An oben erwähntes ’93er-Werk, auf dem noch Chris Barnes neue Grunzmaßstäbe setzte, reicht auch „Gore Obsessed“ nicht heran.
Dennoch ist das neue Album eine angenehme überraschung. Der progressiv-primitive Stil, der seit dem Einstieg Pat O’Briens charakteristisch für Cannibal Corpse ist, wurde mit einem gehörigen Schuss Groove versehen, wodurch das Headbangen zu den elf Stücken auf „Gore Obsessed“ zwar nicht einfacher, aber zumindest suggeriert wird. Kein Wunder, bei dem ständigen Wechsel zwischen purer Geschwindigkeit und schleppender Heavyness.
Der Sound kommt wieder etwas roher daher. Die Platte ist relativ flach produziert, ohne dabei bassarm zu wirken. Im Gegenteil; so deutlich war in den letzten Jahren Alex Websters Bass nie zu hören gewesen. Im Gegenzug dröhnen die Gitarren weniger, wodurch das ganzheitliche Klangbild transparenter wirkt, ohne an Druck einzubüßen.
Zuletzt sei noch die geniale Coverversion von Metallicas „No Remorse“ erwähnt, die als Bonustrack auf der limitierten Din A 5 – Digipak – Version des Albums erhältlich ist. Als wäre der Song für Cannibal Corpse geschrieben worden...
Mir würde es sehr gefallen, wenn Cannibal Corpse die Richtung, die sie mit „Gore Obsessed“ eingeschlagen haben, fortsetzen.