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Da habe ich mir ja einen wahrlich heißen Tag ausgesucht, um die Zeilen zu dem am 03.05.2024 erscheinenden Album »Marten« der kalifornischen Band BRUME zu verfassen.
Genauer gesagt kommen sie aus San Francisco. Die in den vergangenen Tagen immer weiter ansteigenden Temperaturen scheinen meinem Empfinden dem Album gegenüber sehr gutgetan zu haben. Mein allererster Eindruck war ein, Himmel ist das an einigen Stellen langatmig und überfrachtet. 
Nachdem ich mir ja immer gerne die passenden Räume zu schaffen versuche, in denen für mich neue Musik gut passt, ist »Marten« genau solch ein Fall. Das Album benötigt Platz im Kopf und ein klein wenig drückende Hitze. Dann beginnt es, seine Opulenz zu entfalten. Die einzelnen Songs wechseln sich regelmäßig in den Tempi und lassen den kleinen Rausch aus den ruhigen Passagen nie für lange zu. Zu Ihrem zehnjährigen Bestehen haben sich diese Künstler einmal mehr in ihre ganz eigene musikalische Welt aus Doom, Goth und Indie begeben. An einigen Stellen meine ich sogar etwas Post-Punk herauszuhören. Auf diese Weise schaffen es BRUME sich Ihrer Heimatsphäre musikalisch zu nähern. Dabei treibt man durch Hitzewellen, Stürme und befindet sich zuweilen im Auge eines Hurrikans. Oder man wandert über die Straßen der Region und nimmt die wechselhaften Geschichten der einzelnen Häuser und Straßenzüge in sich auf.  Das ganze Album zeichnet einen fiebrigen Traum. Von den ruhigen verzweifelnden Sequenzen hin zu den überbordenden Gefühlsausbrüchen eines Albtraums. 
Als Produzent dieses Albums konnte BRUME den erstklassigen Produzenten Sonny DiPerri gewinnen. Dieser konnte seine Expertise aus Jahren der Erfahrung, die er beispielsweise mit Bands wie 30 Seconds to Mars oder These New Puritans gesammelt hat, in dieses außergewöhnliche Album fließen lassen.
Die Band selbst besteht mittlerweile nicht mehr aus drei, sondern aus vier Musikern. Neben Susie McMullan, Jordan Perkins Lewis und Jamie McCathie, stieß 2021 noch Jackie Perez Gratz mit Ihrem Cello zur Band.
Diese fiebrige Reise macht wirklich was her. Man muss sich aber mit dieser Musik etwas beschäftigt haben. Und genau das ist das Schwierige. Mir ist bisher nicht wirklich etwas Vergleichbares untergekommen. Es ist also vom Sound und der Haptik eher als etwas Einzigartiges zu bezeichnen. Es ist mit viel Liebe zum Detail, mit viel Herzblut und etwas Pathos versehen. Es sich an zu höhren lohnt sich auf jeden Fall. Und die Gefahr, dass man dieses Gefühl von Schweiß auf der Haut und das Treiben durch das Leben an der Westküste lieben lernt, ist enorm groß.

Kategorie

V.Ö.

03. Mai 2024

Label

Magnetic Eye Records

Spielzeit

48:11

Tracklist

1. Jimmy
2. New Sadder You
3. Faux Savior
4. Otto's Song
5. How Rude
6. Heed Me
7. Run Your Mouth
8. The Yearn

Line Up

Susie McMullan - vocals, bass, keys
Jordan Perkins Lewis - drums
Jamie McCathie - guitar, vocals
Jackie Perez Gratz - cello, vocals

Bewertung

1