiter ging es mit „Remedy“ und dem genialen „I’m Not Sorry“. Für viel Action bot die Bühne keinen Platz, da die Band quasi vor dem Set von STAHLMANN spielte. Trotzdem versprühte das Trio jede Menge Energie und Spielfreude, was nicht nur am quirligen Auftreten der Frontfrau lag. Man hatte zu keiner Sekunde das Gefühl, dass es sich hier um einen Soloauftritt Serainas mit ihren „hired guns“ handelte. Mit „Medusa“ wurde sodann der schnellste Song des Debüts „Simple Talk“ auf das ordentlich gefühlte EXIL abgeschossen und die Fans feierten angemessen mit. Das galt auch für die obligatorischen Mitsingparts bei der Hitsingle „Modern Warrior“, die auf das rockige „Not one of your kind“ folgte. Im Anschluss war es Zeit für die Coverversion von „Fever“, welches sich live zwar etwas abgespeckter präsentierte als auf Platte, aber dennoch ebenso gut ins Bühnenprogramm passte, wie auf das Album. Mittlerweile tropfte nicht nur bei dem Trio der Schweiß, sondern auch beim Publikum, welches „Take Care“ und „I Dare To“ wohlwollend aufnahm. Mit der Power Ballade „Soldier of Fortune“ kam dann mein BURNING WITCHES Moment, auch wenn der Song eigentlich musikalisch eher an Bands wie 3 DOORS DOWN erinnert, als an die ehemaligen Arbeitgeber SERAINAs. Nach etwa einer Stunde wurde es dann schon Zeit für den Schlussakkord. Das große Finale bildete am heutigen Abend das schmissige „G.E.B.“, bei dem SERAINA nochmal zu stimmlichen Höchstleistungen auflief.
Allein die Ballade „Remember You“ fehlte heute in der Setlist, die ansonsten das komplette Debütalbum präsentierte. Ob die anwesenden Rocker und Rockerinnen mit SERAINA TELLIs Musik vertraut waren, vermag ich nicht zu sagen. Offensichtlich war jedoch, dass das Publikum problemlos vom Songmaterial der Schweizerin in den Bann gezogen wurden und an allen Ecken und Enden des Clubs wurde mitgegroovt und sogar mitgesungen. Insofern kann man auch nach dieser Live-Feuertaufe außerhalb der Schweiz mit Fug und Recht fragen, was den Rock Hard Kollegen dazu bewogen hat, den Songs des Albums in seiner Rezi die Tiefe abzusprechen. Dieser Abend in Göttingen bewies das genaue Gegenteil, denn alle Songs zündeten umgehend und Rohrkrepierer blieben Fehlanzeige. Dazu beigetragen hat sicherlich die Tatsache, dass hier eine Musikverrückte ihre eigenen, ganz persönlichen Songs performte und nicht irgendwelche mit Kalkül komponierten Rocksongs. Auch wenn noch nicht jeder Song perfekt saß, so empfahl sich SERAINA doch einmal mehr als eine der besten Stimmen der Eidgenossen. Wie bei den BURNING WITCHES, gelang es SERAINA auch am heutigen Abend stimmlich noch über die Performance im Studio hinauszugehen. Frisch, packend, authentisch, ehrlich, sympathisch, bunt und etwas verrückt, so präsentierte sich SERAINA TELLI den Fans in Göttingen, was sich später auszahlte, als sich eine ganze Reihe der Anwesenden interessiert zum Merch-Stand begab. Toller Abend mit toller Musik. Wer die Chance hat, SERAINA TELLI auf ihrer momentan laufenden Tour mit ihren Landsleuten von CORELEONI zu sehen, sollte sich diese Chance nicht entgehen lassen.
Im Vorfeld war ich maximal verwirrt und hatte zunächst gar nicht gecheckt, dass STAHLMANN an diesem Abend die Hauptband sein würden. Dann ging ich davon aus, dass es neben SERAINA TELLI noch eine weitere Vorband geben würden. Lange Rede, kurzer Sinn: Kollege Christian und ich versammelten uns frühzeitig am EXIL, um den Auftritt der Schweizerin und ihrer Truppe auf keinen Fall zu verpassen. Und tatsächlich hatte sich gegen kurz nach 19 Uhr bereits eine Schlange vor dem Eingang gebildet. Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig studentisches Volk sich doch unter die Rockmeute mischt. Aber vielleicht waren 25 Euro Eintritt auch zu hochgegriffen für feierwillige Studierende. Wie dem auch sei, nach dem Einlass gab es auf jeden Fall noch ausreichend Zeit, um sich mit Getränken zu versorgen und das eine oder andere Gespräch zu führen.
