Endlich ist die Übersetzung des kultiges Buches auf dem Markt gelandet, welches bereits in Originalversion abgefeiert worden ist – zu Recht wohlbemerkt. Denn, der Autor lässt hier viel Raum für die jeweiligen Künstler/Bands als auch Genre-Spezis.
Dayal drängt sich dabei alles andere als mit seiner persönlichen Meinung auf, er lässt vieles, was aufgrund von durchgeführten Interviews, Aussagen und offiziellen Meldungen entstanden ist eben passieren. Der Leser hat die Freiheit sich selbst ein Bild von jener Band und eben der Entstehung dieses durchaus speziellen Genres, welches marketingtechnisch sehr groß geworden ist, zu bilden. Man bekommt nicht eine Meinung des Verfassers aufgedrückt und fühlt sich bei den zahlreichen Informationen nicht gedrängt noch weiter woanders nachforschen zu müssen.
Was den Black Metal anbelangt, so wurde schon einiges verfasst und die üblichen Stories kennen schon die Kleinsten, die damals in den 1990er Jahre noch nicht mal in die Windeln gemacht haben. Doch es gibt eben viel mehr als das was u.a. in Norwegen passierte. Natürlich kann es Dayal nicht lassen sich dem Thema um die Kirchenverbrennungen als auch auf die Umstände bei u.a. Mayhem und einigen „braunen“ Idioten einzugehen, gehört es doch (leider) eben zu, nennen wir es, traurigen Inszenierung und somit Medienwirksamkeit des Black Metal dazu. Doch Dayal macht viel mehr aus der Evolution des Genres. Nicht nur die Anfänge über Venom, Mercyful Fate oder eben Bathory und HellHammer finden hier ausgiebig Erwähnung, auch die düsteren Zeiten der Thrash-Könige á la Slayer, Kreator oder Sodom werden hineingezogen. Selbstverständlich gibt es auch die Chartbands wie u.a. Cradle Of Filth oder Dimmu Borgir denen Kapitel gewidmet werden mussten, aber um so spannender ist die Tatsache, dass auch auf den gewissermaßen aktuellen Underground oder eben die Post Black Metal-Szene Rücksicht genommen wird. Um die „Nachkommen“ der „bösen“ Bewegung muss man sich keine Sorgen machen.
Darüber hinaus gibt es natürlich etliche Bands, die dauernd in der Szene aktiv sind/waren und nicht das Problem hatten, sich auch mal vom typischen Black Metal zu verabschieden; ob es nun Enslaved, Satyricon oder Behemoth, Emperor, Ulver etc. sind.
Das Buch ist kompakt, detailreich und bietet auch waschechten Fans der ersten Stunde (aber nicht nur denen) Einblicke in Sphären und Entstehungen, die einem vielleicht noch nicht so klar oder eben bekannt waren. Das liegt auch daran, dass es neben den oft in diesem Genre und Zusammenhang abgedruckten Bildern oder Berichten auch viele bisher unbekannte Fotos u.a. aus der Anfangszeiten der damals jungen Bands gibt. Allein in der Mitte des Buches gibt es mehr als 60 Seiten nur mit Abbildungen!