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Soen + Lizzard im Bett, Frankfurt, 16.03.2015
| Martin Storf | Konzerte
Das Bett ist ein netter gemütlicher Laden in Frankfurt, der nach einem Umzug inzwischen in einer alten Fabrikhalle im Gallus residiert. Die Decke ist mit Tüchern abgehängt, die Akustik ist gut und da die Halle mehr breit als lang ist, hat man überall einen guten Blick. Da stört auch ein dünner Pfeiler vor der Bühne kaum. Fast perfekte Bedingungen also für die progressiven Klänge der Schweden SOEN.
Doch vorher gehört das Parkett LIZZARD, die für die ursprünglich mal angekündigten THE MAN-EATING TREE dabei sind. Und das Trio aus Frankreich nutzt die großzügig zugestandene Spielzeit produktiv. Nach einem technoiden Intro im Stile MOGWAIs betreten Schlagzeugerin Katy Elwell, präsent in der Mitte platziert, Bassist William Knox und Mastermind Mathieu Ricou die Bühne. Die Musik ist eher in experimentellen, rockigen Gefilden zu Hause, und der Sänger und Gitarrist hat alle Hände voll zu tun. Die Gitarre ist dominant und oft solo unterwegs, trotzdem sitzen die Gesangsparts. Die Rhythmusfraktion macht ordentlich Dampf, aber Mathieu ist jederzeit Zentrum des Geschehens. Richtig gut wird es, wenn der Bass eine heftig wummernde Grundlage liefert, die den etwa 150 Anwesenden durch Mark und Bein geht, das Schlagzeug abwechslungsreiche Beats liefert und der Gesang aggressiv nach vorne peitscht. Mit „Tear Down the Sky“ wird das neunstückige Set beendet und das Publikum feiert die Gruppe, was bei Vorbands nicht immer selbstverständlich ist.
Natürlich sind die meisten wegen SOEN ins Bett gekommen, und nach kurzer Umbauphase wird die im Stile des Erstlings „Cognitive“ dekorierte Bühne in Rauch- und Räucherstäbchenschwaden gehüllt. Dann betreten Ex-Opeth-Trommler Martin Lopez und seine Mitstreiter die Bühne. Live sind die Schweden zu fünft unterwegs, mit zusätzlichem Keyboarder/Percussionisten/Gitarristen und haben ihr starkes neues Album „Tellurian“ im Gepäck, das es immerhin bis auf Platz 1 der Amazon-Prog-Metal-Verkaufscharts geschafft hat. Und mit dessen Singleauskopplung „Tabula Rasa“ geht es dann auch los. Und gerade mit diesem Song erinnert die Band frappierend an OPETH: Sänger Joel Ekelöf könnte man ein ums andere Mal mit geschlossenen Augen für Akerfeldts Klargesang-Zwilling halten, die abrupten Breaks der Gitarren und der funky Bass tun ihr Übriges. Aber natürlich geht SOEN auch andere Wege. Und diese sind leichter und luftiger als die der Kollegen, Growls gibt es hier keine. Songs wie „Koniskas“, bei denen der Sänger eine schwarze Fahne schwenkt, wirken fast zerbrechlich. Die gute, weil dezente, Lichtshow passt perfekt. Nicht zufällig teilt sich die Band mit TOOL denselben Producer, Lieder wie „Fraccions“ lassen die lange Wartezeit auf ein neues TOOL-Album leichter vergehen und der dreistimmige A-Capella-Gesang erzeugt Gänsehaut. Bei „Void“ liefern sich die beiden Gitarristen ein unterhaltsames Soli-Duell, und die Spielfreude springt leicht auf das Publikum über. Den Abschluss liefert das Cognitive-Highlight „Savia“, bevor die Zugabe nur von Gitarre und Gesang mit „The Words“ eingeleitet wird. Durch den Einsatz des Keyboards gewinnt dann der Song an Substanz, bevor der Rest der Band dazu kommt. Melancholich wird es dann, als mit „Pluton“ das letzte Stück des Abends zelebriert wird. Wieder gibt es A Capella-Gesang, und Joel singt diesmal so melodiös und fragil, dass er wahrscheinlich jederzeit bei den heutigen ANATHEMA einsteigen könnte. Insgesamt ein rundum gelungener Abend mit zwei Bands, die sich perfekt ergänzt haben. Definitiv mein bisheriges Konzerthighlight des Jahres. Und ich war schon bei 5.
Fotos: Jeanette Bohn
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Ort
Kategorie
Setlist
LIZZARD:
Aion
Bound
The Roots Within
Loose Ends
Colour Blind
Vigilent
The Orbiter
Twisted Machine
Tear Down The Sky
SOEN:
Tabula Rasa
Delenda
Ennui
Koniskas
Canvas
Kuraman
Fraccions
Void
Savia
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The Words
Pluton
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