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Burning Witches – The Circle of Five
Nuclear Blast

Langsam macht sich etwas Frust breit im Lager der Hexen: Das Besetzungskarussell will einfach nicht stillstehen. Mit Larissa Ernst steht nun die dritte Gitarristin neben Bandgründerin Romana und mit „The Circle of Five“ will man die neue Truppe nun auf die gemeinsame Zukunft einschwören. Neben dem kraftvollen Titeltrack gibt es drei Akustiktracks von „We eat your children“, „Dance with the Devil“ und „Black Magic“. Als kleine Zwischenmahlzeit geht das Teil voll in Ordnung. Schade nur, dass man nach der regulären Veröffentlichung im Dezember plötzlich mitgeteilt bekommt, dass Nuclear Blast nicht genügend Exemplare der limitierten Vinyl bekommen haben – da lohnt sich die Pre-Order doch wirklich – nicht!
Web: https://www.facebook.com/burningwitches666

Evangelist – Ad Mortem Festinamus
Nine Records

“Raise your Fist… Evangelist!” schmetterten POWERWOLF dereinst, doch hatten sie dabei wohl kaum diese Amis im Sinn. Und doch passt der leicht theatralische Doom Metal der Truppe durchaus ins Beuteschema der Powerwölfe. Etwas zwei Jahre nach ihrem Drittwerk „Deus Vult“ kommt nun eine EP mit einem kleinen Sammelsurium aus neuen und alten Tracks. Neben der MANILA ROAD Coverversion „Mystification“ und drei Songs aus der „Deus Vult“ Session, gibt es mit „Perceval“ und dem grandiosen „Anubis“ auch zwei ganz neue Songs, die tatsächlich auch Lust auf mehr machen. Fans von SOLITUDE AETURNUS, MEMORY GARDEN & Co dürften sich an den fetten Riffs und den jammernden Vocals erfreuen – wenn das Doomern überhaupt erlaubt ist. Fettes Teil!
Web: https://evangelistdoom.bandcamp.com/album/ad-mortem-festinamus
12/15

Harkon – Ruins of Gold (EP)
Eigenproduktion

Dieser Release liegt nun schon fast ein Jahr zurück und doch soll diese Visitenkarte der Nordrheinwestfalen HARKON nicht unerwähnt bleiben. Bei dem Vierer handelt es sich um altgediente Metal-Schlachtrösser, die sich bereits bei u.a. THE VERY END, NIGHT IN GALES, SURGEON oder FLAMING ANGER verdingten und deren Wurzeln bis in die frühen 80er zurückreichen. Und diese Erfahrung hört man den vier Tracks auch an. Cornelius Rambadt hat dem Teil einen amtlichen Sound verpasst und das Songwriting ist absolut stimmig. Die Truppe rangiert irgendwo zwischen Power, Groove und Thrash Metal und erinnert durchaus auch mal an Bands wie ENOLA GAY & Co. Wir finden hier also keine hypermoderne Ausrichtung, haben es aber auch nicht mit einer verstaubten Nostalgikerscheibe zu tun. Vielmehr verbinden Songs wie das getragene „Take it Slow“ wohl Einflüsse wie frühen Power Thrash á la ENOLA GAY mit grunge-rockigen Elementen und Sounds der Marke MORGANA LEFAY. Coole Mischung, von der man problemlos mehr als nur vier Songs verträgt.
WEB: https://harkon.bandcamp.com/
13/15

Insidious Disease – After Death
Nuclear Blast

Supergroups gibt es zuhauf, doch im Fall von INSIDIOUS DISEASE passt es wohl: DIMMU BORGIR, NILE, NAPALM DEATH, MORGOTH oder SUSPERIA sind normalerweise die Arbeitgeber der Mitwirkenden. Wer nach dem 2010er Debüt geglaubt hat, dass die Truppe bereits wieder das Zeitliche gesegnet hätte, der wird mit „After Death“ eines Besseren belehrt. Zehnmal feinster Death Metal mit guten Melodien und mächtigen Riffs steht auf dem Programm. Marc Grewe bellt wie ein angeschossener Hund ins Mikro und führt die Fans somit bestens durch die knappe Dreiviertelstunde – kein Wunder, dass bei Songs wie „Enforcers of the Plague“ Erinnerungen an MORGOTH wach werden. Musikalisch und konzeptionell befinden sich INSIDIOUS DISEASE mit ihrem Zweitwerk voll auf der Höhe der Zeit!
Web: https://www.facebook.com/InsidiousDisease
13/15

