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Wider jedwede Vernunft und jegliche Trends haben die Kollegen des WALDHALLA-Zines entschlossen, sich zukünftig vornehmlich auf die Printausgabe ihres Magazines zu konzentrieren. Dass das Team um die Herausgeber Oliver Moosdorf, Christoph Heß und Adam Bilke einen Weg der etwas anderen Art vor Augen hatte, als man mit dem Magazin nach dem Aus des Hammerheart Magazins im vergangenen Jahr startete, zeichnete sich schon im Online-Auftritt ab, wurde aber dann in der ersten Printausgabe noch einmal deutlich. Mit der Mischung aus musikalischem Lesestoff mit Interviews, Rezensionen, Reisetipps und Berichten, Bierempfehlungen bis hin zu Rezepten, die sich vom Standard vergleichbarer Gazetten deutlich abheben, hat man nicht nur eine eigene Nische gefunden, sondern man bewegt sich darin mit einem stilistisch ureigenen Ergebnis liebevoller Arbeit, dass aus der Zeit gefallen zu sein scheint aber gerade deshalb so erfrischend ist. Man muss wie ich nicht zwingend den eigenen musikalischen Fokus auf Black- und Pagan Metal (wobei der Horizont der Herausgeber und Mitarbeiter nicht an deren stilistischen Schranken endet) legen, um den Interviews, Berichten und Rezensionen von Daupuz, Drudensang, Inferno Requiem, Odroerir oder Of Heart & Home etwas abgewinnen zu können. Mir persönlich reicht bei diesem, einmal mehr mit sehr viel Liebe zum Detail und Herzblut gestalteten A5-Magazin die Freude am Entdecken. Von Musik und den Beiträgen über Natur, Umwelt(schutz) und allerlei kulinarische Leckereien - in flüssiger Form aus Hopfen, Hefe, Malz, Gerste und dergleichen, oder in fester Form mit Whisky-Keksen, Erbsensuppe und Lasagne der etwas anderen Art. Und nach dem Genuss dieser Spezereien lasse ich mich dann wiederum gern neugierig auf die Werke des französischen Künstlers David Thiérrée (u. a. Les Discrets) machen, denen sich Dayal Patterson in einem Buch/Bildband gewidmet hat oder mich wahlweise auf den Naturmythenpfad in den Harz wie nach Schottland zu den Megalithen von Glengorm entführen zu lassen.

Wer also noch handlichen Lesestoff für die Tage zwischen Julfest und Jahreswechsel benötigt, der darf bei dieser rundum gelungenen zweiten WALDHALLA-Ausgabe bedenkenlos zugreifen. Der Mannschaft ist wiederum Lektüre gelungen, die nicht nur Lust auf mehr, sondern vor allem neugierig macht, sich dem musikalischen Underground abseits der omnipräsenten digitalen Welt zu widmen.

Weiter so!

Das Magazin gibt es für fünf Euro über den WALDHALLA-Shop.

Kategorie

V.Ö.

10. Dezember 2017

Verlag

Eigenproduktion


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