Zum Hauptinhalt springen


Auch wenn der Redaktionskollege Zwingelberg es nicht glauben kann. Ich habe ALCEST-Stücke schon lange auf meinem MP3-Player. Denn die Franzosen vermochten es schon immer, düstere und melancholische Klänge mit verhaltener rockiger Härte zu verbinden. Inwiefern das je Metal war, darüber lässt sich sicherlich streiten. Doch nichtsdestotrotz ist diese Musik klanglich einzigartig.

Auf ihrem nunmehr viertem Album "Shelter" gehen Mastermind Neige, der sich für die meisten Instrumente verantwortlich zeichnet, sowie Schlagzeuger Winterhalter ihren einmal eingeschlagenen Weg konsequent fort: Denn sie verweben ihr kreatives Potenzial zu sphärischen Klang- und Soundteppichen, die einen in nahezu hypnotischer und meditativer Manier auf eine Reise weg vom eigenen Ich nehmen. Endlich einmal Musik, die einen zum Träumen, zum Gedanken-Schweifen-Lassen oder zum Stress-Vergessen animiert, wie das über 10 Minuten lange 'Délivrance' bestens unter Beweis stellt. Etwas fröhlicher, aber nicht minder nachdenklich kommt die erste Single-Auskopplung 'Opale' daher. Eine Verkörperung der musikalischen Leichtigkeit des Seins. Wer da noch schlechte Laune hat, ist selber schuld. Da kann man es auch verschmerzen, dass die rockigen Elemente zugunsten von klanglich-epischer Tiefe minimiert wurden. Dennoch herrlich schrammelig der titelgebende Track 'Shelter', herrlich düster melancholisch 'La Nuit Marche Avec Mio'.

Aber wie auf dem legendären THE CURE Album "Disintegration" extra gefordert wird, die Musik aufzudrehen, so sollte auch "Shelter " nicht allzu leise gehört werden. Denn nur so kann sich das Album richtig entfalten.

Ähnlichkeiten mit SIGUR RÓS sind nicht von der Hand zu weisen. Die Vergleiche gehen auch nicht ganz fehl, wurde der Longplayer doch auf Island mit  Birgir Jón Birgisson aufgenommen,  seines Zeichens Produzent von SIGUR RÓS.

Inhaltlich geht es um die Flucht aus dem routinierten, unbewussten Alltagstrott an Orte, an denen man sich mit dem wahren Wert der Dinge beschäftigen kann. Eine überaus philosopische Frage, der man mithilfe von "Shelter" problemlos nachgehen kann. Na, dann, let's think about it, baby!

Kategorie

V.Ö.

17. Januar 2014

Label

Prophecy Records / Soulfood

Spielzeit

Tracklist

01. Wings
02. Opale
03. La Nuit Marche Avec Moi
04. Voix Sereines
05. L'Eveil Des Muses
06. Shelter
07. Away
08. Délivrance

Line Up

Neige : guitars/bass, synths and vocals

Winterhalter : drums

Tags



Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.