Aus irgendeinem Grund habe ich mich bisher nie wirklich mit Axel Rudi Pell, der Ruhrpott Legende, auseinandergesetzt. Retrospektiv muss ich sagen: Wirklich Schade, ich hätte mir durchaus schon früher mal das eine oder andere Album anhören können, aber das kann man ja jetzt durchaus noch ändern.
Aber Back-to-topic! Am 14.06.2024 erscheint bei Steamhammer / SPV das mittlerweile 22te Studioalbum mit dem Namen „Risen Symbol“ welches nach Aussage des Labels „die Fahne des melodischen Hard Rock hochhält, ohne sie mit pseudo-modernen Stilvarianten oder effektheischenden Studiogimmicks zu verwässern.“
Ich schnappe mir also mein Smartphone, setze mir die Kopfhörer auf die Ohren und gleite ab in die Welt von Axel Rudi Pell (ARP). Und was soll ich sagen, bereits der zweite Track „Forever Strong“ zieht mich in seinen Bann und ich lausche der charismatischen Stimme von Sänger Johnny Gioeli. Mit gerade mal 21 Jahren schloss sich der Amerikaner 1998 ARP an und ist seitdem ein festes Mitglied der Erfolgsband. Schnell merke ich, warum die beiden anderen Langzeitmitglieder Ferdy Doernberg (Keyboards) und Volker Krawczak (Bass) sowie der „erst“ vor 10 Jahren dazugestossene Ex-Rainbow-Schlagzeuger Bobby Rondinelli so ein gutes Team mit Axel Rudi Pell bilden.
Die Songs sind in sich stimmig, aber nicht überfrachtet. Das bereits Anfang April ausgekoppelte Guardian Angel hat bereits von Anfang an einen ausgeprägten Hymnencharakter – das was die Fans an ARP schätzen. Auch die zweite Vorabsingle „Darkest Hour“ schlägt die gleiche Richtung ein. Klare Riffs, untermalt mit einem knackigen Schlagzeugsound und Keyboardeinlagen, aber alles nur um die Stimme von Johnny Gioeli noch mehr in den Vordergrund zu bringen.
Spätestens beim Hören des Songs „Ankhaia“ über eine fiktive Stadt welche wie eine Fata Morgana im Nichts verschwindet sollte jedem klar sein, wo ARP auf diesem Album seine Inspirationen hernimmt, von niemand anderem als den englischen Rocklegenden Jimmy Page und Robert Plant.
So sagt Axel Rudi Pell selbst augenzwinkernd über den Song „Für mich ist ‚Ankhaia' die Nummer, die Led Zeppelin vergessen haben zu komponieren“. Insgesamt ist der Song aber sehr zeitgemäß mit anleihen an Led Zeppelin ohne aber zu sehr in die 70er abzutauchen.
Dies wird auch bei der Interpretation des „Immigrant Song“ sehr deutlich. ARP verstehen es sehr gut den Musikstücken Ihren eigenen Stempel aufzudrücken ohne sich weder zu nahe noch zu weit weg vom Original zu bewegen. Auf jeden Fall ein absoluter Anspieltipp sobald das Album veröffentlicht wurde.
Auch die restlichen vier Songs auf dem Album lassen meiner Meinung nach nicht zu wünschen übrig, verlassen jedoch wieder den etwas orientalisch angehauchten Bereich von „Ankhaia“ und werden wieder rockiger. „Hell’s On Fire“ ist ein nicht zu schneller Mid-Tempo-Song der zum Mitsingen einlädt. „Crying In Pain“ hingegen ist eine langsame Ballade mit Klavier- oder aber in diesem Falle womöglich Keyboardunterstützung.
Den Schlusspunkt setzen das schnellere „Right On Track“ sowie das zwischen Mid-Tempo und Hymne schwankende „Taken By Storm“.
Das Cover des Albums wurde übrigens von Axel Rudi Pell selbst erschaffen. Die optische Ähnlichkeit zum 1996er Werk „Black Moon Pyramid“ sei durchaus erwünscht so erklärt der Gitarrist.
Ob „Risen Symbol“ wirklich das stärkste Werk in der gesamten ARP-Karriere ist kann ich aktuell nicht sagen, eines weiß ich jedoch, es ist ein sehr starkes, und sehr in sich geschlossenes Album, welches Spass auf mehr macht.
Das Album erscheint als CD Digipack, CD Jewelcase, 2LP Gatefold, orange neon transparent vinyl, printed inner sleeves sowie einemLimited Edition Box Set
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
02 Forever Strong
03 Guardian Angel
04 Immigrant Song
05 Darkest Hour
06 Ankhaia
07 Hell`s On Fire
08 Crying In Pain
09 Right On Track
10 Taken By Storm
Line Up
Johnny Gioeli – vocals
Volker Krawczak – bass
Ferdy Doernberg – keyboards
Bobby Rondinelli – drums