Den Bandnamen habe ich zwar schon des Öfteren vernommen, dennoch ist dies die erste Scheibe, bei der ich mir Gehör verschaffen kann. “The Ghost” kann bei mir vor allem mit seinem prägnanten Songwriting punkten. Die Melodien in den zehn Titeln sind allererste Sahne. Dabei verleiten fette, groovende Gitarrensounds zum abfeiern. Zwar hat der gute Tuomas im Hintergrund nur einen Drumcomputer laufen, das macht sich jedoch kaum bemerkbar und tut dem Hörgenuss keinen Abbruch. Die Songs sind alle wahre Killer, besonders die erste Hälfte des Albums macht wahrlich Spaß. Hört euch mal die Knallersongs “Disappear”, “Fade away” und “Scar” an und ihr wisst, wovon ich rede. Zur Würze spendiert man dieser gelungene Mixtur aus Dark und Gothic Metal noch sphärische Keyboardsounds. Nicht nur dadurch erinnern Before The Dawn an mehreren Stellen des Albums an das geile “Seduction” von Dark, das ja nun auch schon etliche Jährchen auf dem Buckel hat. Besonders gut gefallen mir auch die öfters eingesetzten clean vocals, die meist mehrstimmig eingesungen sind. Natürlich dürfen die genretypischen, tiefen Grunts hier nicht fehlen. Das tun sie auch nicht. Für genug Abwechslung ist also gesorgt. Seltsamerweise ist “The Ghost” nicht nur zum melancholischen Dahinschwelgen geeignet, sondern vielmehr ist es gleichzeitig auch noch ein 100%iges Partyalbum geworden. Energie, Frische und Kraft sorgen nämlich dafür, dass dieses Werk auch bei Leuten mit sonnigem Gemüt Anklang finden dürfte. Für mich ist dieses kleine Juwel definitiv eine Überraschung. Beide Daumen hoch.