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Das stilisierte C im Logo kommt mir bekannt vor, dachte ich, als ich die CD vor mir liegen hatte. Natürlich, die Hildesheimer Brutal Death Metal Gruppe CASUS, bei der mein Neffe mal die Schießbude bediente, hat ein ähnliches C-Design. Nein, irgendwo anders hatte ich es mal wahrgenommen. Und nun komme ich schon sogleich auf das Adjektiv "extrem" zurück. Manchmal ist doch gut, Nachwuchs zu haben. Um für das Review über die Band noch ein paar weitere Hintergrundinformationen zu sammeln, machte ich OSINT (open source intelligence). Ein paar Einträge verwiesen auch auf YouTube. KIKA? Tanzalarm? Ups? Ach, krass. Stimmt! Das Logo! Die Folge sah ich sogar mit den eigenen Zwergen. Wer als Band im Kinderprogramm auftreten kann, kann nicht extrem sein. Das Line-up der Band ist allerdings auch durch damals zwei Damen (Rhythmusgitarre und Bass) durchaus geeignet, Metal eben nicht nur als Männerdomäne erscheinen zu lassen. Gegenwärtig hat die Band nur noch die Rhythmusgitarristin, die auch Backgroundgesang liefert. Extrem finde ich den Stil nicht. Das wäre für mich definitiv Black Metal. 

Die 2009 gegründete Band begann 2019 mit den Aufnahmen dieses Albums. Unter den neun Liedern ist ein Instrumental ("On The Brink Of..."), was das Album halbiert und tatsächlich dem Hörer ein wenig Verschnaufpause ermöglicht, denn die Tracks schieben. 
MIr gefählt das Album wirklich gut, die Tracks sind abwechslungsreich. Der Sound ist transparent und nicht überkomprimiert. Dieser Eindruck liegt in meinen Augen daran, dass man im Mix die Tieffrequenzen etwas ausgedünnt hat. Bei gleichem EQ - und ich wechsele meine Einstellungen als fauler Konsument nicht - sind andere Bands untenrum mächtiger (und auch die Bassgitarre präsenter). Für mich könnte der Sound etwas mehr Scoop haben (weniger Mitten, präsente Bässe und Höhen, sozusagen der Nu-Metal/Metalcore Klang). Die Bassgitarre kriegt zumindest einen kleinen Part im Spotlight bei "Apophis" und bei "Sanctification" kann man sie etwas deutlicher vernehmen. Wo ich beim Bass bin, wie Geddy Lee (RUSH) das Manhatten Project (Forschung und Bau der ersten Atombomben im 2. WK) direkt besang mit seinen Folgen für die Welt, widmem sich CRAVING FOR CHAOS mit "Destroyer Of Worlds" der durch den Physiker Oppenheimer geleiteten Forschung. Dürrenmatt hat in seiner Komödie "Die Physiker" eben auch die Verantwortung von Forschung und Wissenschaftlern ins Zentrum gestellt. Als Energieträger ist die Atomtechnik fast konkurrenzlos, aber waffenfähig (und seien es Kleinstmengen aus der Radiologie) oder z. B. im Zustand des Isotops 235 ist es mehr als übel und von den Jahrtausende lang strahlenden alten Brennstäben ganz zu schweigen.   
Das Abwägen von Kernchance und Kernrisiko anhand von relevanten Prüfkriterien als verstandesgemäße Pflicht der Entscheider.

Summa summarum:
+ abwechslungsreiche Kompostion
+ man beherrscht die Instrumente
+ man klingt eigenständig 
+ Gesamtsound der Band (wenn mir im globalen Mix die Bassfrequenzen etwas zu reduziert sind

Das augenzwinkernde Minus bezieht sich darauf, dass die Rhythmusgitarristin Monika Streifeneder als Backgroundsängerin nicht herauszuhören ist. Meine Erwartung war sowas wie bei IN FLAMES mit Lisa Miskovsky bei "Dead End" oder mit Lisa Feldt bei "When The World Explodes". Vielleicht ist das ja was für die ein oder andere zukünftige Komposition CRAVING FOR CHAOS´.

"Brink Of Calamity" ist sehr empfehlenswert für Freunde und Freundinnen melodischen Death Metals. 

 


 

Kategorie

V.Ö.

31. Januar 2020

Label

Caelan Stokkermans Arts

Spielzeit

46:03 min

Tracklist

1. Apophis
2. Bury The Crown
3. Cling To Existence
4. The Great Filter
5. On The Brink Of...
6. Sanctification
7. Ingest Suffering
8. Destroyer Of Worlds
9. ... Calamity

Line Up

Alex "Schlaum" Schuster - Gesang
Jeremy von Poschinger - Gitarre
Monika Streifeneder - Gitarre, Backgroundgesang
Benedikt Aaron Reschberger - Schlagzeug
Yorck "Yo" Babinsky - Bass

Bewertung

1

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