Zwar kamen die Chartplatzierungen erst mit Alben wie „Fuel To The Fire“ oder „Strike X“, die besten Scheiben lieferten die Ingolstädter aber wohl in den ersten 10 Jahren ihrer Karriere ab und „Point Blank“ oder „Fireworks“ gehören sicherlich in jede Hardrock Sammlung. Nachdem Gitarrist Hans Ziller sein „Baby“ nach dem Knatsch mit Sänger Claus nicht sterben lassen wollte, musste er sich gezwungener Maßen nach einem neuen Shouter umsehen. Doch allzu weit musste er gar nicht blicken. Denn mit dem ex-ACCEPT Sänger David Reece saß der passende Mann genau vor Zillers Nase, immerhin hatten sie bereits bei EZ LIVIN gemeinsam gemuckt. Und stimmlich passt Reeces dunkle, leicht reibeisenige Stimme ohnehin perfekt zur Mucke der Süddeutschen.
Nachdem mich die Scheibe bei den ersten Durchläufen relativ kalt gelassen hatte, wurden die Songs und ich nach und nach immer wärmer – wie das Aprilwetter. Ob der Opener „21 Guns Salute (goes boom)“, das zackige „Nothin‘ At All“ oder das eingängige „Can’t Break Away“, BONFIRE haben anno 2015 richtig erdige Hardrocknummern geschrieben. Natürlich dürfen die ruhigen Nummern nicht fehlen. Und „Fallin Outta Love“ wird nicht nur Dank Reeces Stimme zum kuscheligen Ohrwurm, sondern auch aufgrund des Refrains. Hier hört man Ziller & Co eben an, dass sie schon lange im Geschäft sind und wissen, wie so ein Song zu klingen hat. Der titelgebende Track „Glorious“ erinnert an Bands wie JADED HEART, EDGE OF THORNS oder DOMAIN – knackiger Hardrock ohne überflüssigen Weichspüler. Das fast siebenminütige „Shooting Star“ gehört aufgrund seiner Eingängigkeit zu meinen Favs des neuen Albums.
Wohl um den Fans zu zeigen in welche Richtung die Band steuert, wurden am Ende die Hits „Sweet Obsession“ und „American Nights“ neu eingespielt. Und das neue Material muss den Vergleich nicht scheuen, stattdessen passen sich die Neuauflagen bestens ins aktuelle Album ein. Und mit „A Little Help From My Friends“ lassen die amerikanischsten Hardrocker Deutschlands Album Nummer 14 ganz versöhnlich ausklingen.
Mit „Glörious“ zeigen BONFIRE, dass sie auch nach fast 30 Jahren nicht ausgebrannt sind. Obwohl mich die letzten Scheiben der Band nicht richtig überzeugen konnten, zeigen Ziller & Co mit „Glörious“, dass sie durchaus in der Lange sind ein oberamtliches Hardrock-Feuerwerk abzubrennen.
EUROPEAN GLORIOUS-TOUR 2015
06.05. GER - Burglengenfeld / VAZ –Pfarrhaus
07.05 GER - Speyer / Halle 101
08.05. GER - Nürnberg / Cult
09.05. GER - Reutlingen / Eishalle
12.05. GER – Bamberg - Club
13.05. GER – Dinslaken - Zentralwerkstatt
15.05. GER - Ingolstadt / Eventhalle
16.05. GER - Memmingen / Kaminwerk
31.07. GER - Günzburg Open Air
23.10. GER - Flensburg / ROXY
24.10. GER - Lübeck / Hafenschuppen 6
30.10. GER - Peine-Gadenstedt / Black Hand Inn
13.11. GER - Siegburg / Kubana Live Club
14.11. GER - Geiselwind / Strohofer-Arena
21.11. GER - Löffingen-Unadingen / Bürgerhalle
12.12. GER - Bochum / Matrix