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Wir schreiben das Jahr 2009, und "Stand Up And Scream" von ASKING ALEXANDRIA wird veröffentlicht. Wir alle sind verzückt und entgeistert, während wir "The Final Episode" mitschreien. Mit "Where Do We Go From Here?" präsentieren uns ASKING ALEXANDRIA die neueste Antwort auf die Frage, wohin sich die Briten seit ihrem Debüt-Kracher entwickelt haben.

Das Album beginnt vielversprechend düster mit "Bad Blood", begleitet von industrial-anmutenden Klängen, die sich im Verlauf in eher post-hardcore Elementen anstatt von Metalcore auflösen. Dieser Trend vom Metalcore in Richtung Genres wie Post-Hardcore und Alternative Metal setzt sich auf dem Album fort. "Things Could Be Different" enthält noch mehr elektronische Elemente, ist eingängig, jedoch nicht besonders mitreißend. Der dritte Track, "Let Go", verlangsamt etwas das Tempo und präsentiert sich während der Strophe gesanglich eher ruhig, um dann im Chorus aufbrausende Emotionen zu vermitteln. Gegen Ende gewinnt das Tempo an Fahrt, und die Hook bleibt definitiv im Kopf. Bei "Psycho" entfernen wir uns am weitesten von den Ur-Metalcore-Wurzeln, indem plötzlich Trap-Beats auftauchen, die sich mit einem wirklich einprägsamen Refrain abwechseln. Gegen Ende wird der Song noch einmal richtig energiegeladen. Dieser Song ist definitiv herausragend und gehört zu den Höhepunkten des Albums.

"Dark Void" war die erste Single-Auskopplung, die es bereits in meine Playlist für 2023 geschafft hat. Hier klingt alles wieder etwas härter, wobei sich ruhigere und härtere Passagen gut abwechseln. Der sechste Song des Albums, "Nothing Left", lässt sich eher dem Alternative Metal zuordnen. Er wirkt etwas blass, obwohl das Gitarrensolo im letzten Viertel des Songs und das kräftige Ende noch einmal für Spaß sorgen. "Feel" erinnert eher an den Post-Hardcore-Stil, hebt sich jedoch nicht besonders von den anderen Songs des Albums ab. "Let The Dead Take Me" beginnt fast punkig und erinnert leicht an ältere Stücke von FALL OUT BOY. Dann folgen mehrere Soundwechsel, die zu einer ruhigeren Phase führen. Hier sehnt jede Faser meines Körpers einen Breakdown herbei, doch leider wird diese Erwartung nicht erfüllt. Dennoch ist der Ersatz definitiv nicht schlecht, mit eingängigem Gesang und ordentlichem Tempo.

"Kill It With Fire" dauert nur 1:06, bietet jedoch puren Spaß. Dieser kurze Zwischenspurt besticht durch ordentlichen Punk, Tempo, Brachialität und Blastbeats. Er erinnert entfernt an den "Loyal To None"-Ausbruch der BEATSTEAKS auf "Smack Smash". "Holding On To Something More" ist weder schlecht noch ein Highlight, sondern eher ein solider Post-Hardcore-Track, der gut ins Album passt. Das Album endet mit der titelgebenden Ballade "Where Do We Go From Here". Ein wirklich schöner, gefühlvoller Song, der im Verlauf immer rockiger wird und bei dem Frontsänger Danny Worsnop sein ganzes Können zeigt.

Insgesamt stellt sich mir nach dem Hören des Albums dieselbe Frage wie im Titel: Wo soll es mit ASKING ALEXANDRIA hingehen? Ist es ein gutes Album? Keine Frage. Entwickelt es sich immer weiter weg vom Metalcore in Richtung Alternative Metal bzw. Post-Hardcore? Absolut. Ist das der richtige Weg? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Persönlich würde ich mir etwas mehr Härte zurückwünschen. Dennoch haben wir hier ein authentisches ASKING ALEXANDRIA-Album vorliegen, das Nostalgikern möglicherweise etwas weniger Freude bereiten wird.

Kategorie

V.Ö.

25. August 2023

Label

Better Noise Music

Spielzeit

39:34

Tracklist

01. Bad Blood
02. Things Could Be Different
03. Let Go
04. Psycho
05. Dark Void
06. Nothing Left
07. Feel
08. Let The Dead Take Me
09. Kill It With Fire
10. Holding On To Something More
11. Where Do We Go From Here?

Line Up

Ben Bruce - lead guitar, background vocals
Cameron Liddell - guitar
James Cassells - drums
Sam Bettley - bass
Danny Worsnop - vocals, keyboard

Bewertung

1