Skip to main content
  • The BossHoss – Low Voltage Tour, Anna F.

    | Thorsten Zwingelberg | Konzerte

Mutig stellt sich Anna F. auf der Low Voltage-Tour der Herausforderung die BossHoss zu supporten. In ihrem Heimatland veröffentlichte die hübsche Österreicherin Anfang 2010 ihr Debütalbum. Zuvor allerdings hatte sie sich, zumindest was ihre Heimat angeht, durch einige Reklame-Hintergrundsongs einen Namen machen können. Liveerfahrungen sammelte sie 2009 auf ihrer Tour mit Lenny Kravitz. Die gegenwärtige Tour mit den BossHoss nutzte die junge Pop-Rockerin, um ihre Single „Most of All“, Teile ihres Debüts „For Real“ und ihr live und unplugged Charity-Album „Live From The Mushroom“ vorzustellen. Mit guter Stimme und viel Ausstrahlung stimmte Anna F. das Hannoveraner Publikum auf die Yeeh Haw Cowboys ein. Musikalisches Potential besitzt die Österreicherin ohne Frage, mir persönlich war der Auftritt von Anna F. als Support allerdings ein wenig zu ruhig.
br> Zu Beginn ihrer Kariere skeptisch beäugt und sogar als Modeband verschrien, haben The BossHoss insbesondere durch ihre letzten beiden regulären Studioalben „Stallion Battalion“ und „Do or Die“ bewiesen, dass sie durch musikalisches Können und Einfallsreichtum überzeugen können. Mit „Low Voltage“ machten die PopRock-Cowboys aus Berlin nochmals einen ganz großen Karriereschritt in Richtung „unvergesslich und einzigartig bleiben“. Für „Low Voltage“ haben die Berliner einige ihrer Klassiker und Coversongs zusammen mit einem Orchester eingespielt und den Songs somit ein ganz neues Gesicht verpasst. Sehr erfreulich, wie ich finde, dass uns dieses orchestrale Erlebnis nicht nur auf Platte sondern auch live dargeboten wird. Die erste „Low Voltage“ Liveshow fand bereits im Dezember 2008, noch vor LP-Veröffentlichung, in Berlin statt. 2010 folgten weitere Shows, so auch die in Hannover. Als BossHoss- und Low Voltage-Fan war mir schon im Vorfeld klar, dass die eigentlich siebenköpfige Band einen genialen Gig abliefern würde. Und so kam es, dass sich Boss, Hoss & Co. am 11.12.2010 Verstärkung holten und sich zusammen mit den Bläsern von „The Tijuana Wonder Brass“ und den Streichern von „Fabulous Babelsberg G- Strings“ auf der Bühne der AWD-Arena tummelten. Mit „Real Boss Hoss“ (Intro) öffnete sich der Vorhang für eine mehr als 2-stündige Wild West Show. Während die Cowboyrocker ihren Opener „Polk Salat“ noch alleine meisterten, holten sie sich ab dem zweiten Song „Remedy“ tatkräftige Unterstützung durch Geige, Posaune, Querflöte etc. Das Publikum nahm die instrumentale Begleitung von der ersten Sekunde jubelnd an. Das lag vielleicht nicht nur am musikalischen Mehrwert, den die BossHoss-Songs durch die klassischen Instrumente erhielten, sondern auch an der reifen Bühnenshow, zu der sich vor allem der Bläsertrupp hinreißen ließ. Wenn ich mich richtig erinnere, war es „Being High“, bei dem es für die „Tijuana Wonder Brass“ kein Halten mehr gab. Die jungen Männer legten nicht nur ihre Jacketts ab, sondern auch ihre Etikette, und so zeigten sie im wilden Tanz mit Anzugjacke und Stuhl, welch revolutionären Kräfte in ihnen schlummerten. Dieses sehr amüsante Szenario geschah allerdings erst, nachdem Songs wie „Monkey Buisiness“, „Rodeo Queen“, „Gay Bar“, „Jack Lake Daniels“ und „Close“ zum Besten gegeben wurden. Wer jetzt denkt, dass gerade Middle- und Up-temo-Songs Einbußen in ihrer Rock-Intensität hinnehmen mussten, der täuscht sich gewaltig. Selbst die schnelleren Rocksongs erhielten durch Saxophon und Co. zusätzlichen Schliff. Dass langsame Stücke wie „Close“ und „Break Free“ durch Streicher und Querflöte an Atmosphäre gewannen, steht außer Frage. Zur Halbzeit des Konzertes ließen sich Schlagzeuger, Bassist, Saxophonist, Geiger etc. zu einer Jam-Session hinreißen, die dem jeweiligen Musikanten sichtlich Freude bereitetet hat, auf mich allerdings ein wenig langwierig wirkte. Nach dieser Showeinlage ging es mit „GoGoGo“, „Rodeo Radio“, „Brake Free“ und „Mary Marry Me“ weiter. In der AWD-Arena gab es nun kaum noch jemanden der stillstand, und wenn doch, wurde er spätestens durch die beiden Coversongs „Sugarman“ und „I Say a Little Prayer“ oder durch eigen komponiertes „Stallion Battalion“ zum Mitschunkeln animiert. Einen weiteren Höhepunkt gab es zu „Shake & Shout“, zumindest für die Cowgirls, die zu diesem Lied ihre Hüften auf der Bühne schütteln durften. Cowboyhut ab vor den Damen, keine schlechte Darbietung. Während irgendwann danach und kurz vor Ende das rockige „Jesus Built my Hotrod“ noch mal kräftig in den Hintern kickte, bot die Interpretation des besinnlichen Elvis Songs „Early Morning Rain“ genügend Zeit, um Abschied von einem wirklich gelungenen Wild West Abend zu nehmen. Die Berliner sind mit und ohne Orchester eine geniale Liveband. Für mich steht außerdem außer Frage, dass die BossHoss inzwischen einige musikalische Glanzleistungen vollbracht haben, für die sie höchste Anerkennung verdient haben. Die Low Voltage-Idee stellt ein weiteres Glanzlicht in ihrer bisherigen Kariere dar. Man darf gespannt sein, was sich die Cowboys aus Berlin für die Zukunft noch schönes einfallen lassen! Ich zumindest freu mich drauf....

 

Ort

AWD Arena Hannover

Kategorie

Setlist

Spielzeit

| Thorsten Zwingelberg | Konzerte

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.