Orianthi – O
Frontiers Records

Keine Angst, die blonde Dame auf dem Cover sieht zwar aus wie Taylor Swift, kommt aber aus Australien und dürfte den meisten Hardrockern durch ihre Tätigkeit für ALICE COOPER und die Liaison mit ex-BON JOVI Klampfer RICHIE SAMBORA bekannt sein. Musikalisch erwartet uns dann aber zunächst ein erschreckendes Gerumpfte, das am ehesten an die ehemaligen Popstars-Gewinner NU PAGANI erinnert – Gott sei Dank entwickelt sich der Opener „Contagious“ im Verlauf noch etwas positiv. „Sinners Hymn“ bietet ebenfalls modernen Radiorock. Spätestens beim getragenen „Rescue Me“ verspüre ich eben diesen Wunsch auch, obwohl der Song durchaus noch ein fettes Riff ins Rennen schickt. „Blow“ und „Sorry“ verbinden dann irgendwie 90er Jahre Dancefloor mit Radiorock des frühen 21. Jahrhunderts. Da weiß das ruhige „Crawling out of the Dark“ schon eher zu überzeugen. Nun gut, es geht pop-rockig weiter und unterm Strich fühle ich mich an ASHLEE SIMPSONs Debüt „Pieces of Me“ erinnert – nur hatte die kleine Schwester von Pop-Sternchen Jessica Simpson mehr Hits auf ihrer Scheibe.
Unterm Strich liefert ORIANTHI mit „O“ zehn seelenlose, absolut austauschbare Poprock-Songs mit mal mehr, mal weniger Nervpotential. Sorry, braucht niemand.
Web: https://www.facebook.com/Orianthi
5/15

Palace – Rock And Roll Radio
Frontiers

Mittlerweile gibt es ja Gott sei Dank auch in unseren Breitegraden gute Rocksender im Radio. Und genau dort dürfte es PALACEs neuesten Werk „Rock And Roll Radio“ auch in die Heavy Rotation schaffen. Multi-Instrumentalist Michael Palace hat sich bereits bei verschiedenen AOR Formationen die Butter fürs Brot verdient, doch mit PALACE folgt er ganz und gar seinen eigenen Wünschen. Der Schwede hat alle Instrumente usw. selber eingehämmert und ein waschechtes 80er Jahre AOR Album abgeliefert, welches irgendwo zwischen THE NIGHT LFIGHT ORCHESTRA, GIANT, BAD ENGLISH und einer Dose Haarspray liegt. Dazu passt das poppige 80er Coverartwork. Von zackigen Uptempo-Nummern wie „Hot Steel“, über flauschige Rocker („Castaway“) bis hin zur obligatorischen Powerballade („Eleonora“) bekommt der nostalgische Hardrocker hier alles geboten. Fast so schön wie eine Folge „Ich heirate eine Familie“ zu schauen…
Web: https://www.facebook.com/palacesweden/
13/15

Perfect Plan – Time For A Miracle
Frontiers

Was sagt es über eine Band aus, wenn ein fast Einjähriger zu ihrer Musik „tanzt“? Baby Metal? Vielleicht. Aber ich würde eher sagen, dass es die Eingängigkeit der Songs unterstreicht. Und mit ihrem Zweitwerk haben die Schweden PERFECT PLAN eine Sammlung von Ohrwürmern im Fahrwasser von EUROPE, HURRICANE, Y&T, DANGER DANGER und PRETTY MAIDS abgeliefert, die wirklich Freude macht. Schon der titelgebende Opener zeigt, dass die Herren ihr Handwerk verstehen und keineswegs als Kuschelopas in die Musikgeschichte eingehen wollen. „Better Walk Alone“ ist zwar etwas rockiger als der Opener, besticht aber mit schönen Melodien und rockigen Riffs. „Heart To Stone“ dürfte als die perfekte Mischung aus EUROPE, HEAVEN’S EDGE und WHITESNAKE durchgehen. Selbstverständlich hat die Truppe auch die obligatorischen Kuschelsongs an Bord: „Fighting To Win“ und „Don’t Leave Me Here Alone“. Mit „Nobody’s Fool“ wird es allerdings auch mal amerikanischer und Einflüsse wie LITTLE CEASAR oder CINDERELLA schimmern durch.
Tolle Scheibe ohne Ausfälle!
Web: https://www.facebook.com/perfectplansweden/
15/15

