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Dramatisch, melodisch, düster, fantastisch, emotional, mitreißend, aggressiv, wunderschön…... die Adjektivketten können hier problemlos sehr lang werden um den Stil des Albums „As in Gardens, so in Tombs“ zu beschreiben. Das Ganze wird sehr treffen als Symphonic Blackmetal beschrieben und macht dem Genretitel alle Ehre.

Bereits 1998 gab es nach 2 Demos das erste Album. Anschließend hatte die Band viel Motivation und brachten bis 2002 ganze 4 Alben auf den Markt. Leider wurde es anschließend lange Zeit sehr Still um die Band, da ca. 18 Jahre zwischen den letzten beiden Full-Lengh-Alben lagen. Von Cypher, in 2002, bis Cosmic World Mother, in 2020, gab es eine lange Pause. Nach nur 3 weiteren Jahren kommt das inzwischen 6. Studioalbum und was für eins!


12 Titel mit einer Laufzeit von fast einer Stunde bekommt man das ganze Paket geboten! Schnelle Blastbeats und schreddernde Gitarren? Ruhige Passagen mit schönen und emotionalen Melodien? Oder doch mit einem ganzen Orchester für die Extraladung Dramatik? Kein Problem für die 6 Finnen aus dem hohen Norden. Ganz nach dem Gedanken: was passiert, wenn man Trve Cvlt Blackmetal und Nightwish in einen Topf wirft und ausgiebig umrührt. Der Mix aus klassischen Blackmetal Elementen wie den rastlosen Blastbeats und schnellen Gitarren mit den emotionalen, epischen Symphonic-Elementen harmoniert wunderbar.

Ich persönlich bin auch sehr positiv über die hohe Produktionsqualität überrascht. Bei Blackmetal habe ich immer noch das Klischee im Kopf, dass die Recording-, Mixing- und Produktionsqualität teilweise absichtlich schlecht gehalten wird, um die Unabhängigkeit vom Mainstream zu garantieren. And Oceans haben sich (glücklicherweise) bewusst für eine hohe Produktionsqulität entschieden. Ansonsten hätten sich die Symphonicanteile nicht entfalten können und die ganze Atmosphäre des Albums wäre flöten gegangen. Jedes Instrument und jeder Synth des Keyboards haben ihren Platz und funktionieren zusammen. Es klingt sehr harmonisch und genau richtig, um dieses emotionale Meisterwerk würdig erschallen zu lassen. Für mich eine willkommene Abwechslung und Widerlegung des Klischees.

Bei den Vocals musste ich wirklich über mich selbst lachen. „As in Gardens, so in Tombs“ ist das erste Album was ich von ….and Oceans zu hören bekomme. Da ich mir gerne besonders neue Bands komplett unvoreingenommen anhöre, hatte ich mich anfangs nicht mit Hintergründen etc. beschäftigt. Aber schon direkt beim ersten Lied musste ich immer wieder an die Band „Finntroll“ denken. Ich sagte mir selbst, die klingen doch echt wie Finntroll nur mit mehr Nightwish als Mittelalter/Folk in der Musik. Umso größer meine Überraschung als ich feststellte, dass der Vergleich sehr naheliegend ist, da die beiden Bands den Vocalisten (Mathias Lillmåns) haben. Die Vocals runden das Bild perfekt ab. Wie von Finntroll gewohnt bekommt man hier das ganze Paket an hohen Blackmetalscreams, kraftvollen und emotionalen Midscreams bis hin zu (selteneren) saftigen Low-Growls. Bei einer, vergleichsweise guten Verständlichkeit für diese Vocaltechnik schreit der Vocalist über Themen, die ich am besten als holistische Philosophie zusammenfasse. Die Texte haben einen schönen Tiefgang, wenn man sich mit ihnen beschäftigt, klingen aber auch beim nicht genaueren Hinhören sehr stimmig und sehr schön geschrieben.

Mit „As in Gardens, so in Tombs“ haben es ….and Oceans geschafft einen wunderschönen Mix zwischen den beiden Genres herzustellen und die perfekte Balance aus Melodie und Geknüppel zu erschaffen. Abwechslungsreich, mitreißend, gefühlvoll, böse, erbarmungslos, treibend…. Wie gesagt die Adjektivkette kann man hier problemlos gefühlt endlos weiterführen.

Kategorie

V.Ö.

27. Januar 2023

Label

Season of Mist

Spielzeit

58:27 mins

Tracklist


1. As in Gardens, so in Tombs

2. The Collector and His Construct

3. Within Fire and Crystal

4. Carried on Lead Wings

5. Likt Törnen Genom Kött

6. Cloud Heads

7. Wine into Water

8. Inverse Magnification Matrix

9. The Earth Canvas

10. Ambivalent God

Bonus:

11. Samlarens Valv

12. Third Eye Catalyst


Line Up

Timo Kontio - Guitar
Mathias Lillmåns - Vocals
Teemu Saari - Guitar
Pyry Hanski - Bass
Antti Simonen - KeyboardsKauko Kuusisalo - Drums

Bewertung

1