Das Wort „primitiv“ ist oft eher negativ besetzt. Der Gevatter Duden hat neben der Abwertung aber auch „ursprünglich, elementar, nicht verfeinert, urtümlich und nicht zivilisiert“ im Bedeutungs- Angebot. Das sind für mich positive Attribute für ein Album. Aber auch von Bedeutungen wie „sehr einfach, schlicht, simpel“ leben viele Wegweisende Scheiben, insbesondere in der ersten Schaffensphase so mancher Band. HELLHAMMER oder die ersten SEPULTURA Gehversuche sind so primitiv wie großartig, um nur mal zwei prominente Beispiele zu nennen.
Wenn es um das neue ARROGANZ Album geht, kommen mir eher die ersten Bedeutungen in den Sinn, denn die Scheibe ist wahrlich nicht simpel, wohl aber einmal mehr urtümlich und nicht zivilisiert. Die Brandenburger haben weiterhin eine düstere Grundstimmung, egal in welchem Tempo sie vorgehen und pfeifen weiterhin auf ungeschriebene Gerne-Gesetze. Für die düstere Stimmung sorgt ein gewisser Black Metal Einschlag, aber das alleine ist es nicht. Auch in den ruhigen Passagen klingt die Platte bedrohlich. Klasse ist, dass der Bass gerade bei diesen Passagen (´Obliviate´ oder ´Sepulchral Cold´) eine zentrale Rolle bekommt. Es gibt auch immer wieder schnelle aggressive Passagen. Im Grunde genommen sind es die guten Zutaten und deren Mischverhältnis die schon den Vorgänger ´Tod und Teufel´ ausgezeichnet haben. Ich halte solche eher sperrigen Bands in Zeiten in denen der Uniformismus auch im (Death) Metal immer mehr zunimmt für wichtig, um der Szene neue Impulse zu geben.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
1. Pilgrim
2. Obliviate
3. Strait Paths & Grave Walls
4. Another God, Dead
5. Cortege
6. Sepulchral Cold
Line Up
-K- Vocals, Bass, Guitars
-P- Guitars
-T- Drums
-M- Blood&Vomit