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DEVIN TOWNSEND beehrt die Ohren mit einem neuen Oeuvre namens "PowerNerd". Das Album wird eine Trilogie bilden mit den noch zu veröffentlichenden Alben "The Moth" und "Axolotl". Also, ran an die fleißige Motte.

Um gleich mit der Schießbude ins Haus zu fallen, halt, Moment, noch einmal innehalten. Herr TOWNSEND hat in seiner Diskographie seit 1996 wohl mittlerweile bis zum letzten Album "Lightwork" 23 Werke veröffentlicht. Dazu war er u. a. mit STEVE VAI im Studio oder auch als/mit STRAPPING YOUNG LAD. 
Das Gefallen an neuer Musik DEVIN TOWNSENDs ist bei mir rückläufig. "Lightwork" hat mich nicht hinterm Ofen hervorgelockt. Der Trend setzt sich bei "PowerNerd" fort. Jetzt bietet es sich an, die Schießbude aufzugreifen, mit der ich ich nun metaphorisch ins Review falle. Besonders der übelst dominante und hohlklingende Drumsound macht mir das Album sehr madig. Gerade im letzten Song, einer Rock'n'Roll-Nummer (Ein Rezensent nannte es Country, nun ja.) namens Ruby Quaker, hätte ein leichtfüßiges Schlagzeug gut getönt, aber keine viel zu dumpf und komprimiert klingende Taktmaschine. Ich will hier gar nicht vom arrangierten Metalbreak sprechen, der das Rock'n'Roll Thema dekonstruiert. 

Ruby Quaker ist eine Mottenart, kaffeefarben. Dank DEVIN TOWNSEND habe ich nun ein neues Lied über Kaffee in die Gehörgänge gespült bekommen. BLUMENTOPFs Schwarzes Gold finde ich unangefochten gelungener. 
Falling Apart, Gratitude, Ubelia, Jainism, Younger Lover sind die Kompositionen, mit denen ich noch am meisten anfangen kann. Aber der angesprochene Schlagzeugsound mindert das Gefallen.
Und erwartet bitte nicht, dass ich für jedes Stück Musik, das ich höre, den EQ anpasse. Individueller Sweet Spot - wo kommen wir denn da hin? Das mache ich bei meinem Gitarrenverstärker auch nicht, wenn ich die Gitarren wechsele. 

Ich halte meine Kritik aufrecht, dass die schiere Masse an Tonspuren zwar die sog. Wall of Sound bildet, sich das jedoch nicht a priori in einem gefälligen Klang auswirkt. Da sollte man im übertragenen Sinne dem Küchenkritiker Christian Rach folgen, dass ein gutes Restaurant besser weniges sehr gut, aber nicht viel (unter-)durchschnittlich macht. Gleichermaßen setzt sich das auch fort auf die Frage des Verhältnisses der Zutaten beo Qualität und Quantität. Lieber wenig und hochwertig, als viel minderwertiges. 
Mir ist bewusst, dass eine der Grundfesten und Trademarks DEVIN TOWNSENDs diese Wall of Sound ist, auch mit harten Zäsuren zu überraschen, gehört zu seinem Repertoire, aber irgendwann tritt die Übersättigung ein. 
Mir hat DEVIN TOWNSEND in den letzten Jahren gut gefallen, als er z. B. mit Akustikgitarre auftrat, es einspielte. Einfach mal etwas reduzieren. 
Bei diesem Album gehört die Person, die den Schlagzeugsound verursachte, bei einem Gallischen Dorf an einen Baum gebunden.  
Deutlich weniger dick auftragen, würde DEVIN TOWNSENDs Kompositionen sehr gut tun. In diesem Sinne bleibt die Gesamtnote wie schon bei "Lightwork". Dennoch bin ich gepannt, was er bei "The Moth" und "Axolotl" aufbieten wird.

  
 

Kategorie

V.Ö.

25. Oktober 2024

Label

InsideOut Music

Spielzeit

44:07 min

Tracklist

01 PowerNerd
02 Falling Apart
03 Knuckledragger
04 Gratitude
05 Dreams Of Light
06 Ubelia
07 Jainism
08 Younger Lover
09 Glacier
10 Goodbye
11 Ruby Quaker

Line Up

Devin Townsend - Gesang, Gitarre

- weitere Beteiligte kennt wie bei "Lightwork" nur Devin selbst. Diese Angaben wurden beim Rezensionsmaterial, wie schon letztes Mal, vorenthalten.

Bewertung

1