Zur besten Tagesschauzeit enterte dann das Trio aus der Schweiz die vollgepackte Bühne und sorgte mit „Dreamer“ für ordentlich Ohrensausen bei den Anwesenden. SERAINA stand mit Animalprint, bunten Haaren und der ikonischen besprühten Lederjacke natürlich im Zentrum der Aufmerksamkeit, während Bassistin Carmen zumindest teilweise etwas im Schatten stand. Drummer Mike war am rechten Bühnenrand platziert und legte sich von Anfang an ordentlich ins Zeug.
Weiter ging es mit „Remedy“ und dem genialen „I’m Not Sorry“. Für viel Action bot die Bühne keinen Platz, da die Band quasi vor dem Set von STAHLMANN spielte. Trotzdem versprühte das Trio jede Menge Energie und Spielfreude, was nicht nur am quirligen Auftreten der Frontfrau lag. Man hatte zu keiner Sekunde das Gefühl, dass es sich hier um einen Soloauftritt Serainas mit ihren „hired guns“ handelte. Mit „Medusa“ wurde sodann der schnellste Song des Debüts „Simple Talk“ auf das ordentlich gefühlte EXIL abgeschossen und die Fans feierten angemessen mit. Das galt auch für die obligatorischen Mitsingparts bei der Hitsingle „Modern Warrior“, die auf das rockige „Not one of your kind“ folgte. Im Anschluss war es Zeit für die Coverversion von „Fever“, welches sich live zwar etwas abgespeckter präsentierte als auf Platte, aber dennoch ebenso gut ins Bühnenprogramm passte, wie auf das Album. Mittlerweile tropfte nicht nur bei dem Trio der Schweiß, sondern auch beim Publikum, welches „Take Care“ und „I Dare To“ wohlwollend aufnahm. Mit der Power Ballade „Soldier of Fortune“ kam dann mein BURNING WITCHES Moment, auch wenn der Song eigentlich musikalisch eher an Bands wie 3 DOORS DOWN erinnert, als an die ehemaligen Arbeitgeber SERAINAs. Nach etwa einer Stunde wurde es dann schon Zeit für den Schlussakkord. Das große Finale bildete am heutigen Abend das schmissige „G.E.B.“, bei dem SERAINA nochmal zu stimmlichen Höchstleistungen auflief.
Allein die Ballade „Remember You“ fehlte heute in der Setlist, die ansonsten das komplette Debütalbum präsentierte. Ob die anwesenden Rocker und Rockerinnen mit SERAINA TELLIs Musik vertraut waren, vermag ich nicht zu sagen. Offensichtlich war jedoch, dass das Publikum problemlos vom Songmaterial der Schweizerin in den Bann gezogen wurden und an allen Ecken und Enden des Clubs wurde mitgegroovt und sogar mitgesungen. Insofern kann man auch nach dieser Live-Feuertaufe außerhalb der Schweiz mit Fug und Recht fragen, was den Rock Hard Kollegen dazu bewogen hat, den Songs des Albums in seiner Rezi die Tiefe abzusprechen. Dieser Abend in Göttingen bewies das genaue Gegenteil, denn alle Songs zündeten umgehend und Rohrkrepierer blieben Fehlanzeige. Dazu beigetragen hat sicherlich die Tatsache, dass hier eine Musikverrückte ihre eigenen, ganz persönlichen Songs performte und nicht irgendwelche mit Kalkül komponierten Rocksongs. Auch wenn noch nicht jeder Song perfekt saß, so empfahl sich SERAINA doch einmal mehr als eine der besten Stimmen der Eidgenossen. Wie bei den BURNING WITCHES, gelang es SERAINA auch am heutigen Abend stimmlich noch über die Performance im Studio hinauszugehen. Frisch, packend, authentisch, ehrlich, sympathisch, bunt und etwas verrückt, so präsentierte sich SERAINA TELLI den Fans in Göttingen, was sich später auszahlte, als sich eine ganze Reihe der Anwesenden interessiert zum Merch-Stand begab. Toller Abend mit toller Musik. Wer die Chance hat, SERAINA TELLI auf ihrer momentan laufenden Tour mit ihren Landsleuten von CORELEONI zu sehen, sollte sich diese Chance nicht entgehen lassen.
Ort
Exil Göttingen
Kategorie
Setlist
Dreamer
Remedy
I’m Not Sorry
Medusa
Not One of Your Kind
Modern Warrior
Fever
Take Care
I Dare To
Soldier of Fortune
G.E.B.
Remedy
I’m Not Sorry
Medusa
Not One of Your Kind
Modern Warrior
Fever
Take Care
I Dare To
Soldier of Fortune
G.E.B.
Spielzeit
ca. 45 Min