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Für den leidgeprüften Radiohörer, der mit den "Superhits" aus den 80ern, 90ern und dem "Besten" von heute konfrontiert wird, sind die radiotauglichen Songs von LINKIN PARK einer der wenigen Lichtblicke, auch wenn ich mit dem letzten Album "One More Light" (2017) zunächst nur wenig anfangen konnte.

Nun ja. Nach dem tragischen Freitod von Frontmann Chester Bennington schien das Kapitel beendet. Umso erstaunter war die Musikwelt, dass LINKIN PARK wie Phönix aus der Asche nach fast sieben Jahren plötzlich wieder da waren und dann auch noch mit einer Sängerin. Etwas Besseres hätte der Band nicht einfallen können, hätte man einen Sänger doch ständig mit seinem Vorgänger verglichen, was bei einer Sängerin natürgemäß um einiges schwieriger ist. Darüber hinaus ist Emily Armstrong ein wahrhaftiger Glücksgriff, vermag sie ihre Stimme in einzigartiger Weise von gefühlvoll-zerbrechlich über rockröhren-rotzig bis hin zu brachial-growlig zu variieren und somit jedem Song einen genuin eigenen Stempel aufzudrücken.

Hinzu kommt, dass der Longplayer gekonnt an das frühere Schaffen anknüpft. Davon zeugt zum Beispiel der Track 'The Emptiness Machine', der in bekannter und geliebter Manier kraftvolle, dynamische Rotzigkeit mit hymnischer Eingängigkeit verbindet. Natürlich fehlen die obligatorischen Rap-Partien und Samples nicht. Sehr schön zu beobachten in dem hitverdächtigen, mitreißenden 'Heavy Is The Crown', das es aber wegen seiner heftigeren Passagen nicht in die Radios geschafft hat.

Darüber hinaus kann festgehalten werden, dass das Album überaus vielseitig daherkommt. Neben den klassischen LINKIN-PARK-Knallern gibt es mit 'Over Each Other' eine gefühlvolle Powerballade, die mit jedem erneuten Hören mehr unter die Haut geht. Richtig metallisch wird es in 'Casualty', einem brutalen Brachialmonster, in dem dem Zorn, der Wut und dem Angepisstsein freier Lauf gelassen wird. Hammer! 'Overflow' ist zunächst ein überaus intensiver, ruhigerer loungiger Song, der mit einem furiosen Ende aufwarten kann. Bei 'Two Faced' ist der Titel Programm, geben sich hier doch gekonnte BODYCOUNTmäßige Groovigkeit und der hymnische Refrain die Klinke in die Hand. Einen ähnlichen Weg beschreitet 'IGYEIH'. Am radiotauglichsten gibt sich das pittorerske 'Stained', bei dem die Vocals etwas an AVRIL LAVIGNE erinnern. 'Good Things Go' ist ein würdiger Rausschmeißer, bei dem der wehmütige, melacholische Sehnsuchtsregler voll aufgedreht worden ist.

Fazit: LINKIN PARK ist es mit ihrem Comeback-Album "From Zero" gelungen, ein wahrhaftiges Opus magnum zu erschaffen, das das Zeug dazu hat, zum Klassiker zu werden und ein neues sehr erfolgsversprechendes Kapitel in der Bandgeschichte aufzuschlagen. Denn der Longplayer kommt nicht nur überaus abwechslungsreich daher, die neue Sängerin Emily Armstrong vermag nämlich mit ihrer wandlungsreichen Stimme den bandtypischen Sound in unnachahmlicher Manier zu veredeln. Alle Hochachtung!

Kategorie

V.Ö.

15. November 2024

Label

Warner Records

Spielzeit

Tracklist

01. From Zero (Into)
02. The Emptiness Machine
03. Cut The Bridge
04. Heavy Is The Crown
05. Over Each Other
06. Casualty
07. Overflow
08. Two Faced
09. Stained
10. IGYEIH
11. Good Things Go

Line Up


Bewertung

1

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