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Tja, es ist der 13.09.2024 und die Spielmannsleute von »In Extremo« haben ein neues Album in die Läden gebracht. Und ich hätte es fast nicht mitbekommen und dass, obwohl und das sei als Information vorweggesagt, ich ein wirklich großer Fan von InExtremo bin. Somit wird diese Rezension sicher auch subjektiv beeinflusst sein. Das neue Werk der Mittelalterrockgiganten hört auf den Namen »Wolkenschieber«. Nachdem ich die erste Singleauskopplung »Feine Seele« gehört habe, konnte ich es kaum erwarten, die komplette Scheibe zu hören.

Zum Album:

Ich habe mir das Album nun einige Male angehört. Ihr werdet schon gesehen haben, dass es die Bewertung 11 bekommen hat. Es wurde großartig produziert. Alles innerhalb der einzelnen Songs fast zur Perfektion arrangiert, aber es bleibt für mich und sicher viele Fans ein Wechselbad der Gefühle. Die Erwartung, dass es ein Album ist, das mit dieser Tiefe in Melodie und Text über die gesamte Spielzeit aufwartet, wurde reichlich zeitnah der Wind aus den Segeln genommen. »Feine Seele« ist das stärkste Lied auf der Scheibe. Das ist natürlich kein stadiontaugliches Stück, aber solch einen Gassenhauer wie »Sternhagel Voll« fehlt.

Wobei das Album live sicher ein Kracher sein dürfte. Alleine schon, da es dann ein reichlich illustres Stelldichein mit vielen großartigen Gastmusikern geben dürfte. Ein solches Konzert dürfte auch enorm druckvoll werden. Den egal, wie ich das Album nehme, irgendwie klingen viele Songs so, als ob sich da eine unnötige Menge Neue Deutsche Härte eingeschmuggelt hat. Das ist für die ganz große Bühne ein guter Weg, aber so wirklich lagerfeuertauglich sind aber nur sehr wenige Songs auf »Wolkenschieber«. Und genau das ist etwas, was ich auf fast allen Alben von »InExtremo« bisher genießen durfte.

Das Album hat seine Stärke in Songs, die die politische Realität so wunderbar umreißen, dass man glatt zwei- bis dreimal auf den Text achten muss, um die Aussagen zu bemerken. Die Titel, auf die dieses Kompliment zutrifft, sind teils als Bonus hinterlegt. So wird man nicht um die erweiterten Versionen des Albums vorbeikommen, um diese auch zu Hause in Händen halten zu können.

Es wird sicher eine gute Runde Met bedürfen, um die ein oder andere Kehle zum Mitsingen zu bringen. Viele Teile des Albums sind, wie oben erwähnt, etwas härter. Gleichwohl gibt es so einige Werke, die wunderbar geeignet sind, um die Seele einfach mal baumeln lassen zu können, oder gar in seine eigene Seele zu schauen und etwas zu träumen. Die Stücke, die ich meine, sind sehr tief in ihren Worten und tragend in ihren Melodien.

»In Extremo« haben sich für dieses Werk so einiges an Unterstützung und Verstärkung ins Studio geholt. Zu entdecken sind Lieder, die begleitet und bereichert wurden, von so illustren Musikern wie Henry M. Rauhbein, Bjoern Both von Santiano und Joachim Witt. Die Singleauskopplung »Feine Seel« wird von Oliver Satyr der Band Faun bereichert und veredelt. Für mich ist die Zusammenarbeit mit Joey & Jimmy Kelly eine der Gelungensten.

Die einzelnen Songnamen habe ich diesmal bewusst weggelassen. Es lohnt sich, das Album zu entdecken und nicht nach einzelnen Songs zu suchen. Auf diesem Album wird jeder Mensch seine eigenen Entdeckungen machen und jeder einen anderen Weg beschreiten, das ganze Album zu erfassen. Da man viele Lieder mehrfach hören muss, um Ihre Ideen zu erfassen, ist eh etwas Zeit und Muße vonnöten, alles für sich richtig einzuordnen. Dabei wird der ein oder andere Teil des Albums herunterfallen und andere werden für sehr lange in den Playlisten bleiben.

Somit ist das 13. Studioalbum »Wolkenschieber« ein wirklich abwechslungsreiches Werk. Es wird bestimmt einige alte Fans etwas Unwohlsein bereiten, aber auch die werden ihre Perlen finden. Ich finde, das Warten auf das schon für letztes Jahr geplante Album hat sich gelohnt.
 

Kategorie

V.Ö.

13. September 2024

Label

Vertigo/ Universal Music

Spielzeit

46:21 (53:44)

Tracklist

1. Wolkenschieber
2. Weckt die Toten
3. Katzengold
4. Ólafur
5. Unser Lied
6. Feine Seele 
7. Blutmond
8. Des Wahnsinns Fette Beute
9. Geschenkt ist Geschenkt
10. Aus Leben gemacht
11. Komm lass die Welt sich weiterdrehen
12. Terra Mater
 
Bonus: 
13. Schweine 
14. Das Totenschiff
 

Line Up

  • Dr. Pymonte (André Strugala)
  • Specki T.D.(Florian Speckardt) 
  • Die Lutter (Kay Lutter) 
  • Flex der Biegsame (Marco Ernst-Felix Zorzytzky) 
  • Das Letzte Einhorn (Michael Robert Rhein) 
  • Van Lange (Sebastian Oliver Lange) 

Bewertung

1

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