Roadwolf – Unchain the Wolf
Metalizer

Meister Isegrim grinst grimmig vom Cover des ROADWOLF Debüts „Unchain the Wolf“. Und ebenso zufrieden dürfte das Grinsen in den Gesichtern der True Metal Gemeinde ausfallen, wenn sie die Scheibe auflegen. Die Österreicher kochen ein schmackhaftes Süppchen aus britischem und amerikanischen Heavy Metal á la THIN LIZZY, JUDAS PRIEST, DOKKEN, gewürzt mit etwas STORMWITCH und ANGEL WITCH. Hier leben die 80er in ihrer reinsten Form wieder auf. Songs wie das titelgebende „Unchain the Wolf“, in dem Sänger Franz 'Franky' Bauer an David DeFeis erinnert,  oder „All Hell Is Breaking Loose“ gehen ohne Umwege ins Ohr und lassen die ein oder andere fade Veröffentlichung unserer ehemaligen Helden MAIDEN oder PRIEST schnell in Vergessenheit geraten.
Während ich mich bislang mit visueller Dauerbeschallung durch die Schwarzwaldklinik versuchte in die gute alte Zeit zurückzubeamen, liefern ROADWOLF nun den perfekten Soundtrack für alle Musik-Eskapisten.  
Web: https://www.facebook.com/roadwolfmusic/
13/15

Rocka Rollas – Metal Strikes Back (The Definitive Edition)
Stormspell

Die Schweden ROCKA ROLLAS haben mittlerweile leider das Zeitliche gesegnet und sich anderen Stämmen angeschlossen. Das spricht aber nicht dagegen ihr Zweitwerk „Metal Strikes Back“ nun in vollkommen überarbeiteter Form wiederzuveröffentlichen. Außer den Lead Vocals wurde alles neu aufgenommen und gemischt, das Cover wurde verändert und es gibt ein fettes Booklet. On top bekommt man die geniale „Conquer“ EP gleich dazu. Mehr gibt es nicht einmal beim Teleshopping. Zumal die EP DIE Metal Hymne „Riding The Metal Storm“ enthält und nun endlich mit fetterem Sound erhältlich ist. Das Ganze ist auf 500 CDs limitiert und sollte in keiner Sammlung fehlen!  
Web: https://rockarollas.bandcamp.com/

Warpath – Innocence Lost – 30 Years of Warpath
Massacre

Als die Hamburger vor 30 Jahren auf der Bildfläche erschienen, ließen sie mit ihrem hardcorelastigen Brutalo-Thrash den einen oder anderen Nacken brechen. Doch so richtig kam die Truppe nie von der Stelle, so dass WARPATH nach vier Alben die Friedenspfeife rausholten und erstmal in die ewigen Jagdgründe einzogen. Vor einigen Jahren wollten es die Hanseaten aber doch nochmal wissen und gruben das Kriegsbeil wieder aus – wütender denn je, so scheint es. Mit dem vorliegenden Werk gibt es nun eine kleine Werkschau der vergangenen 30 Jahre und mit „Innocence Lost“ zudem einen neuen Song. Als kleines Bonbon bekommen die Fans die Originalversion von VENOMs „Black Metal“, bei dem es Unterstützung von Cronos und Sabina Claasen (HOLY MOSES) gab.
Hier regiert die Abrissbirne – damals wie heute!
Web: https://www.facebook.com/WarpathHamburg/

Wreck-Defy – Powers That Be
Doc Gator Records

Unter dem Radar thrashen sich WRECK-DEFY durch die Szene. Mit „Powers That Be“ liefert diese Truppe bereits das dritte Album in Eigenregie seit 2017 ab. Die hohe Schlagzahl wird auch in der Musik zelebriert und es verwundert nicht, dass der Hörer hier und da möglicherweise etwas an frühe TESTAMENT erinnert wird. Immerhin ist mit Greg Christian der ehemalige TESTAMENT Tieftöner mit von der Partie und an der Schießbude wettert ex-DEMOLITION HAMMER/ex-MALEVOLENT CREATION Drummer Alex Marquez. Und auch am Mikro finden wir mit Aaron Randall einen alten Bekannten, der mich bis heute auf ANNIHIKLATORs „Set the World On Fire“ begeistert. Während dies wohl die melodiöseste Scheiber der Kanadier war, zieht Randall – der in den 90ern lieber Alternative machen wollte – auf „Powers That Be“ richtig vom Leder. Hier wird nicht gekuschelt, sondern gekloppt was das Zeug hält. „Powers That Be“ schließt auf jeden Fall nahtlos an den Vorgänger „Remnants of Pain“ an. Ein echter Thrash Metal Geheimtipp!
Web: https://wreck-defy.bandcamp.com/album/powers-that-be
12/15

Kategorie

V.Ö.

11. Januar 2021

Label

Diverse

Spielzeit

Tracklist

Line Up