Mit den alten Bandmitgliedern zu neuer Frische? Für den dreizehnten Longplayer konnte Mastermind Billy Corgan die alten Bandmitglieder Jimmy Chamberlin und James Iha gewinnen. Nur Darcy war der Weg zurück an den Bass verwehrt. Sei es drum. Insgesamt drei Mitglieder der ersten Stunde, das ist natürlich eine Ansage. Und so wollte man an die überaus erfolgreiche Sturm-und-Drangzeit der Band anknüpfen, die solche musikalischen Meilensteine wie "Siamese Dream" (1993), das unübertroffene Doppelalbum "Mellon Collie And The Infinite Sadness" (1995) und mit Abstrichen auch noch "Adore" (1998) hervorgebracht hat.

Dann waren die 1990er Jahre Geschichte und zugleich war es mit der Herrlichkeit vorbei. Bandmitglieder verließen die Band, zweitweise war selbige eine Art One-Man-Show. Unrühmlicher Tiefpunkt war das größenwahnsinnige Dreifachalbum "Atum: A Rock Opera In Three Acts" (2023).

Jetzt also "Aghori Mhori Mei". Die Anspielungen auf "Mellon Collie And The Infinite Sadness" sind unüberhörbar, aber ist das etwas, was Hoffnung machen könnte. Ich glaube nicht. Denn vieles wirkt gewollt und bemüht, wie "von hinten durch die Brust ins Auge". Das gilt vor allem für die monotonen Riffs, die für Härte sorgen sollen. Also ist der Longplayer ein Totalausfall? Das kann man so auch wieder nicht sagen. Denn Billy Corgan ist nach wie vor ein Songwriter, der für mitreißende und unter die Haut gehende Stücke gut ist. Da wäre zum einen das epische 'Pentagrams', ein gekonnter, eingängiger, aber durchaus auch druckvoller und gitarrenlastiger Schmachtfetzen. Dann die "disarmige" Powerballade Pentecost, ebenso wie das nachdenkliche "Who Goes There" sowie das leidenschaftliche "999".

Fazit: Der dreizehnte Longplayer, der bewusst an die frühe Schaffenszeit der Band anknüpfen wollte, bietet viel Schatten und eher weniger Licht, es gibt aber durchaus auch einige Hoffnungsschimmer, die an die Hochzeit der Band erinnern.