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Denn „Liebe in Zeiten des Neoliberalismus“ besticht durch seine ausgeprägte, gewitzte Leichtigkeit, die man auch von PETERLICHT kennt, durch seine tiefe, nachdenkliche Melancholie, bei der einen ANTJE SCHOMAKER in den Sinn kommt, durch seine herrlich sehnsuchtsvolle Schrammeligkeit, die die frühen YO LA TENGO wieder auferstehen lassen.

Auferstehung ist ein schönes Stichwort, werden doch in Puncto Intermusikalität einige Register gezogen und so die ein oder andere Anleihe aus dem Alternative-Schaffen früherer Zeiten genommen, wie schon der vor Nachdenklichkeit strotzende Opener „Wahnsinn“ unter Beweis stellt. Das etwas fröhlichere „Phase“ kommt dann als eine gelungene Mischung aus WIR-SIND-HELDENscher Zerbrechlichkeit und ERDMÖBELmäßiger Busfahrt daher.

Sehr schrammelig und rotzig sowie gekonnt mitreißend ist 'Kaputt + Kein Hunger', Ähnliches gilt auch für 'Die Katze weiß wann sie verloren hat'. Natürlich werden auch die sensibleren, ruhigeren Töne angeschlagen, die nicht minder stark unter die Haut gehen und in ihrer Pittoreskheit kaum zu übertreffen sind ('Bild von uns beiden', 'Coda').

Kurz: AUGUST AUGUST haben mit „Liebe in Zeiten des Neoliberalismus“ ein pittoreskes Kleinod erschaffen, das im Spannungsfeld von singer-songwriterischer Nachdenklichkeit und alternative-rockiger Rotzigkeit eine ungeahnte Intensität und Kraft zu entfalten vermag. Einfach ein musikalisches Refugium, das einen für 53 Minuten vor den Qualen dieser Welt bewahrt. Schön!

Kategorie

V.Ö.

25. Februar 2022

Label

popUp Records

Spielzeit

Tracklist

Line Up

Kathrin Ost
David Hirst

Tags



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