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  • TUCTUC-PARTY VOL. 1

    | Jens Dunemann | Konzerte
Wie zum Beispiel die Kasseler Death-Metal-Legion MY COLD EMBRACE, die heute kurzer Hand ins unkomplizierte Wohnzimmer des TucTuc-Landes geladen hat und jeden zahlenden Gast erstmal mit einem Schnappes begrüßt.
Besagtes Wohnzimmer ist klein, stickig aber gemütlich und kommt mit einer Miniaturbühne sowie ohne High-End-PA aus, die jedoch dadurch nicht minder dezibelgewaltig ist. Natürlich muss man Abstriche beim Feintuning machen aber darauf kommt es an diesem Abend gar nicht an, als die Hausgeister und -herren von MY COLD EMBRACE den Reigen eröffnen. Man merkt den fünf Gastgebern deutlich an, dass sie eine längere Live-Pause hinter sich haben, brennen sie doch ein beherztes Feuerwerk ihrer Diskographie ab. Die Nordhessen gehören für mich mit ihrem schwedenlastigen Death Metal mit der unnachahmlich rotzigen Punk-Attitüde zu einer der unterbewertetsten Formationen der deutschen Szene, die neben musikalischer Klasse auch über die Fähigkeit verfügt, in der kleinsten Hütte eine mitreißende Show abzuliefern. Während die Grenzen zwischen Band, Bühne und Publikum verschmelzen überbieten sich die Herren im Posing und im Grimassenschneiden.
Schlichter aber nicht weniger brachial geht es bei den Golfsburgern von VERY WICKED im Anschluss zur Sache, welche die volle Death-Grind-Breitseite auffahren, sich jedoch soundtechnisch ein wenig darin verzetteln, das entscheidende Quäntchen zuviel aus den begrenzten Möglichkeiten der Anlage herausholen zu wollen. Trotzdem metzelt sich das Quintett nach allen Regeln der Kunst auf beachtlichem technischem Niveau durch das blutige Repertoire. Allen voran Frontmann Marko, der neben einer stattlichen Erscheinung auch über ein beachtliches und beängstigendes Organ verfügt. Vom ultratiefen Gegrunze über Schweinequieken bis hin zur gekonnten Udo Lindenberg – Parodie hat es der kräftige Herr einfach drauf.
Zwar wirkt die Darbietung mit zunehmender Länge auf mich ein wenig zu eintönig aber trotz aller technischer Probleme ist die Prügelarie am Ende überzeugend.
Auch wenn INFAILTRATION aus Worbis, die sich als wahre Nebel-Junkies outen, danach das qualitative Level mit ihrem rockigen Midtempo-Death Metal für meinen Geschmack nicht gänzlich halten können und RAPEMACHINE aus Salzgitter für mich aufgrund der frühen Abreise leider nicht mehr stattfinden, so tut das der Stimmung unter einer beachtlichen Anzahl handverlesener Gäste keinen Abbruch.

Fazit: Ein rundum gelungener Abend im TucTuc-Land, der nach einer Neuauflage schreit.

Mein Dank gilt an dieser Stelle dem „Kegelclub My Cold Embrace", der dem Redaktionsgünstling die Möglichkeit der Vorteilsnahme bzw. des „Presse-Wulffens" gegeben und sich damit die wohlwollende Worte verdient hat. ;o))

Ort

TucTuc-Club Kassel

Kategorie

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