Musik aus Österreich? Bisher hatte ich unser Nachbarland nicht viel mit Metal in Verbindung gebracht – was für eine Versäumnis. Die Jungs aus Klagenfurt bringen nach einer EP von 2019 und 4 weiteren Singles ihr erstes Full-length Album an den Start und Holla die Waldfee geht das ab!
Ein Mix aus Melodic Deathmetal mit Metalcoreeinflüssen klingt anfangs sehr naheliegend, glänzt aber einfach nur in der Umsetzung. Gerade in Zeiten, wo der Metalbereich sich in riesigen Schritten ausbreitet, treffen die Jungs wunderbar den modernen Zahn der Zeit. Aber wie genau schaffen sie das?
Alles beginnt mit den Drums. Hier wird ordentlich draufgeknüppelt! Mit einer schönen BPM Zahl wird hier die Energie hochgehalten. Ein schöner Mix aus groovigen Passagen bis hin zu wunderbaren Doublebassgeballer liefert den nötigen Drive und gesamte Ausgangsbasis für den Rest der Band. 0815 Drums sind hier eindeutig Fehlanzeige!
Gitarren…. Ach herrlich. Die Umsetzung der Melodien und Riffs funktioniert 1a. Zweistimmig gespielt und perfekt aufeinander abgestimmt. In manchen Parts wird zusammen ein tiefes und treibendes Rifffest gefeiert, in anderen Parts werden Melodien und Harmonien verwoben, die bei mir einen gewissen In Flames und Children of Bodom Vibe auslösen. Sehr gelungen und wunderbar abgestimmt. Zusätzlich wird auch im Hintergrund immer wieder mit Chören oder anderen Synths gearbeitet, um die melodischen Parts noch weiter zu unterstützen und das Gesamtbild noch dynamischer zu gestalten.
Dann, wer hätte es gedacht, gibt es noch Vocals. Und was für welche! Schöne, kräftige und sehr saftig klingende Deathmetalgrowls lassen mein Herz aufgehen. Für ein bisschen Abwechselung gibt es auch ein paar Cleanvocalstellen, die aber nicht den Hauptfokus darstellen. Für den Vocalisten hat die Instrumentalfront eine kniffelige Aufgabe geschafft. Die Songs gehen gerne in die 5 Minuten Richtung, haben viele abwechslungsreiche Parts die nicht mit Taktvariationen und -spielerein sparen. Trotzdem klingen die Vocals sehr natürlich und schaffen die rhythmische Hürde ohne große Probleme. Growl-/Screamhöhe bzw. auch teilweise die Cleanvocals passen stilistisch wunderbar und sind auch vom Timing her immer neu und niemals eintönig. Für mich immer wieder ein Highlight!!!
Alles zusammen betrachtet ein wunderschönes Album mit allem, was ich mir von einem guten Melodeathalbum wünsche. Melodisch, böse, treibend und durch einen gewissen Coreeinfluss aufgefrischt. Die Produktionsqualität rundet das Ganze wunderbar ab und überzeugt einfach. Es spielen ein wildes Schlagzeug, ein wunderbarer Bass, 2 Gitarren, Atmosynths und eine Palette an Vocals gleichzeitig, ohne dass irgendwas matschig, undeutlich oder fehl am Platze klingt.
Alles in Allem bin ich sehr beeindrucket von diesem ersten Album und bin sehr gespannt was die Jungs noch alles erreichen! Einen besseren Start hätten sie auf jeden Fall kaum hinlegen können!
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
2. Spreading The Disease
3. The Creation of Godzilla
4. Scelus
5. Arkanus
6. Beauty / Beast
7. The Sourcerer
8. Conquista
9. Subjekt
10. Warriors
11. AI
12.Into the Abyss
13. Ex Umbra In Solem
14. Apple Tree
15. Wendigod
16. Goyaałé (Death before Dehumanization)
Line Up
Marvin Sablattnig - Guitars
Alexander Fischer - Guitars
David Krassnitzer - Bass
Ossian Gratzer - Drum