Aber während besagte Haushaltsgeräte eher für einen schmerzenden Rücken sorgen, dürften die Songs auf "Phobia" eher die Nackenregion in Mitleidenschaft ziehen.
Nach wie vor sehe ich bei Athorn nicht wirklich Parallelen zu Bands wie Arch Enemy, die von manchem Kollegen beschrieben werden, allerdings lässt sich Sänger Carsten Frank doch von Zeit zu Zeit zu aggressiverem Gesang hinreißen, als es auf der EP vielleicht der Fall war (z.B. "A Matter of Time"). Insgesamt bleibt sich der Hannoversche Schwerlastzug jedoch stilistisch treu und ich sehe nach wie vor die größten Gemeinsamkeiten mit Kapellen wie Morgana Lefay oder Tad Morose.
Mit dem genialen "Humanize the Demon" und dem nicht weniger guten "The Ferryman" gibt es ein Wiederhören mit zwei Bekannten der EP, die restlichen Songs sind jedoch neu. Und mit Kompositionen wie "From Beyond" dürfte es dem Fünfer aus der Landeshauptstadt auch gelingen Freunde des klassischen NWoBHM für ihre Musik zu begeistern. "Phobia" bestärkt den Eindruck, den die EP bereits andeutete: Athorn klingen frisch und doch routiniert, sind facettenreich, aber nicht planlos und die Songs des Debüts erweisen sich durchweg als Sahnestückchen deutscher Schmiedekunst.
War bislang der Zug nach Hamburg das Beste an Hannover, so kann man nun fast sagen, dass die Landeshauptstadt um eine echte Attraktion reicher geworden ist. Was sollte also gegen die Anschaffung von "Phobia" sprechen? Vielleicht die Tatsache, dass ihr keinen Metal mögt oder keine Ahnung von Musik habt!?!